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1256 - Belials Bann

1256 - Belials Bann

Titel: 1256 - Belials Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit der Suche beginnen?«
    »Es bleibt bei unserem Plan.«
    Veruschka zuckte zusammen. »Sie… Sie… wollen tatsächlich in den Sender?«
    »Ja!«, erklärte Karina, »und ich bin sicher, dass wir dort etwas erreichen können.«
    »Dann… dann… kann ich nur beten.«
    »Tun sie das.«
    ***
    Es war noch zu früh, um zum Sender zu fahren, aber Karina rief dort an und erkundigte sich, ob es bei der Sendung am frühen Abend bleiben würde.
    Selbstverständlich, wurde ihr gesagt. Die Vorbereitungen liefen bereits, die Spots waren geschaltet, und man fieberte der neuen Heilung entgegen. Karina wurde auch gefragt, ob sie einen Arzt zur Seite haben wollte, das aber lehnte sie ab.
    Sie berichtete mir in einem keinen Café von ihrem Gespräch, das ebenso gut auch in London oder Paris hätte sein können, denn es hatte nichts Russisches an sich. Es war im Bistro-Stil eingerichtet.
    Man bekam verschiedene Kaffeesorten, allerdings auch zu recht hohen Preisen, doch das nahmen wir in Kauf.
    Zumeist junge Gäste hielten sich um uns herum auf. Keine Studenten mehr, sondern Frauen und Männer, die schon einem Beruf nachgingen und darin auch Geld zu verdienen schienen, was wir an ihrer schicken Kleidung feststellten.
    Der Raum war recht klein, erschien aber viel größer, weil an den Wänden zahlreiche Spiegel hingen.
    So konnte niemand unbeobachtet bleiben, jeder sah jeden.
    Wir tranken unseren Cappuccino, saßen uns gegenüber und schauten uns an. Karinas Gesicht zeigte keinen optimistischen Ausdruck, obwohl sie der Ansicht war, dass wir es schaffen mussten, wenn sie vorpreschte und ich mich im Hintergrund hielt, aber genau zum richtigen Zeitpunkt kam, um mich einzubringen.
    »Das würde dann wohl klappen«, sagte sie mit einer Stimme, die trotzdem nicht überzeugend klang.
    »Und was stört dich?«, fragte ich.
    Sie hob die Brauen, runzelte zugleich die Stirn und gab die Antwort mit leiser Stimme. »Mich stört diese Person im Hintergrund. Dieser verdammte Engel oder…«
    »Lieber oder. Für mich ist Belial kein Engel, auch wenn er es anders sieht. Er ist ein Teufel, verstehst du? Ein wahnsinniger Teufel, mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Ja, wieder mal. Und ich frage mich, ob wir noch eine Chance haben, das Kind zu finden. Oder glaubst du wirklich, dass Tamara es mit in den Sender bringt.«
    »Es wäre eine Möglichkeit.«
    »Das ist mir ein zu schwacher Trost. Nein, daran kann ich einfach nicht glauben. Er wird es anders einsetzen. Als Pfand, als Geisel, verstehst du? Gegen uns und…«, sie winkte ab. »Verdammt, John, mir gefällt das alles nicht. Es gibt einfach zu viele Unwägbarkeiten in diesem verdammten Fall.«
    Da hatte sie Recht. Nur wollte ich nicht noch tiefer in die Kerbe schlagen. »Wir müssen uns darauf konzentrieren, wie wir selbst vorgehen. Alles andere können wir nicht beeinflussen. Wir sind auch nicht in der Lage, Pläne zu machen. Wie ich Belial kenne, wird er mit Tamara sein eigenes Spiel durchziehen. Wenn sich dann die Möglichkeit ergibt, werden wir etwas unternehmen.«
    »Hört sich gut an, John. Aber mal eine andere Frage. Fürchtet er sich vor deinem Kreuz?«
    Ich lächelte breit. »Das ist mein Vorteil. Das Kreuz ist das Symbol für den Sieg des Guten über das Böse, um es mal schlicht auszudrücken. Es hat auch heute noch Gültigkeit. Ja, ich kann dir versichern, dass er sich davor noch fürchtet, und ich hoffe, dass es auch so bleiben wird, so lange er existiert.«
    »Aber er ist sehr mächtig, nicht wahr?«
    »Leider.«
    Sie stöhnte auf. »Ich bin verdammt froh, dass ich dich angerufen habe und…« Mitten im Satz brach sie ab. Sie schaute zudem an mir vorbei, und auch ihr Blick veränderte sich.
    »Hast du was?«
    »Ich denke schon. Die Spiegel, John, schau dir mal die verdammten Spiegel an.«
    Ich hob den Blick und brauchte mich nicht erst großartig zu drehen, egal, wohin ich schaute, die Spiegel an den Wänden waren immer präsent. Sie hatte sich nichts eingebildet. Es war tatsächlich eine Veränderung eingetreten. Sie glänzten nicht mehr so. Mir kamen sie vor, als wären sie mit einer grauen Farbe bestrichen worden.
    »Spiegel«, flüsterte Karina. »Es war doch ein Spiegel, aus dem Tamara kam - oder?«
    »Ja, das war es.«
    »Und was sagst du jetzt dazu?«
    »Erst mal nichts.«
    Es vergingen weitere Sekunden, ohne dass etwas passierte. Dann aber auch sehr plötzlich veränderte sich alles.
    Auf einmal bewegte sich etwas in den zahlreichen Flächen. Zuerst war es nur ein Schatten,

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