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126 - Ihr Mann, die Fliege

126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Stunden geben.«
    Hurst hob den Kopf und starrte ihn angriffslustig an. »Das ist nicht Ihr Ernst, Sir.«
    »Weisung von oben. Ich mußte um diese achtund vierzig Stunden mit Klauen und Zähnen kämpfen.«
    »Und was geschieht dann?« wollte Hurst wissen.
    »Dann«, sagte Brian Kent düster, »muß ich Ihnen den Fall wegnehmen.«
    »Ich kann nicht glauben, daß Sie das tun werden, Sir?« sagte Hurst.
    »Ich muß. Es gibt Befehle, und die müssen wir befolgen, ob uns das nun paßt oder nicht. Sollten Sie in dieser festgesetzten Frist keinen Erfolg aufzuweisen haben, müssen wir den Fall abgeben.«
    »An wen?«
    »Das ist noch nicht geklärt. An jemanden, den man für befähigter hält, ihn zu lösen.«
    »Achtundvierzig Stunden!« maulte Hurst. »Wir treten seit Wochen auf der Stelle, und nun erwartet man von uns, daß wir innerhalb von achtundvierzig Stunden ein Wunder vollbringen,«
    »Tja«, sagte Hopkins und hob die Schultern, »Der Job ist hart.«
    ***
    Die Gestalt schien aus dem Nichts zu kommen. Urplötzlich war sie da, schälte sich aus der Dunkelheit eines kleinen Parks und überquerte die Straße.
    Ein Betrunkener torkelte von Laterne zu Laterne. Er umarmte sie kichernd. »Gestatten, Madam? Würden Sie mit mir ein Tänzchen wagen?« Er drehte sich um die Laterne, ließ los und visierte die nächste an.
    Die schwarz gekleidete Gestalt zog sich in eine Hauseinfahrt zurück. Legte sie sich auf die Lauer, oder wollte sie nur nicht gesehen werden?
    Der Betrunkene hatte seinen harmlosen Spaß mit den Laternen. Er trug einen teuren Burburry und Maßschuhe, konnte also nicht arm sein. Daß er sich kein Taxi nahm, hatte nur einen Grund: Er wollte laufen, konnte nicht stillsitzen, Er brauchte die Bewegung. Sie war Ausdruck seines Glücks und seiner Freude, denn er hatte sich mit dem bezauberndsten Mädchen von London verlobt.
    Als er die Hauseinfahrt erreichte, blieb er schwankend stehen. Er kniff die glasigen Augen zusammen. Stand dort jemand in der Dunkelheit?
    Vage erkannte er die breiten Schultern eines Mannes, der ihm den Rücken zukehrte. Der Betrunkene grinste ver stehend. Er nahm an, daß der Mann nicht allein war.
    »Verssseihung«, sagte er mit schwerer Zunge und salutierte schlampig. »Ich möchte nicht schdören… Weiterknuschen! Dasss isss ein Befffehl!«
    Er setzte seinen Heimweg fort. Der Mann in der Hauseinfahrt wartete, bis die Schritte des Betrunkenen verhallt waren, dann drehte er sich um und trat aus dem schwarzen Schatten.
    Ein Monster?
    Der Mann hatte allen Grund gehabt.
    sich zu verstecken. Er trug nämlich einen Fliegenkopf auf seinen Schultern,
    ***
    Die breite Masse hielt Simon Curry für verrückt, doch das störte ihn nicht, denn er wußte, daß er es nicht war. Die reichen Leute schmückten sich - beziehungsweise ihre Parties - gern mit ihm, dem Spinner.
    Er trat stets in schwarzen Samtanzügen auf und ließ weiße Mäuse auf sich herumkrabbeln. Sie waren überall, in seinem Hemd, auf seinem Kopf, in seinen Ärmeln.
    Er war Maler, sprach von sieh in der dritten Person und ließ sich Maestro nennen. Er konnte gut reden und sich noch besser verkaufen. Seine spleenige Art gefiel den Snobs.
    Er war für sie so etwas wie ein lebendes Maskottchen, das sie hegten und pflegten, und damit es ihm gutging, ließen sie ihn viel Geld verdienen.
    Er hatte Aufträge, die für die nächsten drei Jahre reichten, sollte Plakate für die britische Fremdenverkehrswerbung malen und ein riesiges Mosaik schaffen, das die Halle eines geplanten Konferenzzentrums zieren würde.
    Er konnte von sich behaupten, daß er es geschafft hatte, doch es wäre ihm nicht, gelungen, nach oben zu kommen, wenn er spießig normal geblieben wäre, wie er es am Anfang seiner Karriere gewesen war.
    Zu viele waren normal, deshalb liebten die Menschen das Außergewöhnliche, die bunt schillernden Paradiesvögel. Curry hatte das rechtzeitig erkannt und sich darauf eingestellt.
    Aber wenn er allein war, leistete er sich den Luxus, ein ganz gewöhnlicher Mensch zu sein, ohne verrückte Allüren, ohne große Sprüche. Er war dann einfach so, wie er wirklich war.
    Obwohl er sich eine große Villa vor den Toren der Stadt hätte leisten können, lebte er nach wie vor im Zentrum von Soho, denn nirgendwo war die Atmosphäre dichter.
    Er brauchte die Nähe der Menschen, wollte sich von ihnen nicht abkapseln. Er bezog von ihnen die Kraft für sein künstlerisches Schaffen, war sehr kontaktfreudig und haßte die Einsamkeit.
    Aufgeregt eilte er

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