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1262 - Die Sauger

1262 - Die Sauger

Titel: 1262 - Die Sauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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könnten.«
    »Nein«, erwiderte sie leise, »nein, das kann ich leider nicht. Ich würde es gern tun, aber das ist nicht möglich. Ich weiß nichts über ihn. Tut mir Leid, dass ich Ihnen das sagen muss.«
    »Schade.«
    »Aber Sie müssten doch mehr über ihn wissen. Sie kennen seinen Namen. Wissen Sie nicht, woher er kommt?«
    »Leider nicht.«
    Tina griff zum Wasserglas und trank einen Schluck. Danach strich sie über ihr Gesicht. »Wissen Sie, dass er für mich so etwas wie ein Engel ist?«
    Ich lächelte bei meiner Antwort. »Da kann ich Ihnen sogar im Prinzip zustimmen.«
    Sie setzte nach und wirkte plötzlich wacher. »Ist er denn ein Engel, Mr. Sinclair? Es wäre für mich das Höchste überhaupt. Ich habe immer davon geträumt, einem Engel zu begegnen, und das sage ich nicht einfach so. Ich liebe diese Wesen, denn sie sind einfach wunderbar. Ich habe schon viel über sie gelesen. Ich glaube auch, von ihnen geträumt zu haben. Das tut man, wenn man allein lebt.« Sie musste über sich selbst lachen. »Kann sein, dass ich auch zu sentimental bin, aber so ist das nun mal. Nur haben die Engel in meinen Träumen nicht so ausgesehen. Sie hatten immer Flügel.«
    Ich nickte ihr zu. »Das stimmt. So stellen sich die Menschen Engel vor.«
    Erstaunt schaute mich Tina an. »Sie lachen mich jetzt nicht aus, Mr. Sinclair?«
    »Nein. Warum sollte ich es?«
    »Weil ich von Engeln gesprochen habe.«
    »Na und?«
    »Viele lachen. Oder halten mich für eine Spinnerin.«
    »Davor würde ich mich hüten. Aber Engel gibt es, das kann ich Ihnen bestätigen. Und wenn Sie so wollen, dann ist auch Ihr Retter ein Engel gewesen.«
    Tina Steene senkte den Kopf. Darüber musste sie erst noch nachdenken. Es konnte sein, dass ich ihre Vorstellung von einem Engel durcheinandergebracht hatte, aber auch ich bekam meine Probleme, wenn ich an Jamiel dachte. Es lag daran, dass ich einfach zu wenig über ihn wusste. Mir war nicht bekannt, woher er genau kam. Er lebte in einer anderen Sphäre, das stimmte schon, aber wie sein Verhältnis zu den Menschen war, dahinter war ich noch nicht gekommen.
    Er war auch wieder verschwunden, und ich befand mich nicht in der Lage, ihn herbeizurufen. Es wäre phantastisch gewesen, wenn ich nur mit den Fingern hätte zu schnicken brauchen, um ihn herzulocken, doch das klappte leider nicht.
    Jamiel war nur das eine Problem. Es gab noch ein zweites, und das waren die verfluchten Blutsauger. Auch ihre Herkunft war mir leider unbekannt.
    Ich für meinen Teil sah sie als Vampire an. Allerdings als eine gewisse Abart davon. Nicht so wie sie mir landläufig immer wieder begegneten. Nein, hier musste es sich um eine Abart handeln. Wer steckte hinter ihnen und von wem wurden sie geleitet? Sie waren mit einem besonderen Auftrag geschickt worden. Sie sollten das Blut der Engel trinken oder was immer sich in ihren Adern befand. Die Engel sollten dann zu Vampiren degenerieren, und das wäre wirklich der reine Wahnsinn gewesen. Etwas Unwahrscheinliches wäre passiert. Etwas völlig Neues. Den Blutsaugern hätten sich große Möglichkeiten eröffnet. Sie hätten dann ihre Boten zurück in die Welt der Engel schicken können, damit diese dort die blutigen Zeichen setzten.
    Ich bekam mit, wie Tina Steene den Kopf schüttelte. »Sie sehen ratlos aus, Mr. Sinclair.«
    Ich musste lächeln, obwohl mir nicht danach zu Mute war. »Ja, Sie haben Recht. Ich bin momentan auch ratlos. Ich weiß nicht, wie ich bestimmte Dinge einordnen soll und habe das Gefühl, mich immer im Kreis zu drehen.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Mir geht es ebenso.«
    Ich schlug wieder das Thema Jamiel an. »Und Sie haben nichts von ihm gehört? Er hat Ihnen nicht gesagt, wer er genau ist und wohin ihn sein Weg führt?«
    »Nein, Mr. Sinclair, das hat er nicht. Er hat mir das Leben gerettet und ist danach verschwunden. Einfach so. Ich hätte ihn gern zurückgehalten, das müssen Sie mir glauben. Aber das ist mir nicht gelungen. Es war vorbei. Plötzlich und unerwartet. Ich hatte das Gefühl, aus einem bösen Traum zu erwachen. Als ich dann sah, dass alles in Wirklichkeit war - nun ja«, sie hob die Schultern, »da bin ich dann wohl durchgedreht. Ich weiß es nicht mehr. Nein, ich bin so lethargisch geworden. Der Arzt kam und fragte mich was. Auch er war entsetzt. Ich kenne nicht mal mehr die Antwort, die ich ihm gegeben habe. Er kam dann wieder und gab mir eine Spritze. Ich bin froh darüber. Wäre das nicht passiert, würden wir jetzt nicht hier sitzen,

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