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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling
Autoren: Jason Dark
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Kindern.«
    »Eine Freundin von außerhalb?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Ich kenne alle Kinder, die vom Dorf herkommen. Das Mädchen war mir fremd, John.«
    »Kennen Sie den Namen?«
    »Ja, den hat Julie mir gesagt.« Sie dachte wieder einen kurzen Moment nach. »Clarissa heißt sie.«
    »Und weiter?«
    »Tut mir Leid. Der Nachname wurde mir nicht gesagt. Aber Clarissa stimmt.«
    Ich drehte den Kopf, weil ich sehen wollte, ob Suko eine Reaktion zeigte. Er war mir auch keine Hilfe und hob nur die Arme an, um zu zeigen, wie hilflos er war.
    »Sie kennen sie nicht - oder?«
    Die Hoffnung wollte ich ihr nicht nehmen. »Das steht noch nicht fest. Vielleicht können Sie uns diese Clarissa beschreiben. Sie haben ja schon damit angefangen. Sie ist älter als Julie und…«
    »Sie hat blondes Haar. Nur länger. Ein fein geschnittenes Gesicht und so seltsame Augen.«
    »Wie seltsam?«
    »Sehr hell.« Plötzlich musste sie über sich selbst lachen. »Haben Engel solche Augen?«
    »Das ist möglich. Nur bin ich mir nicht sicher. Gehen Sie denn davon aus, dass Clarissa ein Engel gewesen ist?«
    »Zumindest etwas Ähnliches, John. Aber bitte, ich…«
    Sie sprach noch weiter, aber ich hörte nicht mehr hin. Ich hatte ihr auch den Rücken zugedreht, weil ich mich konzentrieren musste. Suko beschäftigte sich inzwischen mit ihr. Was er sagte, hörte ich ebenfalls nicht, denn mir schoss so manches durch den Kopf. Ich grübelte über diesen Namen nach.
    Er war relativ selten, aber er war mir nicht unbekannt. Ich kannte eine Person mit dem Namen Clarissa. Ich wusste auch, dass sie nicht erwachsen gewesen war und dass sie mich damals sehr beeindruckt hatte, als wir uns kennen lernten.
    Manchmal kommt die Erleuchtung wie durch einen Tritt ins Gehirn. Das war bei mir in diesem Augenblick der Fall, denn schlagartig fiel es mir wieder ein.
    »Ich kenne sie!«
    Suko schaute mich an.
    »Du kennst sie nicht. Ich bin damals allein unterwegs gewesen, weil der Abbé mich darum gebeten hat. Damals lebte er noch. Dieses Mädchen kann eigentlich nur Clarissa Mignon sein, das Templerkind, das ich damals habe beschützen sollen.«
    Suko nickte. »Klar, davon hast du mir erzählt. Aber ist dir Clarissa nicht durch die Lappen gegangen?«
    »Leider. Sie wurde praktisch entführt, obwohl sie gern mit Elohim gegangen ist.«
    Ein Aufschrei hinderte mich daran, weiterzusprechen. Sina Franklin hatte geschrieen, und dann fand sie plötzlich ihre Worte wieder. »Der Name Elohim ist auch gefallen!«, brachte sie keuchend hervor und wurde kalkweiß…
    ***
    Das war wieder mal eine Überraschung im Leben, die man nicht so leicht verdauen konnte. Ich musste mich erst fangen, ich blickte Suko an, der ebenfalls nichts sagte, und Sina Franklin schaute uns verwundert an.
    Ich wollte sicher sein und fragte deshalb: »Sie hat tatsächlich den Namen Elohim erwähnt?«
    »Ja. Da habe ich mich nicht verhört. Dieser Name ist gefallen.«
    »In welch einem Zusammenhang?«
    Auch jetzt brauchte Sina nicht lange nachzudenken. »Er ist ihr Freund. Er muss ihr Freund sein. Sie bringt ihm Vertrauen entgegen.« Sina lächelte schwach. »Aber warum fragen Sie so intensiv nach, John? Kennen Sie diesen Elohim?«
    Sollte ich ihr die Wahrheit sagen oder besser nicht? Ich entschloss mich für die halbe Wahrheit.
    »Elohim und Clarissa Mignon sind tatsächlich Freunde. Er hat sie geholt, und beide leben nicht mehr in dieser Welt, muss ich so sagen. Sie haben einen anderen Platz für sich gefunden.«
    »Wo denn?«
    Ich zuckte mit den Schultern und lächelte. »Das zu erklären, ist wohl etwas problematisch. Aber gehen Sie davon aus, dass ich die Wahrheit gesagt habe. Wichtiger sind Ihre Aussagen, denn sie beziehen sich auf das, was vor kurzem passiert ist, wenn Sie verstehen. Meine Begegnung liegt länger zurück. Ich denke nicht, dass mit der Erwähnung des Namens alles beendet war.«
    »Das war es in der Tat nicht«, gab sie zu.
    Ich stellte meine nächste Frage. »Wie ging es weiter?«
    Sina Franklin musste einen Moment nachdenken. »Ich wollte natürlich mit den Mädchen sprechen. Ich spürte, dass da irgendwas war. Allerdings wollte ich mit ihnen allein bleiben und nicht Gefahr laufen, dass wir gestört wurden. Deshalb habe ich den Treffpunkt auf der Bank unter der Linde vorgeschlagen. Sie sind nicht gekommen. Ich bin dann wieder zurück ins Haus und habe…«, ihre Stimme sackte wieder ab, »… und habe Vivian Donnegan gefunden.«
    »Das war keines der Mädchen«, sagte
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