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1275 - Der Totenkopf-Sammler

1275 - Der Totenkopf-Sammler

Titel: 1275 - Der Totenkopf-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegenüberliegende Wand erreicht. Sie wussten auch nicht, ob es einen zweiten Aufzug oder eine Nottreppe gab, über die sie verschwinden konnten. Eine Treppe bestimmt, doch sie zu finden war ein Problem, da sich die beiden nicht auskannten.
    Die Gestalt hatte den Fahrstuhl verlassen. Sie war damit auch von einem etwas weicheren Licht in die kalte Leuchtstoffröhrenbeleuchtung hineingetreten. Der Hut saß noch immer auf dem Kopf wie angegossen. Der Zombie ließ sich Zeit. In seiner schwarzen Kleidung waren die Kugellöcher gut zu sehen, aber die Geschosse selbst hatten ihn in seiner Bewegungsfreiheit kaum eingeschränkt.
    Dagmar atmete kurz und heftig. »Es gibt nur einen Weg, Harry, wir müssen schneller sein als er und vor ihm in den Aufzug gelangen. Dann brauchen wir die Zeit, um nach oben zu fahren. Eine andere Möglichkeit sehe ich wirklich nicht.«
    »Stimmt.«
    »Wir trennen uns!«
    Harry schrak im ersten Moment zusammen. Er war noch zu sehr mit den letzten Ereignissen beschäftigt, sodass er den Plan nicht sofort begriff und flüsterte: »Bist du lebensmüde?«
    »Ganz im Gegenteil. Ich will am Leben bleiben, und das schaffe ich auch.«
    »Wie denn?«
    »Er muss sich auf einen von uns konzentrieren. Dann hat der andere freie Bahn.«
    »Selbst wenn ich ihm eine Kugel in den Kopf schieße, kriegen wir ihn nicht.«
    »Wir wollen auch nur weg. Danach werden wir die obere Etage abriegeln lassen.«
    »Okay, das könnte klappen.«
    »Aber sicher doch!«
    Genau in dem Augenblick, als der Angeschossene nach vorn ging, bewegten sich Dagmar und Harry zu verschiedenen Seiten hin weg. Jetzt hatte ihr Verfolger die Qual der Wahl. Beide waren gespannt, für wen er sich entscheiden würde.
    Dagmar ging nach links, Harry nach rechts. Er ließ dabei seine Partnerin nicht aus den Augen, die sich mit geschmeidigen Schritten bewegte und den Zombie nicht aus den Augen ließ.
    Er bewegte den Kopf mal nach rechts, dann nach links - und entschloss sich, Dagmar Hansen zu fassen. Sie hatte eine gute Distanz zwischen sich und den düsteren Unhold gebracht. Er würde schon ein paar Meter laufen müssen, um sie zu erreichen.
    Sie hatte den Schock abgeschüttelt. Genau das zeigte sie ihm auch, indem sie mit leiser Stimme rief und lockte.
    »Komm doch! Komm zu mir! Ich warte auf dich…«
    Der Zombie zögerte noch.
    Harry hatte sich hinter seinem Rücken aufgestellt. Obwohl eine dritte Kugel nichts brachte, hielt er trotzdem den rechten Arm ausgestreckt und zielte auf den Hinterkopf der Gestalt. Er hatte mal gehört, dass ein Zombie auch vernichtet werden konnte, wenn man ihm eine Kugel direkt ins Gehirn schoss.
    Harry überlegte, ob er diese Theorie in die Praxis umsetzen sollte. Die Entfernung war perfekt. Er würde den Kopf nicht verfehlen können, und zielte noch mal genau.
    Kein Fehlschuss!
    Es musste ein Volltreffer sein!
    Auf der anderen Seite wartete Dagmar in einer noch relativ sicheren Entfernung auf ihn. Aber er kam nicht. Er wollte sich dieses so leichte Opfer nicht holen.
    Der Finger lag am Abzug. Harry musste nur noch abdrücken, dann war die Sache erledigt.
    Er hatte auch seine letzten Skrupel abgelegt, weil er genau wusste, dass diese Gestalt kein Mensch war, kein normaler, und einem Zombie den Schädel zu zertrümmern, war kein Verbrechen.
    Die Gestalt fuhr herum!
    Damit hatte Harry nicht gerechnet.
    Harry wunderte sich noch, wie schnell die Gestalt war. Sie schien sich vor seinen Augen zu einem Schatten aufzulösen. In einer reflexartigen Bewegung zog er den Zeigefinger nach hinten, er hörte den Klang des Schusses, dessen Echos hier zwischen den Wänden wetterten. Sie tanzten durch seine Ohren, und noch während das geschah, wusste Harry, dass seine Kugel nicht getroffen hatte.
    Er schwang den Arm wieder herum. Sein Ziel war noch da, aber es bewegte sich auch.
    Aus dem Hintergrund hörte er Dagmar rufen, doch darum konnte er sich nicht kümmern, denn das seelenlose Wesen griff ihn an. Noch immer hatte er das Gesicht nicht gesehen, aber der Rest der Gestalt reichte ihm, denn mit der Wucht einer Bombe schlug er bei Harry ein, der durch diese schnelle Attacke restlos die Übersicht verlor.
    Seine Sinne sagten ihm zwar noch, sich zur Seite zu werfen, doch das schaffte er nicht mehr, weil er einen Tritt mitbekam, der auch von einem Hammer hätte stammen können.
    Er dachte nicht mehr an seine Waffe. Vor seinen Augen entstanden plötzlich die roten Nebel, und dieser Schleier legte sich auch über seine Sinne.
    Dass er nach

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