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1276 - Kodexfieber

Titel: 1276 - Kodexfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur das eine mögliche Ziel vor Augen. Der Gegner hatte die Explosion bemerkt und von dem Wrack abgelassen.
    Das rettete Kralsh das Leben.
    Plötzlich spürte Kido ein Echo in seinem Innern. Es war das Echo seiner Fähigkeiten.
    Mit starker Intensität kamen mehrere Echos bei ihm an, und es wurden immer mehr.
    Da wußte der Zwerg, daß Irmina einen Fehler gemacht hatte. Sie mußte etwas übersehen haben, als sie ihn gebar. Seine unheilvolle Fähigkeit war zurückgekehrt, die von Irmina als Pathogenese bezeichnet worden war. Es mußten bereits Hunderte von Vironauten sein, die mit allerhand Krankheiten zu kämpfen hatten. Ahnten sie, wer die Schuld daran trug? Oh ja, Irmina würde sie aufklären, und alle Vironauten würden sich auf die Suche nach ihm machen, um dem Spuk ein Ende zu bereiten.
    „Fangt mich doch!" schrie er.
    „Wir haben dich gleich!" kam die Antwort. Er legte den Kopf zurück und entdeckte schräg hinter sich zwei Gestalten in Schutzanzügen. Sie schwebten mit Antigravgürteln über die Mauer und sanken langsam zu ihm herab.
    „Rauponnen und Semantha Alfert", stellten sich die beiden Vironauten vor. „Wir sind das Rettungskommando!"
    „Rettung wovor?"
    „Vor den Zwillingen. Sie befinden sich bereits am Ende der Mauer und warten auf dich.
    Wir passen immer auf. Es ist ihnen noch nie gelungen, jemandem eine Hand abzuschneiden!"
    Sie packten Kido, und die Bewegungen, die bei seinem Flug entstanden, fügten ihm Schmerzen zu. Er verbiß sie und hoffte, daß die beiden Vironauten nicht auf seinen Zustand aufmerksam wurden. Sie landeten an einer Schleuse, und Kido fragte: „Die Zwillinge meinen es ernst?"
    „So ernst wie wir unsere Rettungsversuche. Wir arbeiten im Schichtdienst. Es ist ein angenehmes Spiel. Meistens schinden die Zwillinge ein Unentschieden heraus. Bei Verlust eines Spiels müßten sie ihre Wette einlösen und endlich zum Friseur gehen. Sie dürften nie mehr Kopfhaare tragen!"
    „Vielen Dank für die Rettung!" sagte Kido. Er wußte nun gar nicht mehr, was es mit der Mauer auf sich hatte. „Wie heißt das nächste Segment?"
    „Hier gibt es keinen Anschluß", erklärte Rauponnen. „Aber an der Schleuse wartet ein Gleiter, der dich zu dem Segment deiner Wahl bringt."
    Kido verschwand in der Schleuse, und während er das Boot bestieg, kehrte die Erinnerung vehement zurück. Gleichzeitig verstärkten sich die schmerzhaften Veränderungen in seinem Körper.
    „Irmina", wollte er rufen und den Gleiter auffordern, Kontakt zur ÄSKULAP herzustellen.
    Er brachte kein Wort über die Lippen, der Versuch blieb im Gedankenstadium stecken.
    Irgendwann verlor er endgültig die Kontrolle über sein Bewußtsein, und als er wieder zu sich kam, stolperte er gerade in ein Segment hinein und war froh, den Höllen Yanitscha Yans entkommen zu sein.
    „Willkommen an Bord der ARMAGEDDON", vernahm er die liebliche und wohlklingende Stimme des Schiffes. „Wie kann ich dir helfen?"
    Kido ließ sich zu Boden sinken. Aus entzündeten Augen beobachtete er die Veränderungen an seinem Körper.
    „Du kannst mir nicht helfen", stöhnte er. „Es ist mir aber geholfen, wenn du mir wenigstens Asyl gewährst, Schiff."
    „Ist gewährt!"
    Kido erinnerte sich, daß ARMAGEDDON das Segment der vier Hanse-Spezialisten war, die sich in der ÄSKULAP zur Behandlung befanden.
    „Gib mir eine...", begann er, dann aber versagte sein Sprechvermögen endgültig. Etwas drängte und schob an seinem Hinterteil und machte ihm Angst. Er wollte es nicht wahrhaben. Sein Körper mutierte, und Kido verfluchte sich. Er konnte sich nicht mehr rühren.
    Kido schuf den fiktiven Memopartner, um Distanz zu seinen Erkenntnissen herzustellen.
    „Du bist Kralsh!" schärfte der Memopartner ihm ein. Dann verlor Kido Kralsh das Bewußtsein.
     
    *
     
    Alphonso Saura war nicht wiederzuerkennen. Sein Kopf war aufgequollen, das Gesicht gerötet und geschwollen. Von der krausen Haarpracht war nichts übriggeblieben. Saura trug einen fettenden Glatzkopf zur Schau. Sein Mund hing schief mitten im Gesicht, und von den beiden Augen war nur das eine noch zu erkennen.
    „Ich verlange eine Entschädigung!" blubberte Saura. „Zuerst dachte ich, ihr würdet meine Sorgen erkennen. Ich war euch wirklich dankbar, daß ihr mir die Erlaubnis erteiltet, die EXPLORER reinigen zu dürfen. Aber jetzt, seht mich an. Ich würde mich am liebsten mitsamt der LAVAMAT in die Luft sprengen!"
    „Tu, was du nicht lassen kannst", erwiderte Stronker Keen in einem Anfall

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