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1276 - Kodexfieber

Titel: 1276 - Kodexfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kodexmolekülen angereichert ist."
    „Du hast kein Gegenmittel?"
    „Bis jetzt nicht. Aber ich habe einen Vorschlag. Wenn es dir gelingt, alle Segmente zu einem Luftverbund zusammenzuschließen, dann wird die Luft bald überall gleichmäßig mit den Molekülen gesättigt sein. Es wird dann kein Gefälle in der Beeinflussung geben.
    Dadurch wird vermieden, daß es zu Kämpfen der Betroffenen untereinander kommt. Wie hoch ist die Zahl der Opfer?"
    „Bisher sind es sieben Tote und achtunddreißig Schwerverletzte in allen Segmenten!"
    „Dann sorge dafür, daß es keine weiteren Opfer gibt!"
    „Es ist alles in die Wege geleitet. Bis unser Aufbruch stattfindet, wird die Maßnahme ersten Erfolg zeigen."
    „Tust du mir noch einen Gefallen?"
    „Gern."
    „Verrate Bully nicht, daß ich hier bin. Ich will ihn überraschen."
    „In Ordnung. Ich ahne, was du vorhast, Irmina. Viel Glück!"
    „Danke!"
    Sie eilte den Korridor entlang und verschwand in einem Freizeitraum. Niemand hielt sich darin auf. Die Vironauten hatten sich in der Nähe des zentralen Kommunikationsraums versammelt. Von dort aus hatten sie die Ansprache Kralshs verfolgt.
    Irmina wußte, daß ihr nicht mehr viel Zeit blieb. Sie hoffte nur, daß die eingeleiteten Maßnahmen eine Wirkung hatten. Wenn sich ihre Erwartungen nicht erfüllten, war alles zu spät. Dann konnte" sie nur noch hoffen, daß sie den Rückweg in die ÄSKULAP und die Flucht in irgendeinen Winkel von Siom Som schaffte. Es blieb ihr dann nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach der LASHAT oder der LOVELY BOSCYK zu machen und zuvor die LIVINGSTONE zu warnen. Noch immer hielt sich der Schiffsverbund in der Nähe der blauweißen Sonne Connection auf.
    Zum ersten Mal machte sich die Metabio-Gruppiererin auch Gedanken über die Verläßlichkeit der Virenschiffe. Sie hatten sich den Vironauten zum Geschenk gemacht und würden alles tun, was diese wollten. Ob sie unter dem Einfluß von Kodexmolekülen standen oder nicht, spielte dabei keine Rolle. Damit mußten die Vironauten logischerweise selbst fertig werden.
    Es war eine harte, unmenschliche Logik, aber sie war perfekt. Es war die vom Virenimperium ererbte Logik.
    Dennoch hatten ein paar Worte der EXPLORER recht zweideutig geklungen. Ahnte das Schiff tatsächlich, was sie beabsichtigte? Wenn es zutraf, mußte sie doppelt auf der Hut sein.
    Der Freizeitraum besaß einen zweiten Ausgang. Irmina kannte sich aus, sie war nicht zum ersten Mal in diesem Bereich der Grundzelle. Vorsichtig öffnete sie die Tür und schlüpfte hinaus. Eine Halle mit Versorgungsgütern lag vor ihr. Sie war in nach vorn offene Kammern und Nischen unterteilt, und die Terranerin steuerte zielstrebig auf eine von ihnen zu. Sie legte den Einsatzgürtel ab und ließ den SERUN zwei Öffnungen bilden.
    Sie tauschte die leeren Energiemagazine gegen volle aus. Der SERUN meldete wieder volle Leistungsfähigkeit.
    Die Metabio-Gruppiererin besorgte sich einen zweiten Paralysator und setzte ihren Weg fort. Ein Virenschiff war im Innern nicht streng in Etagen unterteilt. Da gab es Plattformen, die ein paar Kabinen trugen. Da gab es ineinander verschachtelte Stockwerke, wo man von einem Zimmer ins andere nur mit Hilfe des integrierten Antigravs gelangen konnte.
    Und nicht zuletzt wurden diese Bereiche von allerlei Röhren und Kanälen durchzogen, von Kuppeln durchbrochen und von Pyramiden verdeckt. Der Phantasie der Vironauten war keine Grenze gesetzt gewesen, und die meisten hatten ausgiebig davon Gebrauch gemacht.
    Irmina sah einen der Lichtpunkte. Er blinkte auffordernd, und sie änderte die Richtung und schritt auf die Stelle zu, wo er sich befand. Ein Antigravfeld hob sie an und trug sie über einen Abgrund in einen anderen Bereich des Schiffes. Sie fand sich vor einer Wand, in der eine Tür dicht neben der anderen eingelassen war. Dies waren Gerätekammern, und jede dritte von ihnen besaß auf der anderen Seite eine zweite Tür, die in den zentralen Kommunikationsraum mündete.
    Irmina wählte die nächstbeste. Sie schlüpfte in die Kammer. Sie war leer, aber durch die Virenwand hörte sie ein Rumoren. Mit langen Schritten eilte sie zur gegenüberliegenden Tür. Lautlos öffnete sie sie und warf einen Blick in den Raum.
    Sie sah Bully inmitten einer Traube von Vironauten. Bully gab Befehle aus.
    Ein Teil der Vironauten trug bereits Kampfanzüge und war bewaffnet. Allerdings hatte keiner von ihnen den Helm geschlossen. Auf Dauer mußte sie also auffallen.
    Ich muß an

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