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1276 - Kodexfieber

Titel: 1276 - Kodexfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bully heran, ohne daß er es bemerkt, redete sie sich zum wiederholten Mal ein. Sie wußte genau, was geschah, wenn ihre Maßnahme Erfolg hatte. Und sie mußte versuchen, wenigstens Bully herauszuhalten. Durch seinen Zellaktivator war er im Fall einer Auseinandersetzung besonders gefährdet. Wurde sein Zellaktivator getroffen, konnte das auf alle Virenschiffe des Verbunds unübersehbare Auswirkungen haben.
    Sie griff den Paralysator fester und trat ein. Niemand beachtete sie. Die Aufmerksamkeit aller war auf das Holorama gerichtet, das mitten im Raum entstand. Kralsh war es. Zum zweiten Mal meldete er sich in allen Segmenten.
    „Soldaten des Obersten Kriegers", verkündete er. „Ihr, die ihr mir treu dient, habt Grund, stolz zu sein. Noch nie durfte jemand eine so ehrenvolle Aufgabe übernehmen. Noch nie ist es vorgekommen, daß Gorims einen Sotho töteten. Gun Nliko ist der erste. Die Gorims haben ihn heimtückisch ermordet. Sein Tod muß grauenvoll gewesen sein. Um so grausamer wird die Rache sein, die wir nehmen werden."
    Ein Orkan durcheilte den Raum. Die Vironauten schworen den Gorims fürchterliche Rache, und in dem Lärm hörte Irmina die gewohnt ruhige Stimme Bullys. Allerdings besaß sie nun einen harten und fanatischen Klang.
    „Schiff klar zum Gefecht", verkündete der Führer der Vironauten. „Wir werden die Völker Yanitscha Yans aus dem Universum blasen!"
     
    *
     
    In einer Ecke des zentralen Kommunikationsraumes hatten sich drei besondere Gesellen getroffen. Der eine war schmächtig, mit einem kleinen, kugelrunden Kopf, auf dem der leichte Schimmer von Haarstoppeln zu sehen war. Der zweite war ebenso dürr und noch kleiner, dafür war sein Kopf lang und schmal und nur unwesentlich breiter als der Hals. Mitten auf dem Schädel saß die zerzauste grüne Insel, die er Haarpracht nannte. Bei ihnen stand ein dritter Vironaut mit einem hintergründigen Lächeln auf den schmalen Lippen.
    „Es eröffnen sich uns Möglichkeiten, die wir früher nicht gehabt haben", sagte Alphonso Saura gerade. „Ich konnte Bully nie leiden. Aber jetzt sind wir Ebenbürtige. Wir ziehen an einem Strang. Wir stehen in den Diensten des Obersten Kriegers. Die LAVAMAT ist nun ein Schiff des Permanenten Konflikts. Sie befolgt den Kodex. Sie wird alles waschen und dafür sorgen, daß der Kodex nirgends verstaubt."
    „So ist es recht", bekräftigte Issel Stone. „Ich werde die Virenschiffe heilen und in die Struktur der Sothos eingliedern. Wißt ihr denn, was wir jetzt sind? Wir sind nicht nur die besten Kämpfer, die es gibt. Wir sind der Troß des Obersten Kriegers. Und wenn die Schiffe sich dieser Würde nicht bewußt sind, werde ich Kralsh vorschlagen, sie zu feinstem intergalaktischem Staub zu verarbeiten."
    „Was natürlich nur gelingt, wenn ich zuvor mein Perpetuum viribile codicis gebaut habe.
    Dann erhalten die Viren ihre alte Formbarkeit zurück. Wir können dann mit ihnen machen, was wir wollen!"
    „Humbug ist das", knurrte Issel Stone. „Du kommst am besten zu mir auf die Couch, Diener des Kriegers!"
    Augenblicklich hing Doc Shilling an seiner Gurgel, und Saura hatte Mühe, die beiden zu trennen.
    „Wenn ihr die Würde verliert, dann soll Bully entscheiden, was geschehen soll. Oder regelt es gleich in einem fairen Zweikampf!"
    Er zog ihnen die Strahler aus den Gürteln und drückte sie ihnen in die Hände.
    „Ich gebe das Kommando. Hoch bitte, los!"
    Stone und Shilling rissen die Waffen empor und feuerten. Tödliche Strahlen schossen aus den Mündungen und wurden von einem Schirm aufgefangen, den das Virenschiff blitzschnell zwischen ihnen aufgebaut hatte. Sie konnten von Glück reden, daß sie sich in einer Zone aufgehalten hatten, in der das Schiff eine solche Projektion durchführen konnte.
    „Das ist der Beweis, daß die Virenschiffe unsere Gegner sind!" schrie Issel Stone. „Wir müssen sie zerstören!"
    Er machte Anstalten, sofort damit zu beginnen, aber da tauchte Bully neben ihm auf und riß ihm die Waffe aus der Hand. Stone wollte protestieren, doch der Soldat des Obersten Kriegers stieß ihn zur Seite. Er legte die Waffe an und zielte auf die Gestalt mit dem geschlossenen Raumhelm.
    „Sieh an", rief er. „Ich wußte doch gleich, daß etwas nicht stimmt. Die Feindin des Permanenten Konflikts hat sich hereingeschlichen, Irmina Kotschistowa!"
    „Deine Augen sind noch gut, Bully", kam die Antwort über die Helmlautsprecher. „Da du siehst, daß ich einen SERUN trage, wirst du wohl nicht so dumm

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