1280 - Meister der Intrige
Werkzeug gemacht, Stalker als Wundertäter verehrst und den Kartanin-Konflikt heraufbeschworen hast, hast du das Ansehen Terras in der Milchstraße derart geschädigt, daß die Wähler keine andere Möglichkeit haben, als zu den Kosmopoliten überzulaufen. Und durch deinen neuesten Coup wirst du dich noch unbeliebter machen."
„Keine Wahlparolen, bitte", sagte Adams heiter. „Was habe ich denn schon wieder angestellt?"
Sheela spielte ihm die Aufzeichnung der anonymen Anrufe vor. Sie beobachtete Adams dabei scharf, und sie stellte fest, daß er sehr nachdenklich wurde und sein Gesicht einen harten Zug bekam.
„Eine schlimme Sache", sagte er nach dem Abhören betroffen. Er sah Sheela fest in die Augen und meinte mit leichter Verbitterung: „Wie schlecht muß mein Ruf sein, daß man mich solcher Gemeinheiten für fähig hält. Muß ich dir wirklich versichern, daß ich damit nichts zu tun habe, Bürgerin Rogard?"
„Hast du die Stimme von Celeste Maranitares nicht erkannt?" fragte Sheela zurück. „Soviel ich weiß, ist sie immer noch deine Wahlbeobachterin."
„Es klingt tatsächlich wie die Stimme von Celeste...", murmelte Adams. In seinem Gesicht arbeitete es; er konnte seine Erregung nur schlecht verbergen. Plötzlich richtete er sich auf und sagte entschlossen: „Okay, ich werde die Angelegenheit klären. Ich versichere dir, daß diese Kampagne gegen dich eingestellt wird."
„Willst du die Sache nicht in meiner Anwesenheit klären?" schlug Sheela vor. „Ich denke, ich habe ein Recht darauf."
Adams stimmte dem zögernd zu. Dann bestellte er die Hanse-Sprecherin zu sich. Es dauerte jedoch eine geschlagene Viertelstunde, bis sie das Büro betrat. Sie entschuldigte sich damit, daß sie im STALHOF zutun gehabt hatte. Sie strafte Sheela zuerst mit Verachtung und nickte ihr erst kühl zu, als Adams sie miteinander bekannt machte.
„Wir kennen einander nicht nur per Bild-Sprechgerät", sagte Sheela anzüglich.
„Celeste", begann Adams, „ist es richtig, daß wir vor drei Tagen in diesem Büro ein Gespräch über Wahlstrategie geführt haben?"
„Ja", sagte die Hanse-Sprecherin.
„Und hast du dabei den Vorschlag gemacht, einige Indiskretionen über Sheela Rogard in die Öffentlichkeit durchsickern zu lassen, um ihre Wahlchancen zu mindern?"
Celeste Maranitares blickte erschrocken zu Sheela und wurde zornig.
„Soll das ein Verhör werden? Oder willst du mich dazu bringen, Selbstanklage zu erheben?"
„Nichts von dem, was wir besprechen, wird an die Öffentlichkeit dringen", versicherte Adams mit einem Blick zu Sheela, die zustimmend nickte. „Wir wollen nur etwas klären.
Hör dir das einmal an, Celeste."
Adams spielte der Hanse-Sprecherin die Visiphonaufzeichnung vor.
„Okay, ich habe den Vorschlag gemacht", gestand Celeste Maranitares dann. „Aber ich habe den Plan nicht verwirklicht. Als du nichts davon wissen wolltest, habe ich ihn fallengelassen. Ich habe nichts damit zu tun." Sie blickte zwischen Adams und Sheela hin und her. „Mir sind gewisse Gerüchte selbst schon zu Ohren gekommen. Aber ich schwöre, daß ich sie weder aktiv noch passiv gefördert habe. Ich schäme mich nachträglich, eine solche Gangart auch nur erwogen zu haben."
„Ich glaube dir, Celeste", sagte Adams aufatmend. Er sah Sheela an. „Ich kann dir mit meinem Wort garantieren, daß Celeste Maranitares nichts mit dieser Kampagne zu tun hat. Aber ich werde noch mehr tun. Ich verspreche dir, daß wir alles unternehmen werden, um deinen guten Ruf wiederherzustellen."
„Bleibt nur die Frage, wer hinter dieser Gemeinheit steckt", sagte Sheela.
„Ist das wirklich so schwer zu erraten?" sagte Adams und wechselte gleich darauf das Thema. „Ich habe anschließend eine Konferenz mit einigen Galaktischen Räten. Das wird ein hartes Ringen, aber ich kenne das Ergebnis bereits. Möchtest du daran teilnehmen?
Deinem Image wäre das ganz gewiß nicht abträglich..."
Natürlich nahm Sheela das Angebot an. Vor Beginn der Konferenz fand sie noch Zeit, sich mit Keith Durell in Verbindung zu setzen und ihm das Ergebnis ihrer Unterredung mitzuteilen.
„Paß nur auf, daß dir der alte Fuchs keine Falle stellt", warnte Durell. „Mir wäre es lieber, ich könnte bei der Konferenz an deiner Seite sein."
„Ich wollte dich eben bitten, mir Mailler zur Unterstützung zu schicken."
„Mailler Goshbon ist unauffindbar."
„Ist das sein voller Name? Woher kennst du ihn?"
„Zufall. Eben ist eine Strafverfügung des terranischen
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