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1284 - Templerehre

1284 - Templerehre

Titel: 1284 - Templerehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und her und blieb letztendlich doch nur an einem Punkt hängen. Es war das Kreuz!
    Es hatte mich in diese Lage gebracht, und ich wollte, dass es mich auch wieder herausschaffte.
    Es war eben sehr sensibel, und das sollte auch so bleiben. Ich wollte es aktivieren, seine gesamte Kraft ausnützen und hatte vielleicht dann das Glück, dieses Gefängnis aufbrechen zu können.
    Klar, das war ein Risiko. Doch ohne Risiko geht eben nichts im Leben. Eine alte Weisheit.
    Und so griff ich zum allerletzten Mittel, um mich zu befreien. Entweder schaffte ich es oder ich blieb auf der Strecke, ohne in der Vergangenheit eingreifen zu können.
    Noch ein letzter Blick zu Godwin. Er war noch zu sehen, doch er hatte sich schon von mir entfernt, obwohl er noch deutlich zu sehen war.
    Die Formel drang mir wie von selbst über die Lippen. Es war kein Gegner in der Nähe, den die Kraft des Kreuzes vernichten sollte. Hier sollte einzig und allein der Umstand geändert werden.
    »Terra pestem teneto - Salus hic maneto!«
    Kein Zurück mehr. Die Formel war gesprochen. Jetzt wartete ich auf die Reaktion.
    Und die kam! Es gab kein Licht. Mich umfing kein strahlender Kranz. Es war auch nichts in der Nähe, was vernichtet werden sollte, hier musste sich eine Kraft gegen die beiden Zeitkomponenten stellen, und ich wollte endlich eine Lücke haben.
    Die war plötzlich da!
    Damit hatte selbst ich nicht gerechnet. Ich war überrascht, als ich das Brausen hörte. Der Blick war auf mein Kreuz gerichtet, das in einem matten Glanz erstrahlte. Es kam mir wie ein kleines Wunder vor. Ich hörte das Rauschen in meinen Ohren, ich merkte auch den leichten Schwindel, und plötzlich hatte ich das Gefühl, eine echte Zeitreise zu erleben. Eine andere Kraft trieb mich hinein. Ich schaffte es nicht mehr, mich dagegen zu wehren. Ich stand noch auf der Stelle, aber ich fühlte mich wie in einem Karussell.
    Um mich herum brach etwas zusammen, ohne dass ich sah, was es war. Ich fühlte es nur, und plötzlich öffnete sich mein Blick. Die Umgebung war wieder normal geworden. Nichts sah ich verzerrt. Ich nahm die Natur wahr, ich roch den Erdboden, ich spürte irgendeinen Geschmack auf der Zunge, und ich merkte, dass es mir plötzlich viel besser ging. Alles war anders geworden, fast perfekt und eigentlich so, wie ich es immer hatte haben wollen.
    Es gab mich. Es gab eine Zeit. Aber es war nicht meine Zeit.
    Denn als ich mich drehte, da stand ich zwar noch auf der gleichen Stelle, doch mein Blick durchwanderte eine andere Umgebung. Hier war der Pflanzenwuchs dichter, und auch der Boden sah anders aus. Wahrscheinlich stand ich noch auf dem Friedhof, jedoch zu einer Zeit, als er noch kein Friedhof gewesen war.
    Mit einer sehr langsamen Bewegung drehte ich mich zu Lisette hin um. Dabei merkte ich, dass mein Herz schneller schlug. Es war wirklich nicht leicht, sich auf die neuen Dinge einzustellen, und den endgültigen Beweis erhielt ich, als ich dorthin schaute, wo Lisette auf mich wartete. Es gab sie nicht mehr!
    Da wusste ich, dass ich die Zeitfalle zerstört hatte, mich aber jetzt in der Vergangenheit befand…
    ***
    Hin und wieder dachte Lisette an ihren Beruf. Sie war eine Zauberin, aber sie lachte jetzt darüber, wenn sie daran dachte, mit welchen Tricks sie gearbeitet und das Publikum ins Staunen versetzt hatte, und wenn sie nun verglich, was hier passiert war.
    Das war nicht mit einem Trick zu erklären. Da gab es überhaupt keine logische Erklärung. Das hier fiel völlig aus dem Rahmen heraus. Sie wollte darüber nachdenken und strengte sich auch an, aber es war ihr nicht möglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie stand da und schaute ins Leere, denn die Stelle, an der sich John Sinclair noch vor kurzem befunden hatte, war leer.
    Auch wenn sie über ihre Augen rieb und noch einmal hinschaute, gab es nichts anderes zu sehen. Es blieb dabei, und die Zauberin konnte nur den Kopf schütteln.
    Lisette war bisher nicht so leicht zu schocken gewesen. Das änderte sich nun. Sie suchte verzweifelt nach einer Erklärung, doch sie musste sich eingestehen, dass es keine gab, die sie akzeptieren konnte.
    Hier spielten Dinge eine Rolle, die sie nicht begreifen konnte Es gab nur eine Lösung, die Lisette akzeptierte. Sie hatte es hier mit Magie zu tun. Mit reiner Magie und nicht mit einer Zauberei, über die sie nur lachte.
    Es dauerte Minuten, bis sie sich gefangen hatte und wieder mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität stand. Verändert hatte sich nichts, doch sie

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