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1287 - Wiedersehen im Jenseits

1287 - Wiedersehen im Jenseits

Titel: 1287 - Wiedersehen im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geworden. Dort traf sich Alt und Jung. Es gab Sandkästen, es gab Bänke und wetterfeste Tische. Die Nachbarschaft feierte im Sommer dort ihre kleinen Feste. Da war eine neue, schöne, kleine Welt entstanden.
    Sie konnte von den Rückseiten der Häuser betreten werden, aber auch durch eine schmale Einfahrt, die nicht in der Nähe von Sarah Goldwyns Haus lag.
    Suko konnte selbst nicht genau sagen, warum er sich für diesen dritten Weg entschied. Einerseits hörte er auf sein Gefühl, andererseits wollte er von der Rückseite her in Sarahs Wohnung blicken, denn dort befanden sich die Fenster des Wohnzimmers.
    Er verließ den Wagen. Mit schnellen Schritten überquerte er die Straße. Das Haus der Horror-Oma ließ er dabei nicht aus den Augen, und auch jetzt erhielt sie keinen Besuch.
    Suko ging mit schnellen Schritten auf dem anderen Gehweg entlang und wurde plötzlich von einer Frau angesprochen, die ihn kannte. Es war eine Person mit grauen Haaren, um die 70, und die Frau zog einen Einkaufswagen hinter sich her.
    »Ach, sieht man Sie auch wieder?«
    »Ja, natürlich.«
    »Haben Sie Lady Sarah besucht?«
    »Das wollte ich.«
    »Ach. Ist sie nicht zu Hause?«
    »Es sieht so aus.«
    Die Nachbarin nestelte an den Knöpfen ihres Übergangsmantels herum. »Das ist komisch«, sagte sie.
    »Sie ist nämlich zu Hause. Ich habe sie noch gesehen, als ich zum Einkaufen ging. Wissen Sie, ich laufe gern ein paar Schritte. Das tut im Alter wirklich gut…«
    Suko kannte das Problem vieler älterer Menschen, die nicht unbedingt einen Ansprechpartner hatten.
    Da nahmen sie jede Gelegenheit wahr, um mit Bekannten zu reden.
    »Augenblick, Madam. Sie sind also der Meinung, dass Mrs. Goldwyn sich im Haus befindet?«
    »Davon gehe ich doch aus. Ihre nette Mieterin ist ja auch nicht da. Ich kenne Sarah. Sie lässt das Haus ungern allein. Gerade jetzt, wo man so viel über Einbrüche hört und liest. Nein, nein, da ist es schon besser, wenn man im Haus bleibt. Das schreckt doch manche dieser Kerle ab. Man sollte viel mehr Polizisten einstellen und…«
    »Danke, Madam, danke. Ich werde es mir merken.«
    »Aber… aber…« Die Frau schüttelte den Kopf. Sie konnte es nicht begreifen, dass Suko schon weitergegangen war. »Die jungen Leute haben es immer so eilig«, seufzte sie.
    Das Gehörte hatte Suko keinesfalls beruhigt. Sein Gefühl, dass etwas nicht stimmte, hatte sich bei ihm verstärkt. Er beeilte sich noch mehr, den Durchlass zu erreichen.
    Der Spalt zwischen zwei Häusern war so eng, dass kein Fahrzeug hindurchgepasst hätte. Das war bewusst so gehalten worden, aber für einen Menschen war Platz genug.
    Suko bewegte sich mit schnellen Schritten. Als er den geräumigen Hof erreichte, der wirklich eine kleine Welt oder eine Oase für sich war, glitt sein Blick über das Gelände hinweg, in dem er nichts sah, was bei ihm irgendeinen Verdacht erregt hätte.
    Es spielten auch keine Kinder auf dem Hof. Die Bänke waren verwaist, und in den Kronen der Bäume bekamen die ersten Blätter schon eine andere Farbe. Sie wollten zeigen, dass der Herbst und damit das vorläufige Sterben der Natur nicht mehr weit entfernt war.
    Suko musste sich nach rechts wenden und an der Rückseite entlang zu Sarahs Haus laufen.
    Es war ihm jetzt egal, ob man ihn von irgendeinem Fenster aus sah. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, und davon ließ er sich nicht abbringen.
    Mit Lady Sarah war nicht alles in Ordnung. Davon ging er aus, obwohl er noch keine Beweise bekommen hatte. Er zählte die Hausfronten ab, verlangsamte seine Schritte erst, als er das Haus der Lady Sarah erreicht hatte.
    Dicht an der Hauswand entlang schob Suko sich vor. Seine Beretta hatte er noch nicht gezogen. Sollte man ihn beobachten, hätte das zu falschen Schlüssen führen können.
    Suko blieb weiterhin dicht an der Hauswand und drehte nur den Kopf etwas nach links, als er die Fensterecke vor sich sah. Groß anzustrengen brauchte er sich nicht, um durch die Scheibe zu schauen.
    Es war ein Glücksfall, dass die Sonne nicht schien und ihre Strahlen gegen die Fensterscheibe schickte. So hatte Suko einen ausgezeichneten Durchblick, und er war auch froh, dass ihm keine Gardinen oder Vorhänge die Sicht nahmen. Beides hatte Sarah zurückgezogen.
    Er sah sie. Die Horror-Oma saß auf ihrem Stammsessel und drehte Suko halb den Rücken zu.
    Das Bild hätte ihn beruhigen können, wäre da nicht die Frau mit der Pistole gewesen, deren Mündung die Stirn der Horror-Oma berührte…
    ***
    »Scotland

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