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1295 - Der neue Sotho

Titel: 1295 - Der neue Sotho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zurück blieben nur wir sechs und die Versammlung der Ewigen Krieger mit dem Sotho.
    „Ich höre dich, Ijarkor", sagte Tyg Ian. „Ich weiß, daß du keine frivole Bitte äußerst. Ist es ESTARTU, deren Ruf dich erreicht hat?"
    „Sie ist es", antwortete Ijarkor. Er wies auf die übrigen elf Krieger. „Diese hier sind meine Zeugen."
    „Er spricht die Wahrheit", erklang es dumpf aus dem Kreis der Ewigen Krieger.
    Die Szene hatte etwas Unwirkliches an sich. Auf mich wirkte sie fast wie eine Geisterbeschwörung. Ich fröstelte. Der künstliche Wind hatte sich gelegt. Die Kälte der Nacht setzte ein. Ich wußte, daß Ijarkor sich mit der Absicht trug, Verbindung mit der Superintelligenz aufzunehmen. In seiner Residenz, auf dem zweiten Mond des Planeten Som, hatte er uns gewissermaßen schon dazu überredet, daß wir in seinem Auftrag einen Vorstoß unternähmen, ESTARTU zu finden. Was es mit dem Ruf auf sich hatte, von dem er jetzt sprach, wußte ich nicht. Auch Ronald Tekener hatte keine Ahnung; das las ich aus seinen Augen, als unsere Blicke sich kreuzten. Die Art, wie Ijarkor sich ausdrückte und seine Mitkrieger als Zeugen anrief, ließ vermuten, daß er ESTARTUS Ruf als schwere Bürde betrachtete. Es konnte aber andererseits auch sein, daß er Theater spielte, um den Sotho zu beeindrucken.
    „Wer ESTARTUS Ruf erhält", erklärte Tyg Ian, „muß gehorchen. Welche Begleiter erbittest du dir, Krieger?"
    „Jene dort", antwortete Ijarkor und wies mit ausgestrecktem Arm zu uns herauf. „Sie sind Auserwählte. Zwei von ihnen tragen die Faust des Kriegers. ESTARTU wird mir gnädiger gesinnt sein, wenn ich mit einem würdigen Gefolge vor sie trete."
    Sotho Tyg Ian blickte in unsere Richtung. Das Feuer in seinen Augen wirkte gedämpft.
    Kralsh hockte ihm noch immer auf der Schulter. Bisher hatte er keinen Laut von sich gegeben. In dieser Hinsicht unterschied er sich wohltuend von seinem Artgenossen Skorsh.
    „Ich überlasse sie dir ungern, Krieger", sagte der Sotho. „Ich brauche sie für mein Vorhaben. Sie werden mir in der Galaxis Milchstraße wertvolle Dienste leisten. Aber ich verstehe deine Sorgen. Du brauchst Begleiter, wenn du vor ESTARTU erscheinst. Je höher im Rang deine Begleiter stehen, desto wohlwollender wird ESTARTU mit dir verfahren. Nimm also die beiden Träger der Faust und ihr Gefolge. Aber es muß sichergestellt sein, daß sie sich meinem Troß anschließen, sobald dein Besuch bei ESTARTU beendet ist."
    „Ich werde sie hinter dir herschicken, Mächtiger", versprach Ijarkor feierlich.
    Ich warf einen raschen Blick zur Seite, Demeter hatte das Gesicht verzogen. Sie hielt nichts davon, als „mein Gefolge" bezeichnet zu werden. Dabei war die Bezeichnung noch milde im Vergleich mit den Ausdrücken, die früher benützt worden waren. Eine Zeitlang, während unserer Irrfahrten durch die Heraldischen Tore von Siom Som, hatte man Demeter und Jennifer unsere „Konkubinen" genannt.
    „Du wirst dafür sorgen, daß sie mir zur Verfügung stehen, wenn ich sie brauche", sprach der Sotho. „Brauchst du noch sonstige Begleitung?"
    „Ich habe an Bord meines Schiffes einen Mlironer, oMächtiger", antwortete der Krieger.
    „Er nennt sich Veth Leburian und ist derjenige, der die Kosmokratin gefangengenommen hatte, die ich dir als Geschenk überreichen durfte. Veth Leburian war lange Zeit in den Orphischen Labyrinthen von Trovenoor gefangen und hat sich aus eigener Kraft daraus befreit. Ich habe ihn daraufhin geadelt. Er ist mein Paladin. Ihn möchte ich auch mitnehmen, wenn ich zu ESTARTU reise."
    „Du strapazierst meine Geduld, Krieger", dröhnte Sotho Tyg Ian. „Einer, der eine Kosmokratin fangen kann, wäre mir bei meinem Unternehmen eine wertvolle Hilfe gewesen. Aber sei es denn. Ich schulde dir Dank. Nimm also auch den Mlironer. Aber sorge dafür, daß er hinter mir hereilt, sobald du ihn nicht mehr brauchst."
    „Du hast mein Versprechen, Mächtiger", erklärte Ijarkor.
    Damit war die Zeremonie beendet. Es gab inzwischen außer uns sechs keine Zuschauer mehr. Dementsprechend unspektakulär vollzog sich der Abzug des Sothos und seiner Vasallen. Die hell erleuchtete Scheibe geriet in Bewegung. Sie stieg aus der Senke empor und schwebte in den nächtlichen Himmel hinauf. Keine Glocke ertönte, und der einzige Wind, den wir spürten, war der kalte Nachtwind, den die Natur des Planeten Boldar erzeugte. Wir folgten der Scheibe mit den Blicken, bis sie zu einem winzigen Lichtfleck wurde, der kurz darauf im

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