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1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

Titel: 1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch stolz. Abgerechnet wurde immer zum Schluss.
    Die Tierärztin dachte wieder normal. Sie sah sich nicht mehr so stark in der Klemme, und es kristallisierte sich allmählich hervor, dass ihre Lage doch nicht so schlecht war, wie sie zu Beginn ausgesehen hatte. Es musste ihr nur gelingen, die Voodoo-Gräfin bei Laune zu halten. Auf keinen Fall durfte sie provoziert werden.
    Sie gab den beiden Hunden noch einen letzten Klaps mit auf den Weg, dann entschwanden die Doggen nach draußen. Ihr kurzes Bellen war noch zu hören, dann verhallte auch dies.
    Alexandra schloss die Tür und drehte sich um. Ihr Blick war auf Maxine gerichtet. »Meine Freunde auf vier Beinen sind die besten Aufpasser, die man sich vorstellen kann«, erklärte sie. »Wer immer hier in diese Festung eindringen will, muss erst sie überwinden, und das wird ihm kaum gelingen, das schwöre ich. Meine Freunde werden ihn zerreißen und mir die Stücke zu Füße legen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte Maxine tonlos.
    »Als Ärztin wohl immer.«
    »Es liegt nicht an den Tieren, immer nur an den Menschen. Sie machen die Tiere aggressiv und zu Kampfmaschinen. Von Natur aus sind die Tiere friedlich.«
    Die Voodoo-Gräfin lächelte breit. Sie schlenderte auf Maxine zu.
    »Ich weiß. Da erzählst du mir nichts Neues. Ein wenig kenne ich mich auch aus. Kannst du dir denn vorstellen, dass ich es so wollte? Ja, ich wollte diese Doggen zu Kampfmaschinen machen. Ich muss mich voll und ganz auf sie verlassen können. Alles andere kannst du vergessen. Und bessere Leibwächter kann ich auch unter den Menschen nicht bekommen.« Sie winkte ab. Beinahe freundschaftlich legte sie eine Hand auf die Schulter der Tierärztin. »Aber lassen wir das jetzt. Es gibt andere Dinge, die wichtiger sind, meine Liebe.«
    »Was?«
    Die dunklen rätselhaften Augen schauten Maxine direkt an.
    »Wenn du schon mal bei mir bist, werde ich dir auch mein Geheimnis erklären. Du sollst alles wissen, meine Teure. Du sollst mein Geheimnis mit mir teilen. Du wirst erleben, welch eine Welt ich mir hier aufgebaut habe, denn du wirst ein Teil dieser Welt werden, das kann ich dir versprechen.«
    Maxine gab keine Antwort. Aber sie glaubte der Person jedes Wort. Die war so. In ihr steckte eine geheimnisvolle Kraft, von der Maxine noch nichts wusste. Sie konnte sich auch vorstellen, dass ihr Aussehen einer gewissen Tarnung entsprach, denn in Wirklichkeit steckte etwas anderes dahinter. Sie dachte wieder an die Haut mit dem ungewöhnlichen grünen Schimmer. Sie sah auch die kleinen Risse. Die gesamte Haut auf dem Körper schien sich aus Stücken zusammenzusetzen, die dicht nebeneinander lagen und fast wie ein Puzzle wirkten.
    Maxine hatte die Haut schon berührt und zunächst keinen Unterschied zu einer normalen festgestellt. Etwas später war ihr dann aufgefallen, dass sie doch nicht die Glätte einer menschlichen Haut besaß, sondern etwas rauer war. Da traf der Vergleich mit einer Rinde schon zu.
    Wie zwei Freundinnen schritten die beiden Frauen nebeneinander her. Nur die Gräfin redete, Maxine hielt sich zurück. So erfuhr sie von einer Welt, die sich Alexandra di Baggio hier eingerichtet hatte, und sie war tatsächlich davon überzeugt, geschundenen Frauen Schutz zu bieten, nachdem sie die Ehehölle hinter sich gelassen hatten.
    »Und das glauben Sie wirklich?«, flüsterte Maxine.
    »Ja, natürlich.«
    »Nein, nein… das ist nicht so. Diese Frauen sind von einer Hölle in die nächste gekommen, und ich stelle mir die Frage, welche schlimmer ist. Womit endet das hier? Was haben Sie mit den armen Geschöpfen vor, zum Teufel?«
    »Es endet so, wie auch du enden wirst.«
    »Und was ist das?«
    »Lass dich überraschen.« Jovial schlug sie Maxine auf die Schulter, die jetzt ihren Mund hielt. Sie hatten eine Tür erreicht, die an einem breiten Gang lag. Die Tür war recht breit und bestand aus dickem dunkelbraunem Holz.
    »Sollen wir dort hinein?«
    Die Voodoo-Gräfin nickte und antwortete in einem fast verschwörerischen Tonfall. »Ja, dort werden wir gemeinsam hineingehen, denn dahinter liegt meine Welt…«
    Abgeschlossen war die Tür nicht. Mit der rechten Hand umfasste die Voodoo-Gräfin den schweren Griff aus Eisen. Sie drückte ihn nach unten wie eine Klinke und konnte die Tür aufziehen, die sich recht leicht bewegen ließ.
    »Tritt ein, Maxine, denn das hier ist meine wahre Welt…«
    Mit kleinen Schritten trat die Tierärztin über die Schwelle. Deutlich spürte sie, dass ihr Herz

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