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1307 - Die toten Frauen von Berlin

1307 - Die toten Frauen von Berlin

Titel: 1307 - Die toten Frauen von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie.
    Der Meinung waren wir auch.
    Sie verließ das Zimmer. Zuerst ging sie in das Schlafzimmer.
    Wenig später hörten wir, dass eine andere Tür geöffnet wurde.
    Harry Stahl stand am Fenster. Er hatte es geöffnet und schaute hinaus. Um in die Tiefe zu schauen, beugte er sich weiter vor als normal. Was er sah, ließ ihn die Schultern zucken.
    »Hier scheint sich nichts verändert zu haben, John.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Es gibt keinen verdächtigen Wagen, der dort unten parkt. Man scheint ihre Spur noch nicht gefunden zu haben.« Er winkte ab.
    »Jetzt sind wir ja bei ihr.«
    Ich presste zwei Fingerkuppen gegen meine Stirn. »Sie muss mehr wissen, Harry, und sie muss sich wieder erinnern können. Das ist unsere einzige Chance.«
    »Und wie willst du das fördern?«
    Ich zuckte die Achseln. »Es gibt da einige Methoden. Was Eve Sandhurst erlebt hat, lässt sich kaum nachvollziehen. Das ist verrückt. Das geht bis unter die Haut. Sie kann es nicht vergessen haben, und es kann auch nicht tief in ihr vergraben liegen. Wenn wir fragen, schiebt sie einen Riegel davor. Ob mit Absicht oder nicht, weiß ich nicht. Aber sie ist dagegen. In einem anderen Zustand wird sie sprechen. Wir müssen ihr nur begreiflich machen, dass dies sehr wichtig für uns alle ist.«
    Harry Stahl schwieg. Es war so still geworden, dass wir sogar das Rauschen des Wassers in der Dusche hörten.
    »Meinetwegen«, sagte er schließlich. »Ich habe nichts dagegen. Aber wer soll das tun?«
    »Ich nicht.«
    Er grinste mich an. »Ich hatte schon damit gerechnet, dass du dein Kreuz nehmen würdest.«
    »Nein, nein, wir müssen uns schon einen Experten suchen, der sich mit ihr beschäftigt.«
    Harry nickte. »Wenn ich deinen Blick sehe, dann hast du daran gedacht, dass ich ihn uns besorge.«
    Ich grinste zurück. »Es wäre eine Möglichkeit.«
    Harry zeigte sich noch etwas verstockt. »Auf der Stelle fällt mir niemand ein, das musst du verstehen.«
    »Das glaube ich dir sogar. Aber wie wäre es, wenn du in deiner Dienststelle anrufst? Da wird man dir bestimmt weiterhelfen können.«
    »Du lässt auch nie locker, wie?«
    »Das stimmt.«
    Harry seufzte, griff allerdings noch nicht zu seinem Telefon, sondern lauschte. »Es rauscht kein Wasser mehr. Ich denke, dass Eve gleich hier erscheint. Dann sollten wir sie fragen, was sie davon hält.«
    »Kein Problem.«
    Eve meldete sich aus dem Flur. »Ich bin wieder okay und ziehe mir nur etwas an.«
    »Wir warten!«, rief Harry.
    Er sah sehr nachdenklich aus, als er im Wohnzimmer auf und ab ging. Die Stirn hatte er in Falten gelegt.
    »Hast du Probleme?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Aber…«
    Er blieb stehen und strich über seine leicht gefurchte Stirn. »Ich versuche verzweifelt, mich daran zu erinnern, ob ich nicht jemanden kenne, der diese Hypnose sofort durchziehen kann. Auf einen Namen komme ich nicht, aber ich könnte ja mal Dagmar anrufen.«
    »Das ist deine Sache.«
    »Gut, ich…«
    Harry wurde von einer Frauenstimme unterbrochen. »Welche Hypnose denn?«
    Wir hatten beide nicht mitbekommen, dass Eve den Raum betreten hatte. Jetzt drehten wir uns überrascht um und schauten sie an.
    »Es geht um mich, nicht wahr?«
    »Das stimmt«, gab ich zu.
    Sie schüttelte den Kopf. »Auch wenn Sie sich da etwas ausgedacht haben, ich muss einverstanden sein, und das werde ich nicht. Ich werde mich nicht in Hypnose versetzen lassen. Meine Erinnerungen sind sowieso schrecklich genug. Ich möchte nicht, dass sie so direkt hochkommen. Ich möchte nicht gequält werden. Nicht körperlich und auch nicht geistig.« Sie schüttelte den Kopf und machte uns noch mal deutlich, dass mit ihrer Hilfe nicht zu rechnen war.
    Wir sagten erst mal nichts und schauten Eve an. Ihre Haare waren noch feucht. Sie hatte sie glatt nach hinten gekämmt. Der Oberkörper wurde von einem weit geschnittenen grünen Pullover bedeckt. Ihre Beine steckten in schwarzen Jeans, die an den Seiten von grünen Perlen besetzt waren. Dazu trug sie dunkle Schuhe mit flachen Absätzen.
    Ich winkte mit beiden Händen ab. »Bitte, Eve, es ist nur eine Idee gewesen, nicht mehr. Wir haben sie nicht mal konkretisiert, aber Sie werden einsehen, dass wir irgendwie weiterkommen müssen. Noch einmal, Eve. Es geht nicht nur um Sie, sondern auch um die anderen Frauen, die tot sind, wie Sie selbst ja gesagt haben. Aber es kann auch sein, dass sie noch leben und dieser Mann mit der Maske sie nur in einen anderen Zustand versetzt hat. In welchen auch immer. Sie zu

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