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1316 - Vampirhölle

1316 - Vampirhölle

Titel: 1316 - Vampirhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geworden. Aber nicht nur sie hatte die beiden gesehen, auch den anderen Gästen war das Erscheinen der Geschwister aufgefallen.
    Eine noch kindliche Stimme rief das aus, was viele nicht zu rufen wagten. »Unsere Prinzen sind gekommen. Unsere Prinzen sind da. Es ist so wunderschön. Die Prinzen, die Prinzen…«
    Es war nur der Anfang. Auch andere Gäste hielten sich nicht mit ihren Kommentaren zurück. Sie trauten sich allerdings nicht, etwas laut zu rufen. Sie sprachen jetzt flüsternd von den beiden herrlichen Menschen. Sie himmelten sie an. Einige von ihnen trauten sich auch in ihre unmittelbare Nähe. Sie strichen mit den Handflächen über sie hinweg, und ihre Augen glänzten dabei.
    »Bitte, bitte, nehmt uns mit in den Keller. Wir wollen euch gehören.«
    »Ja, ich auch.«
    »Ich will bluten…«
    Bevor sich alles in eine Hysterie steigern konnte, riss Mike beide Arme in die Höhe. Für einen Moment blieb er in dieser Haltung stehen. Er wartete darauf, dass sich die Stimmen abschwächten, aber erst als er seine Arme winkend bewegte, wurden die Gäste leiser und verstummten schließlich ganz.
    Vanessa schaute nicht hin. Ihr Blickziel war einzig und allein Mona. Sie stand so, dass sie der Geigerin den Fluchtweg versperrte, und Vanessa merkte die feindselige Aura, die ihr von der ehemaligen Freundin entgegenströmte.
    Sie blieb davon nicht unberührt. Etwas Kaltes strömte den Rücken hinab. Zugleich schwitzte sie. Der kalte Schweiß lag dick auf ihrer Stirn. Sie spürte das Pochen im Kopf und hatte das Gefühl, als wären kleine Nägel hineingeschlagen worden. Die Angst umfasste ihr Herz wie eine mächtige Tigerkralle. Noch hatte sie nicht den Beweis dafür bekommen, dass Mona tatsächlich zu einer Blutsaugerin geworden war. Ihr kaltes Lächeln reichte Vanessa aus.
    »Die Prinzen kehren zurück!«
    Vanessa wollte selbst etwas sagen, was sie jedoch nicht schaffte, denn ihre Kehle saß einfach zu. Durch den Kopf tobten zu viele Gedanken. Sie spürte, dass sie nicht mehr viele Chancen hatte. Auf dem Stuhl schien sie mit ihrem roten Kleid festzukleben. Sie traute sich auch nicht, aufzustehen, und wieder hörte sie die Worte des Prinzen.
    »Wir sind wie neugeboren. Wir haben unser großes Ziel endlich erreicht, und wir wollen deshalb, dass auch ihr das Ziel erreichen werdet. Aber alles der Reihe nach und nicht alle auf einmal. Wir nehmen unsere Freundin Vanessa mit und werden dann in der nächsten Nacht zusammen mit ihr hierher zurückkehren. Das allein zählt. Aber seid unbesorgt. Ihr werdet von uns ebenfalls beglückt, ohne dass wir euch von hier fortschaffen. Morgen wird es hier zu einem großen Fest kommen, denn hiermit kündige ich das Blutfest im Stigmata an.«
    In normalen Discotheken hätte eine entsprechend ähnliche Nachricht für Beifallsstürme gesorgt. Hier hielt sich die Freude in Grenzen, obwohl sie groß war. Die Gäste waren es nur nicht gewohnt, ihren Gefühlen auf diese Art und Weise Ausdruck zu verleihen. Sie frönten mehr der stilleren Freude.
    Mona streckte Vanessa ihre Hand entgegen.
    Die Musikerin schüttelte den Kopf.
    »Doch, du wirst mitkommen!«
    Beim Sprechen waren für einen Moment die Zähne zu sehen gewesen. Regelrecht aufgeblitzt, und Vanessa hatte auch die Spitzen gesehen.
    Das war der Beweis!
    Sie zitterte, als Mona auf sie zukam. Obwohl sie lächelte, war sie wie ein Tier, das seine Pranke vorschlug. Es war nur die Hand, doch der feste Griff um ihre Schulter hätte auch zu einer Pranke gehören können. Vanessa hockte auf ihrem Stuhl, innerlich verkrampft. Sie spürte den Druck an der Schulter. Jeder Finger war einzeln gekrümmt. Er grub sich schmerzhaft in ihre Haut, aber Vanessa schrie nicht. Sie riss sich zusammen, auch wenn dies fast über ihre Kräfte ging. Sie wollte sich einfach keine Blöße geben.
    »Komm hoch…«
    Wie in Trance stand sie auf. Teilweise wurde sie dabei in die Höhe gezogen. Geige und Bogen hielt Vanessa mit einer Hand fest und ließ sie auch nicht los.
    Von der anderen Seite kam Mike auf sie zu. Er hatte die Gäste durch seine Worte beruhigt. Er war der Prinz. Er genoss es, sie zu beherrschen. Es gab junge Männer und Frauen, die ihm ihre Hälse zeigten. Dort waren die Verletzungen, die er ihnen zugefügt hatte, noch nicht verheilt, und jetzt waren sie stolz darauf.
    Mona ging auf Nummer Sicher. Sie hielt ihre »Freundin« am Arm gepackt und blieb an ihrer Seite. Sie drückte Vanessa vor, die sich nicht wehrte. Sie war einfach zu schwach. Gegen eine

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