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1320 - Wolfsmond

1320 - Wolfsmond

Titel: 1320 - Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehen.«
    »Das wollte ich auch noch sagen.«
    Mir passte es nicht, dass sie so sauer reagierte, deshalb ging ich zu ihr, blieb vor ihr stehen und legte ihr beide Hände auf die Schultern. Wir schauten uns an.
    »Bitte, Glenda, ich weiß, dass du mich nicht grundlos angerufen hast. Aber du bist selbst beim Yard. Ich muss so reagieren und misstrauisch sein wie jeder andere Kollege.«
    Sie konnte lächeln. Sie umarmte mich. »Das habe ich gewusst, John. Kann sein, dass ich überreagiert habe. Du kannst dir nicht vorstellen, wie mir zu Mute war. Ich schaue hier in den Eiskeller und sehe nicht nur die Frauen, sondern auch diese Bestie.« Sie stöhnte auf und schüttelte dabei den Kopf. »Das ist doch Wahnsinn! Ich bin ja heute nicht zum ersten Mal hier. Alles lief normal wie immer, bis ich dann eingeschlafen bin… nun ja, den Rest kennst du. Den will ich nicht wiederholen.«
    »Ist alles klar, Glenda. Du brauchst dich weder zu entschuldigen noch dir Vorwürfe zu machen. Wenn ich ein Fazit ziehen soll, kann ich sagen, dass wir ein Problem haben.«
    »Ich mehr als du.«
    »Warum?«
    »Ich bin eine Zeugin. Die Frauen haben es nicht extra gesagt, aber ich weiß sehr gut, dass sie Rache nehmen wollen, weil ich ihrem Geheimnis auf die Spur gekommen bin.«
    »Verstehe.«
    »Was machen wir?«
    »Darüber reden wir später. Lass uns erst mal zurück zu Suko und den Frauen gehen.«
    »Ja, den perfekten Schauspielerinnen, die nur darauf warten, dass die Bestie zurückkehrt. Ich hoffe in ihrem Sinne, dass sie von ihr noch nicht gebissen wurden.«
    »Du hast sie ohne Kleidung gesehen. Ist dir dabei nichts aufgefallen?«
    »Nein, ist mir nichts. Aber was nicht ist, kann noch werden, sage ich mal.«
    »Hoffentlich nicht.«
    Nach dieser Antwort verließen wir den Eiskeller.
    ***
    Wir sahen sie noch nicht, aber wir hörten sie. Mit schrillen Stimmen und schnellen Worten sprachen sie auf Suko ein, der kaum in der Lage war, etwas zu sagen. Die Frauen wurden erst still, als sie Glenda und mich sahen.
    Für einen Moment gestaltete sich das Schweigen wirklich wie ein Druck. Dann trat eine Frau mit rötlichen Haaren vor, die ein ziemlich breites Gesicht hatte und etwas wulstige, wie aufgespritzt erscheinende Lippen.
    »Das ist Helen«, flüsterte Glenda.
    Helen trug ein hellrotes T-Shirt mit einem Herzen darauf. Es bestand aus silbrigen Perlen, die auf den Stoff genäht worden waren. Ihre Haltung besaß einen provozierenden Ausdruck. Beim Sprechen reckte sie das Kinn vor.
    »Na, Sherlock Holmes, haben Sie etwas gefunden?«
    »Ja!«
    Die Antwort schockte sie und machte sie erst mal stumm. »Wieso… was … was haben Sie denn gefunden?«, flüsterte sie.
    »Das werden wir Ihnen nicht sagen.«
    Sie winkte ab. »Dummes Geschwätz.«
    »Wenn Sie meinen.«
    Glenda meldete sich. »Keine Sorge, Helen, wir kommen euch noch auf die Spur.«
    »Beweisen musst du deine Scheiße. Du hast Betty niedergeschlagen. Wahrscheinlich wird sie in ärztliche Behandlung müssen, auch wenn sie es erst mal ohne probieren will und…«
    Glenda wartete nicht ab, bis Helen ausgeredet hatte. »Verdammt noch mal, das hat sie sich selbst zuzuschreiben.«
    »Sie sieht es anders.«
    Ich drängte mich zwischen die beiden Frauen und wandte mich an meinen Freund Suko.
    »Wie siehst du die Sachlage?«
    »Nicht gut für uns.«
    »Wir können ihnen nichts beweisen – oder?«
    »Genau.«
    »Also lassen wir sie laufen.«
    »Das habe ich mir so gedacht.«
    Es war wirklich nicht alles so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt hatten. Hier stand wirklich Aussage gegen Aussage. Auch wenn Glenda beim Yard arbeitete, damit kam sie nicht durch. Es gab einfach zu wenig Beweise. Da zählten auch nicht die Haare, die ich in eine kleine Plastiktüte gesteckt hatte.
    Betty verließ die Sauna. Sie hielt ein feuchtes Tuch in der Hand, das sie gegen ihre Stirn drückte. Von den anderen Frauen verlangte sie, nach Hause gebracht zu werden. Die stimmten zu, bis auf Helen. Sie musste sich wieder in den Vordergrund schieben.
    »Ich denke, dass wir jetzt mit Betty das Haus verlassen können, oder?«
    »Können Sie«, sagte Suko. »Sie waren ja so freundlich, mir Ihre Adressen zu geben.«
    Helen sagte nichts. Stattdessen sprach eine Frau mit schwarzen Haaren. »Wir arbeiten ja gern mit der Polizei zusammen. Und wir werden auch Betty nach Hause bringen. Aber mit Glenda sind wir noch nicht fertig. Wir werden uns eine Anzeige überlegen.« Sie starrte Glenda hart an. »Darauf kannst du dich

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