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1332 - Hypnose-Horror

1332 - Hypnose-Horror

Titel: 1332 - Hypnose-Horror
Autoren: Jason Dark
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nichts dazu eingefallen. Ich konnte froh sein, dass er mich noch nicht vernichtet hatte.
    Wenn man wartet, vergeht die Zeit weniger schnell. Das war auch bei mir nicht anders. Ich lenkte mich ab, indem ich eine große Flasche Mineralwasser und die dazugehörigen Gläser auf den Tisch stellte. Danach wartete ich weiter.
    Als es klingelte, schloss ich zunächst das Fenster und schaltete an der Tür die Sprechanlage ein.
    »Wir sind es, John.«
    »Okay, dann kommt hoch.«
    Es gab zwei Aufzüge im Haus. Um diese Zeit herrschte in der Regel kein Stau bei ihnen. So stiegen Glenda und ihre Begleiterin nach einer recht kurzen Zeitspanne aus dem Lift. Ich stand in der offenen Tür und erwartete sie.
    Ein Blick in Glendas Gesicht bewies mir, dass es für sie kein fröhlicher Abend war. Ihre ernste Miene sprach Bände.
    Ellen Bates ging dicht neben ihr, als hätte sie Angst, von ihrer Seite weggerissen zu werden.
    Wenn man die gut proportionierte Glenda Perkins als Vollweib ansah, so kam mir bei Ellen Bates der Vergleich »kleines Mädchen« in den Sinn. Sie war kleiner als Glenda und trug ein grünes T-Shirt und eine dunkle Jeans. Auf beiden Kleidungsstücken klebten feuchte Grasflecken. Auch die Turnschuhe sahen nicht mehr ganz sauber aus.
    Die Studentin war eher der blasse Typ. Es passte auch zu ihrem schmalen Gesicht, in dem sich einige Sommersprossen verloren hatten. Das blonde Haar besaß einen leicht rötlichen Stich. Es war kurz und struppig geschnitten, als hätte ein Friseur bei ihr noch geübt.
    »Da sind wir, John.«
    »Seid willkommen.«
    Glenda stieß ihren Schützling an. »Das ist John Sinclair, von dem ich Ihnen erzählt habe.«
    Ellen Bates zeigte ein schüchternes Lächeln, als sie mir die Hand reichte. Ich spürte, dass ihre leicht zitterte. So schnell hatte sie die Angst nicht überwunden.
    »Dann kommt mal rein.«
    Ich ließ die Frauen vorgehen und wurde von Glenda mit einem ernsten Blick bedacht. Wenn sie so schaute, konnte es sein, dass der Busch wirklich brannte.
    In meinem alten Wohnzimmer fanden wir alle Platz. Als Ellen Bates saß, senkte sie wieder ihren Blick. Wie jemand, der ein schlechtes Gewissen hat.
    »Darf ich Ihnen was zu trinken bringen, Ellen?«
    »Ich nehme das Wasser dort auf dem Tisch.«
    »Gut.«
    »Für mich auch, John.«
    »Keine Sorge, ich hätte dich nicht vergessen.«
    »Weiß man’s?«
    »Du traust mir aber auch alles zu.«
    »Genau das.«
    Der Spaß war vorbei, als wir die ersten Schlucke getrunken hatten. Ellen hielt sich doch mehr an Glenda Perkins, wie ich ihren Blicken entnahm.
    Glenda nahm den Gesprächsfaden auf. »Ich denke, dass Sie alles noch mal erzählen sollten, und zwar von Ihrem Besuch bei diesem Hypnotiseur an.«
    Ich bekam große Ohren. Dass ein Hypnotiseur mitmischte, war mir neu. »Bitte, wie heißt der Mann denn?«
    »Saladin«, sagte Glenda.
    »Sorry. Aber der Name sagt mir nichts. Dir?«
    »Auch nicht. Ich habe von einem Hypnotiseur namens Saladin heute zum ersten Mal gehört. Aber er spielt schon eine tragende Rolle.«
    »Dann bin ich gespannt.«
    In den nächsten Minuten ließen wir Ellen Bates erzählen, was ihr nicht immer leicht fiel. Manchmal brachte sie die Sätze nur stockend hervor, dann wieder konnte sie flüssig sprechen, und als sie schließlich von Glenda erzählte, leuchteten ihre Augen.
    »War es das?«, fragte ich.
    »Ja, John, genau das.«
    Ich blies die Wangen auf. Das Gehörte war schon stark, und ich sah auch keinen Grund, Ellen Bates nicht zu glauben. Aber eines hatte sich verändert. Bisher waren wir davon ausgegangen, dass sich der Schwarze Tod auf van Akkeren verlassen würde. Von diesem Weg war er jetzt abgekommen, denn er hatte es geschafft, eine andere Person vor seinen Karren zu spannen. Wie ich ihn kannte, würde das nicht bei diesen beiden bleiben. Das machte unsere Sorgen nicht eben geringer.
    »Glauben Sie mir denn, Mr. Sinclair?«, fragte Ellen leise.
    »Ja. Auch wenn es sich unglaublich anhört. Aber das sind Glenda und ich gewohnt. Sie können übrigens John zu mir sagen.«
    »Danke.«
    »Aber kommen wir zur Sache«, sagte ich. »Diese schreckliche Gestalt ist Ihnen und Ihren Freunden zum ersten Mal in der Sitzung bei diesem Hypnotiseur erschienen?«
    »So ist es gewesen.«
    »Und danach?«
    Sie zuckte die Achseln. »Eigentlich nie. Ich meine bis heute nicht. Als ich dann bediente, war alles anders. Da hatte ich das Gefühl, von einem Blitz in zwei Hälften geteilt zu werden. Alles andere habe ich Ihnen
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