1346 - Mallmanns Schicksal
verdammt. Wenn es nach mir geht, dann bleib weg, verdammt.«
»Es geht aber nicht nach dir, Jane. Hier sind andere Dinge mit im Spiel. Hier läuft etwas Großes ab, das du nicht beeinflussen kannst. Das sage ich dir gleich.«
»Wann willst du kommen?«
»Keine Sorge, es dauert nicht mehr lange. Ach, eine Frage habe ich noch. Bist du allein?«
»Nein, ich habe Besuch. John Sinclair.«
Die blonde Bestie lachte. »Ja, mein alter Freund John. Ist vielleicht nicht übel, dass er bei dir ist. So brauche ich mich nicht immer zu wiederholen. Ich denke, dass wir über gewisse Dinge und auch Veränderungen reden müssen.«
»Gut, wir warten.«
Als Jane wieder aufgelegt hatte, schaute sie mich an. »Was sagst du zu dem Anruf?«
»Ich halte ihn nicht für eine Finte.«
»Du meinst, sie kommt mit einer Botschaft?«
»Ich will nichts ausschließen. Sie kann sich schließlich in Ebenen bewegen, die uns zumeist verschlossen sind. Jedenfalls wird die nächste Zeit spannend werden.«
Jane setzte sich auf eine Sessellehne. »Dann geht es doch weiter, denke ich.«
»Kann sein, dass die Stagnation vorbei ist…«
***
Dracula II erlebte eine Reise und erlebte sie trotzdem nicht. Der Mantel hatte sich um ihn geschlossen. Was dann passierte, sah er nicht. Er konnte es nicht fühlen. Er befand sich auf einer Reise, obwohl er sich nicht bewegte. Er nahm die Gerüche in seiner Umgebung war und fühlte nach dem Futter des Mantels, das er so gelb gesehen hatte. Das war kein Stoff und auch nichts normales. Es fühlte sich an wie die Haut eines Menschen.
Wohin? Was wurde mit ihm?
Er fand keine Antwort, aber die würde man ihm geben, wenn er ein Ziel gefunden hatte.
Und das war erreicht!
So schnell, so plötzlich. Nichts hatte der Supervampir nachvollziehen können. Er glaubte zwar daran, gerettet worden zu sein, zugleich aber wusste er, dass er sich damit in die Hände einer anderen Person begeben hatte, die ebenfalls zu seinem erweiterten Kreis gehörte.
Assunga war die Schattenhexe, die ebenfalls ihr eigenes Spiel mischte. Man konnte sie nicht eben als eine Verbündete betrachten.
Sie mochte keine Vampire und besonders nicht eine gewisse Justine Cavallo, mit der sie schon aneinander geraten war.
Aber galt das auch noch jetzt, zu einem Zeitpunkt, wo sich einiges verändert hatte?
Mallmann kamen Zweifel. Er war auf die Zukunft gespannt, denn jetzt gab es wieder eine für ihn, und er empfand sogar eine gewisse Freude.
Etwas drehte sich in seinem Kopf. Nein, er drehte sich selbst um die eigene Achse. Warum und weshalb das passierte, konnte er nicht sagen. Es konnte sein, dass man ihn durcheinander bringen wollte. Er selbst war nicht in der Lage, etwas zu unternehmen. Aber die Drehungen hielten nicht ewig an. Abrupt wurden sie gestoppt.
In der Dunkelheit ahnte Mallmann die Bewegung mehr als dass er sie sah. Dann erhielt er einen Stoß, der ihn von der Stelle weg zur Seite katapultierte. Dass er sich dabei auf den Beinen halten konnte, wunderte ihn, aber er kam nach einem letzten Schwung zum Stehen und fand sein Gleichgewicht wieder.
Wo stecke ich?
Diese Frage beschäftigte ihn in den folgenden Sekunden. Nur die Antwort fiel ihm nicht ein. Es war eine fremde Umgebung, aber er hielt sich nicht mehr in seiner ehemaligen Vampirwelt auf.
Vor- oder Nachteil?
Dracula II war selbst Realist genug und sah dies zunächst als einen Vorteil an.
Die Schattenhexe hatte ihn weggeschafft!
Warum nur?
Es befand sich niemand in der Nähe, der ihm diese Frage hätte beantworten können. Also musste er sich allein auf den Weg machen, um die Antwort zu finden.
Er schaute sich um.
Die tiefe Dunkelheit unter dem Mantel war gewichen. Er war wieder in der Lage, etwas zu erkennen, und allmählich schälten sich auch die Konturen hervor.
Wenn ihn nicht alles täuschte, befand er sich in einem Raum.
Vielleicht in einer Hütte, ähnlich der, die er in der Vampirwelt sein Eigen nannte. Der Boden war dunkel und sehr widerstandsfähig. Es gab auch einen Ausgang, das sah er ebenfalls, aber er ging noch nicht hinaus. Seine Gedanken drehten sich um Assunga.
War sie wirklich eine Feindin?
Nein, im Prinzip nicht. Zwar stand sie gegen Justine Cavallo, doch als es die blonde Bestie noch nicht gegeben hatte, da hatten sich doch beide gut verstanden. Er erinnerte sich daran, dass sie ihm beim Aufbau der Vampirwelt geholfen hatte, zusammen mit dem Herrscher der Hölle. Also konnte sie nicht auf der anderen Seite stehen.
Zudem war sie auch so etwas wie ein
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