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1348 - Asche zu Asche

1348 - Asche zu Asche

Titel: 1348 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Falls hatten wir auch nicht gerechnet. Jemand musste sich als Cindy Mora ausgegeben haben. Nur stellte sich die Frage, aus welch einem Grund hatte er das getan?
    Ich schaute recht dumm aus der Wäsche, sodass Glenda lachen musste.
    »Lass dich nur nicht so fotografieren, sonst sperren dich die Leute sofort ein.«
    Ich winkte ab und kümmerte mich nicht weiter um Glenda. Klar, sie hatte ihren Triumph, und den gönnte ich ihr auch, doch eine andere Frage quälte mich besonders, und ich stellte sie Suko.
    »Was wird hier gespielt?«
    Mein Freund zuckte mit den Schultern. »Würdest du mir zustimmen, wenn ich sage, dass man uns reingelegt hat?«
    »Nur uns?«
    Suko nickte. »Genau das ist die Frage, wenn ich daran denke, dass dieses Kino bis auf den letzten Platz besetzt war. Da kommen schon Dinge zusammen, die noch nicht passen.«
    Ich schlug mit beiden Handflächen auf meinen Schreibtisch. »Bevor Glenda noch mehr herausbekommt, sollten wir uns verabschieden und gewisse Spuren aufnehmen.«
    »Wo wollt ihr denn hin?«
    »Zuerst schauen wir uns das angeblich nicht vorhandene Kino an. Und danach, denke ich, sollten wir noch ein paar Sätze mit unserer Freundin Cindy Mora reden.«
    Genau der Ansicht war Suko auch.
    ***
    Mühsam, sehr mühsam hatten wir einen Parkplatz bekommen, von dem aus wir nicht zu weit bis zum Ziel zu laufen hatten. Das Kino befand sich Soho, aber nicht in einer mit reinen Vergnügungsgeschäften bestückten Straße, sondern in einer, in der sich ein Geschäft neben das andere drückte. Hier gab es wirklich alles zu kaufen.
    Schuhe, die verrücktesten und ausgeflipptesten Klamotten. Ob Gruftie, Normalo oder Lederfetischist, hier wurde jeder bedient und konnte sich wie in einem Paradies fühlen. Einen Sexshop sahen wir neben einem Laden, in dem eine Frau alte Puppen reparierte.
    Es gab einen Fleischer und einen Drogerieladen, aber auch zwei Bijouterien, in denen Strass und Schmuck verkauft wurden, und wer seinen Durst löschen wollte, konnte zwischen Pubs und Bistros auswählen.
    Die Straße war recht eng, und die Gehsteige hatten sich der Enge angepasst.
    So sah die Straße eigentlich immer aus, als wäre sie überfüllt, und das von einer wirklich bunten Menschenmenge. Hier schien sich alles zu versammeln, was auffallen wollte. Man konnte auch sagen, dass in Straßen wie diesen Trends für die jungen Leute gemacht wurden.
    Suko und ich hatten keine Zeit, uns die Gegend genauer anzusehen. So rasch es ging, wollten wir das Kino finden. Deshalb liefen wir mehr auf der Straße entlang als auf den Gehsteigen.
    Das Kino lag neben einer Bäckerei und neben einer Fish & Chips Bude, bei der ein Ventilator den Geruch nach außen quirlte.
    Das Kino?
    Nein, das war kein Kino. Wir standen davor und mussten beide zunächst schlucken, denn unsere Blicke waren in eine Einfahrt gefallen, die allerdings kein offenes Ende besaß, denn an der Rückseite sahen wir eine dunkle Mauer.
    Dunkel waren auch die Wände der Einfahrt. Man konnte sie als rußgeschwärzt ansehen, auch wenn irgendwelche Künstler versucht hatten, sie zu übermalen.
    Einige Verkäufer hatten die Gunst genutzt und ihre Klamotten in der Einfahrt ausgebreitet. Wer wollte, konnte den alten Trödel kaufen, der sicherlich so sauber war wie die Verkäufer aussahen, die ihre Stände bewachten und kifften.
    »Schau her, das Kino!«, erklärte Suko trocken.
    »Ja, super.«
    »Und jetzt?«
    Er hatte gut reden. Ich spürte den ganze Ärger in mir hochsteigen, weil ich einfach das Gefühl hatte, von einer gewissen Cindy Mora verarscht worden zu sein.
    Aber von einer Toten?
    Seit ich vor diesem nicht vorhandenen Kino stand, glaubte ich nichts mehr. Aber trotz des Unglaubens wollte ich Antworten bekommen und entschied mich dazu, die nebenan liegende Bäckerei zu betreten, während Suko solange auf mich wartete.
    Eine alte Glocke meldete sich über meinem Kopf, als ich das Geschäft betrat. Vor 50 Jahren hatte der Laden sicherlich ebenso ausgesehen, das sah ich an den alten Kachelmustern an den Wänden und auf dem Fußboden. Es gefiel mir wirklich, und ich mochte auch den Backstubenduft, der an meine Nase drang. Hier wurde noch selbst etwas hergestellt, sodass es nicht nur die industriellen Fertigprodukte gab.
    Zwei ältere Leute standen hinter der Glastheke, die ebenfalls nostalgisch aussah. Ein Mann und eine Frau schauten mich an, als ich die wenigen Schritte bis zur Theke ging.
    Ich achtete nicht auf das frische Gebäck und die Sandwichbrote, die in den schrägen

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