1363 - Krieg der Städte
Möglichkeit, sein Ziel zu erreichen Es bestand nicht darin, die letzte Chance wahrzunehmen, die das Hexameron ihm gab. Er wollte einzig zusehen, daß er so schnell wie möglich von dieser fremden Welt wegkam.
Konnten ihm die Roboter von der JUATAFU helfen? Hatten sie seine Spur aufgenommen, oder waren sie gar nicht daran interessiert, ihn zu befreien?
Starker Schmerz an der Stirn entlockte ihm einen unterdrückten Seufzer. „Zeigt mir die endgültige Weisheit", sagte er. „Habt ihr ein Gefäß?"
„Du stehst mitten darin", kam die Antwort.
Rhodan erstarrte. Er hatte das untrügliche Gefühl, daß etwas mit ihm vorging. Er konnte es nicht beschreiben. Er schloß die Augen und versuchte, es zu fassen. Es war, als würde etwas aus seinem Körper hinausfließen und auf einem anderen Weg wieder in ihn zurückkehren. Dabei veränderte es sich leicht.
Der Terraner schwankte. Er riß die Augen auf und suchte Halt. Er stützte sich an einer der Steinplatten ab und zuckte im gleichen Augenblick zurück, als sei er von einem starken Elektroschock getroffen worden.
Stöhnend ging er in die Knie und fiel auf die Hände. Gleichzeitig verschwand das Brennen an seiner Stirn.
Seine Gedanken wurden wieder klar, und er betrachtete verwundert die Umgebung. Die Steinplatten waren noch da, aber die Oberbrüder waren verschwunden.
Perry richtete sich auf. Er verließ das Rondell. Unter einer der Türen erkannte er einen Schatten, aber es konnte auch Einbildung sein. Er sah einen Krug am Boden stehen. Er nahm ihn auf und roch daran. Er enthielt jenes süßliche Gebräu, das er bereits kannte. Er setzte an und trank den Krug leer. Er stellte ihn neben die Luke im Boden. „Nun hast du die höchste Stufe erreicht. Der Inhalt des Gefäßes wird vorher geistig präpariert. Du bist der erste Fremde, der ihn erfassen kann. Die Wache wird dich jetzt zu deinem Gemach bringen!"
Rhodan stand bereits auf der obersten Stufe. Er schritt den Turm hinab. Ein Soldat erwartete ihn. Oben hatte sich der Zugang zum Turmsaal wieder geschlossen. Mit jedem Schritt, den er nach unten machte, kam er seiner Bewährungsprobe näher. Seine Gedanken klärten sich. Er wußte jetzt, was er zu tun hatte.
„Dein Besuch überrascht mich!"
Vu bewegte sich raschelnd auf ihrem Lager. „Wann wirst du aufbrechen?" erkundigte sich Perry Rhodan. „Es liegt mir daran, den Zeitpunkt zu wissen."
„Morgen mit dem Tagesgrauen. Noch heute werde ich meinen Thron verlassen und in den Kampfwagen überwechseln."
„Ich werde dich begleiten, Königin Vu. Ich werde dir helfen, das Schicksal deines Volkes zu entscheiden."
„Tust du das freiwillig?"
„Freiwillig. Niemand kann mich zwingen. Ich sehe, daß es der einzig vernünftige Weg ist, der mir bleibt.
Eine Rückkehr zum Felsmassiv wäre nicht sinnvoll. Ich ziehe mit dir und deinen Soldaten in den Krieg, aber ich kann dir nicht versprechen, mit dir nach Vunor zurückzukehren."
„Du könntest in Kauran bleiben, in einer Mulde voller zerstörter Gebäude und toter Wesen, die sich dem Glück der Zukunft verwehrten. Kannst du mir sagen, warum die Kauraner von jener unseligen Überzeugung sind, daß sie ihr Land verlassen mußten, um irgendwo anders eine neue Zuflucht zu finden? Es widerspricht dem, was die Propheten einst bei den Völkern ausgelöst haben. Kein Volk überläßt sein Land freiwillig einem anderen!"
„Du hast recht", stimmte Rhodan zu. Er verschwieg wohlweislich, daß er der begründeten Ansicht war, daß es weder zum Kampf noch zu einer Zerstörung Kaurans kommen würde. „Genau das denke ich auch. Wir werden es ändern."
Vu deutete zu einem der hohen Fenster. Einer der Flügel stand offen. „Sieh hinab!" sagte sie.
Rhodan schritt hinüber und blickte in einen der Innenhöfe hinab. Er sah seltsam geformte Gegenstände, die sich nach längerem Hinsehen als Tiere entpuppten. Soldaten umstanden sie und luden schwere Gepäckstücke auf. „Das sind Matiks", erklärte die Königin von ihrem Lager. „Sie sind bei Kriegszügen dienlicher als die Chuldans. Chuldans sind bei Lärm störrisch und leicht erregbar. Kannst du den weißen Matik erkennen?"
Rhodan suchte unter den erdgrauen Leibern, bis er das Reittier entdeckte. „Ein besonders schönes Exemplar", nickte er. „Es gehört dir. Nimm es als Gastgeschenk von mir an!"
Perry Rhodan wäre wirklich der letzte gewesen, der ein solches Geschenk ablehnte.
4.
Sie hatte ihm eine Ordonnanz zur Seite gestellt. Der Vunorer hieß Bastuk. Er half
Weitere Kostenlose Bücher