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1369 - Eine grausame Wahrheit

1369 - Eine grausame Wahrheit

Titel: 1369 - Eine grausame Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich.«
    »So ist es.«
    »Hat es mit den Zombies zu tun, die dich verfolgt haben und töten wollten?«
    »Indirekt schon.«
    »Darf ich denn die ganze Wahrheit erfahren? Oder möchtest du sie für dich behalten?«
    »Auf keinen Fall. Aber sie ist so unwahrscheinlich, dass du nur mit dem Kopf schütteln kannst.«
    Er lächelte sie an. »Versuch es trotzdem.«
    Glenda kannte den Pfähler lange genug, um unbedingtes Vertrauen zu ihm zu haben. Und so nahm sie kein Blatt vor den Mund.
    Je länger sie sprach, desto aufgewühlter wurde sie, aber sie zog ein Fazit für sich.
    »Ich sehe es positiv, Frantisek. Ich hoffe, dass ich meine neuen Kräfte irgendwann beherrschen kann. Dann kann man sie nur zum Guten verwenden, denke ich mir.«
    »Das wäre zu wünschen.«
    Der Pfähler war nicht in der Lage, eine andere Antwort zu geben.
    Zu viel raste durch seinen Kopf. Da überschlugen sich die Gedanken, denn das, was er gehört hatte, war für ihn unwahrscheinlich, vielleicht auch unglaublich. Dass es trotzdem existierte, dafür hatte er den Beweis bekommen. Da Glenda von ihm eine Antwort oder einen Kommentar erwartete, sagte er: »Nimm es an!«
    »Das habe ich schon. Es ist mir nichts anderes übrig geblieben. Nur hat der Plan des Saladin nicht ganz geklappt, was mich betrifft.« Sie saugte durch die Nase die Luft ein. »Ich hätte das Kuckucksei im Nest des Sinclair-Teams sein sollen. Da ist nichts geschehen. Dieses Serum hat bei mir eine andere Wirkung gezeigt. Den Grund kann ich dir nicht sagen. Es muss mit meiner Psyche zu tun haben. Ich bin wohl nicht die richtige Person dafür gewesen, aber das hat Saladin nicht gewusst. Er hat einzig und allein auf die Kraft dieses Mittels vertraut.«
    Marek räusperte sich. »Sicher, das ist schon seltsam«, sagte er leise.
    »Aber es zeigt mir auch, dass Menschen nicht so einfach zu manipulieren sind. Man kann aus einem edlen, sage ich mal, keinen Verbrecher machen. Und das sollte dir Mut geben.«
    »Gibt es mehr auch«, stimmte Glenda zu. »Nur wenn ich direkt mit Saladin zu tun gehabt hätte, sähe es anders aus.«
    Der Pfähler runzelte vor seiner Frage die Stirn. »Ist er denn so gefährlich?«
    »Ja, das ist er!«, erklärte Glenda voller Überzeugung. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie gefährlich er ist. Er schafft es, die Menschen zu manipulieren. Wer einmal in seinen Bann hineingerät, der ist verloren. Der kommt nur wieder raus, wenn Saladin es will. Das haben wir erlebt. Aber ich sage dir auch, dass Saladin nur ein kleiner Kreis innerhalb eines großen Kreislaufs ist, denn hinter allem steht der gewaltige Neubeginn, den der Schwarze Tod in die Wege geleitet hat. Das ist eigentlich der große Kampf, dem wir uns alle stellen müssen. Du bist bisher nicht davon betroffen gewesen. Nun kann es sein, dass sich das ändert.«
    »Ich werde mich darauf einstellen. Oder habe mich schon darauf eingestellt.« Marek hob sein Glas und schaute sein Gegenüber an. »Irgendwie bin ich froh, dass es mal um etwas anderes geht als um Vampire. Wobei ich mich allerdings frage, warum diese neue und andere Kraft dich ausgerechnet hier zu mir gebracht hat.«
    Glenda ließ sich einige Sekunden Zeit mit der Antwort. »Ja«, sagte sie dann, »das frage ich mich auch. Ich bin nicht davon überzeugt, dass es ein Zufall gewesen ist. Dahinter steckt Methode, und ich denke, dass das wieder zu einem großen Plan gehört.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Glenda schaute gegen die Balken unter der Decke, die im Laufe der Zeit eine gewisse Patina bekommen hatte. »Weißt du, Frantisek, ich mache mir darüber Gedanken, wo die lebenden Eisleichen sind, die mich hatten töten wollen. Ich weiß es nicht. Sie können mit mir gereist sein, ich kann sie unterwegs aber auch verloren haben. Das ist alles recht schwer zu fassen, und eine Lösung kann ich dir beim besten Willen nicht sagen. Aber ich denke, dass sie nicht aufgegeben haben.«
    »Gut gefolgert, Glenda.«
    »Und weiter?«
    Der Pfähler gönnte sich und ihr ein Lächeln. »Dann wäre es nicht verkehrt gedacht, wenn ich dir sage, dass sie plötzlich erscheinen könnten, wenn sie deine Spur aufgenommen haben, wovon man eigentlich immer ausgehen muss.«
    »Ich habe sie nicht gesehen.«
    »Ist das ein Argument?«
    »Nein, nicht unbedingt«, sagte Glenda. Sie schaute zum Fenster hin, das ihr am nächsten lag.
    Mareks Haus stand zwar am Waldrand, doch es lag nicht nur im Schatten, denn eine Seite war auch der südlichen Himmelsrichtung zugedreht und nahm so die

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