Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1397 - Der Vampir und die Wölfe

1397 - Der Vampir und die Wölfe

Titel: 1397 - Der Vampir und die Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erreicht, da er warme Schuhe übergestreift hatte.
    Langsam stieg er die Treppe nach unten. Es war ruhig in seinem Haus. Ab und zu erklang ein Knistern aus dem Kamin, wenn Holz zusammensackte. Das war auch alles. Ansonsten umgab ihn die gleiche Stille wie draußen, wo die Nacht lauerte und gegen die Scheiben der Fenster drückte.
    Marek wusste, dass sich irgendwo dort das Böse verbarg. Ein gefährliches Etwas. Grauenvoll. Oft nicht zu fassen. Manchmal auch in Gestalt eines Vampirs oder anderer dämonischer Geschöpfe.
    Marek hatte es überstanden. Er lebte.
    Aber es war nicht gesagt, dass es ihm auch innerlich besser ging.
    Die Gedanken kamen ihm automatisch. Er wusste selbst, dass Glück nur ein flüchtiger Gast war. Er würde nicht darauf bauen können, dass es für immer anhielt. Irgendwann war es auch für ihn vorbei.
    Genau das wollte er so lange wie möglich hinauszögern. Sein Traum war, dass Mallmann vor ihm starb, und fast hätte es ja geklappt.
    Nun war er wieder zurück. Er war im Eis eingebrochen, aber er hatte Helfer gehabt, und Frantisek konnte sich vorstellen, dass es den Wölfen gelungen war, ihn aus dem Wasser zu ziehen.
    Oder auch nicht?
    Der Pfähler wusste es nicht. Er setzte sich an den Tisch und machte sich seine Gedanken. Ein Mineralwasser hatte er mitgenommen, seinen selbst gebrannten Obstler ebenfalls, und er legte auch das Telefon neben sich auf den Tisch.
    Zuerst tat er etwas für seine innere Wärme und trank einen Schnaps. Wie immer musste er sich schütteln, wenn das scharfe Zeug durch seine Kehle rann. Es tat ihm gut. Ihm persönlich zumindest. Jeder Arzt hätte da sicherlich den Kopf geschüttelt, aber Marek sah das anders.
    Mit einem kräftigen Schluck Wasser spülte er nach, stemmte seine Arme auf die Tischplatte und schaute zum Fenster hin, wobei er eigentlich ins Leere starrte und wieder seinen Gedanken nachging, die einfach in ihm hochstiegen.
    Wie ging es weiter?
    Es musste einfach weitergehen. Das würde bei Dracula II auch so sein. Frantisek verfiel in ein tiefes Grübeln. Er war immer ein Jäger gewesen, das hatte auch jetzt bei ihm nicht nachgelassen, doch es war ein Unterschied, ob er sich auf die Fährte eines normalen Vampirs setzte oder diesem Blutsauger Mallmann hinterher jagte. Dracula II war mit normalen Maßstäben nicht zu messen. Der war raffinierter, schlauer und auch abgebrühter. Ihm fiel immer wieder etwas Neues ein, und das würde auch jetzt der Fall sein.
    Aber was würde ihm einfallen? War sein Hass so groß, dass er sich ausschließlich nur um Frantisek Marek kümmern würde?
    Darüber dachte der Pfähler nach. Er war schon ein gewaltiger Störenfried im Dasein des Supervampirs. Nur war Mallmann nicht der Typ, der seinetwegen alles vergaß. Das auf keinen Fall. Er verfolgte noch eine Reihe anderer Pläne, und die schienen ihm wichtiger zu sein.
    Mallmann wollte Macht. Er hatte Siege errungen und Niederlagen erlitten, wobei letztere für ihn schon zugenommen hatten, und diese Niederlagen musste er irgendwie ausgleichen, um danach einen großen Schritt nach vorn gehen zu können.
    Genau das war es. Der Schritt nach vorn. Wieder dort anfangen, wo er aufgehört hatte. Man hatte ihm die Vampirwelt genommen, aber nun gab es den Schwarzen Tod nicht mehr, die Welt in einer anderen Dimension stand leer und ihm zur Verfügung.
    Er würde sich sie wieder zurückholen wollen!
    Genau darauf setzte Marek seine Hoffnungen. Die Vampirwelt sollte Mallmann wichtiger sein als alles andere. Deshalb hoffte der Pfähler, dass er nur eine untergeordnete Rolle spielte.
    Mallmann hatte noch Feinde, die einst zu seinen Unterstützern gehört hatten. Es waren die Hexen, mit Assunga an der Spitze. Auch für sie wäre die leere Vampirwelt ein idealer Stützpunkt, und Marek konnte sich vorstellen, dass Assunga die Vampirwelt für sich haben wollte.
    Leider waren es nur Hoffnungen, auf die sich Frantisek nicht verlassen konnte. Und so würde er weitermachen und immer auf der Hut sein.
    Er drängte seine Gedanken von der Zukunft weg und griff zu seinem Schnapsglas, das er an den Mund setzte und den Inhalt mit einem Zug in die Kehle kippte.
    Er hatte das Gefühl, eine wirbelnde Glut in seinem Kopf zu haben, und dachte nun einen Schritt weiter.
    Klar – alles, was ihm hier widerfahren war, hatte er allein durchstehen müssen, denn hier war sein Gebiet, und hier musste er klarkommen. Aber es gab in London Menschen, die Mallmann ebenso zu ihren Feinden zählten wie er. John Sinclair und sein

Weitere Kostenlose Bücher