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1423 - Der Flirt mit dem Satan

1423 - Der Flirt mit dem Satan

Titel: 1423 - Der Flirt mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht aufhören wollen.
    So erging es mir. Aber der Quälgeist stammte nicht aus einer anderen Welt. Er stand an meinem Bett und hieß Telefon.
    Ich hatte wirklich in einem Tiefschlaf gelegen und fuhr mit einem Fluch auf den Lippen hoch. Zwar riss ich dabei die Augen auf, ohne allerdings sofort zu wissen, wo ich mich befand. Das Blut war mir in den Kopf gestiegen, es summte dort und drückte gegen meine Schläfen, als wollte es anfangen zu kochen.
    Das Geräusch war noch immer vorhanden, und erst allmählich hakte sich der Gedanke bei mir fest, dass es sich um das Telefon handelte und dass es sich nicht grundlos gemeldet hatte. Irgendjemand wollte zu dieser Zeit etwas von mir.
    Ich drehte mich mühsam nach rechts und hob den Hörer von der Station ab. Normalerweise bin ich ziemlich schnell da, wenn man mich in der Nacht aus dem Schlaf reißt, aber diesmal kämpfte ich noch immer mit Schwierigkeiten, als ich mich mit einer Stimme meldete, die auch einem Fremden hätte gehören können.
    »Du bist ja doch da!«, hörte ich die Stimme meiner Freundin Jane Collins.
    »Da schon. Aber nicht wach.«
    »Das kann sich ändern.«
    Ich schwang die Beine aus dem Bett und setzte mich auf die Kante.
    Allmählich bewegte sich mein Kreislauf in normalen Bahnen, und ich konnte wieder denken.
    »Was gibt es?«
    »Du solltest kommen, John, und dabei nicht auf die Uhrzeit schauen.«
    »Wieso? Bist du in Gefahr?«
    »Das nicht eben.«
    »Dann können wir auch bis zum Hellwerden warten und ich mich besser in Form fühle.«
    »Das denke ich nicht.«
    Ich fuhr mit der linken Hand durch mein zerzaustes Haar. Hinter der Fensterscheibe sah ich die hellen Klingen langer Schwerter durch die Luft schneiden. Es waren die Blitze, die der Erde entgegenjagten, und ich hörte kurz danach das ferne Grollen.
    »Was ist los?«
    »Es geht um Blut.«
    »Ach, um Vampire?«
    »Nur indirekt, John. Aber kannst du dir vorstellen, dass es Menschen gibt, deren Blut keinem Vampir schmeckt, weil es zu bitter ist, um es zu trinken?«
    Darüber musste ich erst mal nachdenken. »Also kein süßes Blut, von dem man sonst spricht.«
    »Nein, das ist es nicht. Eher das Gegenteil. Und darüber ist eine bestimmte Person besonders frustriert.«
    Ich brauchte nicht lange nachzudenken. »Justine Cavallo.«
    »Genau.«
    Ich pfiff leise vor mich hin.
    Jane verstand die Botschaft. »Fängt der Fall nun an, dich zu interessieren?«
    »Das kann man sagen.«
    »Dann sollten wir uns so schnell wie möglich sehen, denn Justine und ich befinden uns bei einer Frau, deren Blut derart verseucht ist, dass es nicht mal meiner unfreiwilligen Partnerin mundet. Sie hat sich regelrecht davor geekelt.«
    Ich war wieder voll da. »Okay, wo kann ich euch finden? Bei dir im Haus oder…«
    Jane gab mir die Adresse durch und erklärte mir auch, wie ich am besten und schnellsten das Ziel erreichte.
    »Okay, ich bin schon unterwegs.«
    »Wir halten die Stellung.«
    Das Ankleiden war kein Problem. So etwas machte ich mit der linken Hand. Der Fall hatte mich natürlich alarmiert. Menschenblut, das selbst einem Vampir nicht mehr schmeckte, das konnte kein normales Blut mehr sein. Dahinter musste etwas anderes stecken.
    Ich war gespannt, wie Jane Collins und die Cavallo überhaupt auf eine derartige Person getroffen waren. Gleichzeitig musste ich erkennen, dass das Schicksal oft sehr krumme Wege einschlug, aber so etwas war mir ja nicht neu.
    Als ich den Rover durch das offene Tor der Garage auf die Rampe lenkte, erwischte es mich von oben. Innerhalb von Minuten hatte sich das Wetter geändert. Die Regenschleier waren wie Peitschen, die ununterbrochen wie eine wilde, unmelodische Musik gegen die Scheiben und auf die Karosserie hämmerten.
    Die gesamte Umgebung hatte sich in den dicken Regenfäden aufgelöst. Über ihnen malte sich ein Gebirge von Himmel ab, das wie die Drohkulisse aus Mallmanns Vampirwelt wirkte.
    Es war ein unheimliches Bild, das immer wieder durch die hellen Schwerter der Blitze geteilt wurde. Über den Dächern der Stadt kam es zu Entladungen, die immer neue Bilder schufen, an denen jeder Naturfotograf seine helle Freude gehabt hätte. Es war genau das Wetter für Überschwemmungen und riesigen Pfützen auf den Straßen, weil die Gullys die Wassermassen nicht fassen konnten.
    Die Wischer schafften die Wassermassen nicht. Ich war gezwungen, sehr langsam zu fahren, und sah die Umgebung nur als riesiges gespenstisches Bühnenbild vor mir.
    Durch das Licht der Scheinwerfer prasselten die

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