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143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs

143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs

Titel: 143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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durch! Verdammt, ich will doch nur helfen."
    „Sind Sie Arzt?" Jemand umklammerte Burians Arm und versuchte, ihn in ein offenstehendes Abteil zu zerren.
    Er schüttelte stumm den Kopf.
    „Aber - meine Tochter, sie hat sich bei dem Sturz schwer verletzt."
    Burian sah ein etwa vier Jahre altes Mädchen lang ausgestreckt auf der Sitzbank liegen. Das Kind bewegte sich nur schwach. Aus Nase, Mund und Ohren lief Blut. Es gehörte kein großes medizinisches Wissen dazu, um zu erkennen, daß das Mädchen außer einem Schädelbruch womöglich auch innere Verletzungen davongetragen hatte. Leise röchelnd versuchte es sich aufzurichten, sackte dann aber haltlos zurück und verstummte.
    „Meine Sarah!" schrie der Mann gequält auf. „Ich habe nur noch sie. Helfen Sie ihr!"
    „Ich kann es nicht", sagte Burian bedrückt. „Niemand kann ihr mehr beistehen."
    Schluchzend brach der Mann in die Knie, barg den Kopf des Mädchens in seinen Händen und küßte es. Erschüttert wandte Burian sich ab, wobei er flüchtig dem Blick seines Begleiters begegnete. „Ahnen Sie jetzt, was uns bevorsteht?" raunte er ihm zu.
    Immer mehr Passagiere drängten sich vor dem Abteil. Ihre Neugierde ließ sie das Krachen und Bersten, das noch immer vom Zugende her erklang, vergessen.
    „Geht zur Seite, Leute!" herrschte Wilhelm Meier sie an. „Da gibt es nichts zu sehen, was für euch interessant wäre."
    Ein neuerlicher Ruck ließ die Panik wieder aufflammen. Burian wußte sich nicht mehr anders zu helfen, als mit gezielten Faustschlägen einige der Tobenden niederzuschlagen.
    Aus dem nächsten Wagen drängten ihnen Fahrgäste entgegen, denen das Entsetzen in den Gesichtern stand. Wo der Durchgang zum letzten Waggon sein sollte, klaffte ein ausgezacktes Loch, durch das die Schwärze wie zähflüssiger Sirup hereinquoll.
    „Geht nach vorne, aber laßt das Gepäck zurück!" brüllte Meier aus Leibeskräften. „Schließt die Türen hinter euch!"
    „Was ist geschehen?" wollte eine Frau von ihm wissen.
    „Nicht jetzt", wehrte er ab.
    „Hör zu, Opa, wenn du auf eine höfliche Frage keine Antwort geben willst, muß ich eben mit dir reden." Ein ganz in schwarzes Leder gekleideter Jugendlicher, mit kurzgeschnittenem, rot gefärbtem Haar und einer Sicherheitsnadel in der Wange, packte Meier am Kragen und wollte ihn an sich ziehen. Im nächsten Moment wälzte er sich stöhnend am Boden. Alles war so schnell gegangen, daß nicht einmal Burian mitbekommen hatte, wie der Mann sich des Punkers erwehrt hatte. „Verschwinde, Bürschchen!" zischte Meier. „Und versuche nicht, Krawall anzufangen."
    Der Wagen lag jetzt leer vor ihnen. Bis zur Mitte hatte die Schwärze sich schon ausgebreitet.
    Mit einem letzten Stückchen Kreide, das er dabei aufbrauchte, schrieb Burian Wagner Bannsprüche auf den Boden und die Wände.
    „Ist das alles, was Sie hatten?" fragte Meier erschrocken. „Dann können wir nur hoffen und beten." „In meinem Koffer habe ich noch mehr und außerdem einige Dämonenbanner."
    „Holen wir sie!"
    Burian hielt den Mann an der Schulter zurück. „Wer sind Sie wirklich?" wollte er wissen. „Erzählen Sie mir bloß nicht, daß Sie tatsächlich Meier heißen."
    „Da Sie mir offenbar sowieso nicht glauben, wäre es schade um die Zeit." Mit einer flüchtigen Bewegung streifte er Burians Hand ab.

    Coco Zamis sprang auf. „Das sind Werwölfe", stieß sie aufgebracht hervor. „Eigentlich hätten wir sofort darauf kommen sollen."
    Burian zeigte sich nicht sonderlich beeindruckt. Nur langsam erhob er sich und blies die Kerze aus. „Und? Was willst du jetzt tun?"
    „Ich weiß es noch nicht. Auf jeden Fall müssen wir verhindern, daß die Werwölfe ins Haus eindringen."
    Inzwischen war der Mond aufgegangen und schüttete sein fahles Licht über der Schlucht aus. Sträucher und Felsen warfen lange Schatten, doch die spärliche Helligkeit genügte, um Coco erkennen zu lassen, was draußen vor sich ging.
    Mindestens 30 der dicht behaarten Monster hatten sich vor dem Haus versammelt, und es wurden immer noch mehr. Sie heulten den Mond an.
    Burian trat neben die Hexe ans Fenster und blickte hinaus. „Gegen dieses Rudel sind wir machtlos", stieß er hervor.
    Einige der Wolfsmenschen starrten herüber; ihre Augen funkelten tückisch. Die Bestien hechelten und lechzten nach Blut. Durchweg besaßen sie kräftige, ausgeprägte Hinterläufe und waren wohl an die zwei Meter groß. Zweifellos stammten die Abdrücke im Hausflur von einem von

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