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143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs

143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs

Titel: 143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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blitzschnell fallen ließ. Hinter ihm krachte die Pranke gegen eine Haltestange, riß diese aus ihrer Deckenverankerung und knickte sie halb ab.
    Meier schoß, ohne zu zögern. Mehrmals hintereinander. Bei jeder Kugel zuckte der Angreifer zusammen.
    Meier wich zurück, bis er die Wand im Rücken spürte. Noch einmal feuerte er, aus allernächster Nähe. Dann zeigte ein Klicken an, daß das Magazin leer war.
    Der Angreifer schlug ihm die Waffe aus der Hand. Seine Pranken schlossen sich um Meiers Schultern, doch gleich darauf brach ein würgendes Gurgeln aus seiner Kehle hervor. Der Schaffner hatte blitzschnell reagiert, ihn von hinten angesprungen und ihm den Dämonenbanner auf den Hals gepreßt. Die Schußverletzungen erwiesen sich als tödlich, aber erst jetzt, da das Dämonische in dem Körper zurückgedrängt wurde.
    „Danke", sagte Meier.
    Der Schaffner schien abwinken zu wollen, überlegte es sich jedoch anders. „Allmählich beginne ich zu verstehen, was es mit Magie auf sich hat", brachte er abgehackt hervor.
    Schweigend wechselte Meier das Magazin seiner Pistole aus. Einige Passagiere hatten ihre Abteile verlassen und drängten sich an der Schwingtür.
    „Sie haben ihn getötet!" stieß eine ältere Frau anklagend hervor.
    „Er hätte uns alle zerrissen", entgegnete Meier heftig. Der ungläubige Ausdruck in den Gesichtern, die ihn anstarrten, veranlaßte ihn, sich umzuwenden. Das Monstrum hatte sich zurückverwandelt. Einzig und allein der bis zur Unkenntlichkeit verbogene Dämonenbanner auf seiner Brust und die tödlichen Schußwunden zeugten noch von dem Geschehen.
    Deutlich spürte Meier das Mißtrauen, das ihm entgegenschlug.

    Er war allein.
    Mit seiner Angst und der Finsternis - und dem Gefühl, schon beim nächsten Schritt in einen endlosen Abgrund zu stürzen.
    Die Schwärze konnte ihm nichts anhaben. Er spürte die unmittelbare Nähe des Bösen in dem Nebel, doch er blieb von den Auswirkungen verschont.
    Vorsichtig, Zentimeter um Zentimeter, tastete er sich weiter. Mit den Fingern hatte er an irgendeinem schmalen Vorsprung Halt gefunden. Aber das gefährlichste Stück Arbeit kam noch. Er mußte sich umdrehen und möglichst weit nach unten klettern, um die Kupplung zu erreichen.
    Wie groß war die Platte, auf der er stand? Konnte er es wagen, sie mit seinem ganzen Gewicht zu belasten? Die Gewißheit, absolut nichts zu sehen, machte ihn verrückt. Aber er mußte es riskieren, je eher, desto besser, bevor er den Mut dazu nicht mehr aufbrachte.
    Wild pochte sein Herz bis zum Hals, als er mit den Fingern losließ und langsam in die Knie ging. Er tastete über glattes Metall, erfühlte mehrere Schweißnähte und Fugen. Burians größte Sorge war jedoch, daß er sich die aufgemalten Bannzeichen verwischte. Er gab sich keinen Illusionen hin, was dann mit ihm geschehen würde.
    Übelkeit würgte ihn. Wie lange konnte er die ungeheure Anspannung durchhalten?
    Endlich fand er den Griff, von dem der Schaffner gesprochen hatte. Aus einigen der braunen Vorhänge hatten sie ein halbwegs haltbares Tau geknüpft. Das eine Ende war bereits um Burians Hosengürtel verknotet, das andere schlang er um den schräg angeflanschten Haltegriff. Dann ließ er sich gänzlich in die Hocke nieder.
    Ein prüfender Ruck - das provisorische Seil hielt. Langsam beugte er sich vornüber. Das war das Gestänge, der Druckschlauch … Nun, da er alles ertasten konnte, was der Schaffner ihm begreiflich zu machen versucht hatte, wurde er wieder ruhiger.
    Später vermochte er nicht einmal annähernd zu schätzen, wieviel Zeit vergangen sein mochte. Er wußte nur, daß er über und über schweißgebadet war, als die Kupplung endlich ausklinkte und der

    Die Buchhandlung in der Nähe der Bahnstation Grove Park lag nur ein paar Schritte von der Jugendstilvilla in der Baring Road entfernt, die dem Dämonenkiller Dorian Hunter und seinen Freunden als Dependance diente und außerdem die von Trevor Sullivan geleitete Mystery Press beherbergte.
    Miß Martha Pickford, eine resolute alte Jungfer, zugleich der gute Geist und Mädchen für alles in der Jugendstilvilla, kam regelmäßig zu Smithstone in die Buchhandlung. Wenn er auch für ihre ausgesprochene Vorliebe für Horror-Romane zumeist nur ein verständnisloses Kopfschütteln übrig hatte, so legte er ihr doch sämtliche Neuerscheinungen zurück. Sorgfältig studierte Martha Pickford die Covertexte jedes einzelnen Taschenbuchs und sortierte aus. Doch plötzlich stutzte sie, winkte dem

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