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1446 - Der Eis-Schamane

1446 - Der Eis-Schamane

Titel: 1446 - Der Eis-Schamane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes, und ich denke auch, dass man es als verdammt gefährlich einstufen muss. Ich spreche noch von einer Kreatur, weil ich nicht genau weiß, mit wem wir es zu tun haben.«
    Der Förster stand da wie vom Blitz getroffen. Mit leiser Stimme fragte er: »Und jetzt?«
    In den Augen der Tierärztin blitzte es auf.
    »Ich glaube, dass mir da schon etwas eingefallen ist…«
    ***
    Der Monat Januar!
    Wieder ein neues Jahr. Was es bringen würde, wusste ich nicht.
    Doch der erste Tag war schon mal ruhig abgelaufen, was ich als besonders angenehm empfand, denn die Auswirkungen der Silvesterfeier steckten mir noch in den Knochen.
    Ich war nicht allein gewesen. Den letzten Tag des Jahres hatte ich bei meinen Freunden, den Conollys, verbracht, gemeinsam mit Glenda Perkins und Jane Collins, die ihre unfreiwillige Mitbewohnerin Justine Cavallo zu Hause gelassen hatte.
    Wir hatten gemeinsam über das abgelaufene Jahr gesprochen, das doch einige Veränderungen gebracht hatte. Da hing uns besonders der Tod unseres Freundes Frantisek Marek nach, den alle Welt nur den Pfähler nannte und der auf dem gleichen Friedhof seine letzte Ruhestätte gefunden hatte wie Sarah Goldwyn.
    Wer nur zurückschaut, der ist alt, und das wollten wir nicht. Und deshalb hatten wir uns vorgenommen, das neue Jahr mit einer Portion Optimismus anzugehen, und tranken darauf, dass sich dieser Optimismus erfüllte und wir auch den folgenden Jahreswechsel in einer Runde von Freunden feiern konnten.
    Shao und Suko waren nicht mit zu den Conollys gekommen. Sie wollten für sich bleiben, was auch verständlich war, denn mein Freund und Kollege Suko war so oft dienstlich unterwegs, dass er sich nicht oft intensiv um seine Partnerin kümmern konnte.
    Wir gönnten den beiden die Stunden, und als wir uns irgendwann in den Morgenstunden lang legten, da fuhren Glenda und Jane mit einem Taxi nach Hause, während ich bei den Conollys schlief und erst irgendwann am Mittag aufwachte.
    Ich war dann später mit dem Wagen zu mir nach Hause gefahren.
    Am Abend hatte ich noch mit Shao und Suko zusammengesessen und ein wenig geplaudert. Zu lange war ich nicht auf den Beinen geblieben, denn am nächsten Tag erwartete mich mein Büro.
    Im Prinzip lag für Suko und mich nichts an. Es hatte keinen Ärger mit finsteren Mächten über die Tage gegeben – das kannten wir auch anders –, und so freute ich mich auf den ersten Glenda-Perkins-Kaffee im neuen Jahr, der auch weiterhin so gut schmeckte wie in den Jahren zuvor.
    Suko hatte sich für einige Stunden verabschiedet. Er wollte die freie Zeit zum Training nutzen. Sir James Powell hatten wir vorhin nur kurz gesehen und ihm alles Gute zum neuen Jahr gewünscht. Er war erst einen Tag vor Silvester von seiner Karibikkreuzfahrt zurückgekehrt und hatte die Nacht zum Jahreswechsel in seinem Club verbracht. Etwas anderes war bei ihm gar nicht möglich. Das konnten wir uns beim besten Willen nicht vorstellen.
    Auch Sir James würde nicht in seinem Büro bleiben. Er war zu einem offiziellen Empfang geladen. So richtete ich mich weiterhin auf einen schönen Gammeltag ein, wobei über den Jahreswechsel hinweg auch nichts passiert war, was uns hätte interessieren können.
    Ich las E-Mails, die wir automatisch erhielten. Irgendeine auszudrucken hatte keinen Sinn, denn was dort aufgeführt war, interessierte mich nicht. Damit konnten sich die Kollegen beschäftigen.
    Wenn schon nichts los war, wollten wir den Tag auch gut über die Runden bringen. Vom Training her hatte sich Suko abgemeldet. Er würde nach Hause fahren.
    Ich gönnte es ihm. Sollte es trotz allem noch Probleme geben, war er sofort einsatzbereit.
    Anschließend gingen Glenda und ich zum Lunch. Unser Stamm-Italiener hatte geöffnet. Luigi begrüßte uns mit vielen Worten und Umarmungen. Wir erhielten einen Tisch am Fenster, und Glenda bestellte mal wieder ihren üblichen Salat mit Putenfleisch.
    Ich aß Vitello tonnato, dieses Kalbfleisch, das hauchdünn geschnitten und von einer leckeren Tunfischsoße bedeckt war. Unsere Gespräche drehten sich um Dinge, die uns angingen, und da stand Glenda ganz vorn, denn in ihren Adern bewegte sich noch immer das Serum, das ihr eine besondere Fähigkeit verlieh. So konnte sie sich von einem Ort zum anderen »beamen«, was alles andere als normal war, aber mit diesem ungewollten Erbe musste sie leben, und sie hatte sich auch allmählich daran gewöhnt.
    Schuld an ihrem Zustand trug der Hypnotiseur Saladin, der mittlerweile eine Verbindung mit

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