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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Mördermajestäten. Simai wurde vom Schlag einer rund zehn Meter langen Schwinge getroffen, gegen den Hauptmast geschleudert und sank nach dem Anprall zu Boden.
    Nur undeutlich bekam er mit, daß die riesigen Drachen mit ihren mächtigen harten Schädeln den Kajütenaufbau zertrümmerten und mit den messerscharfen Reißzähnen die Trümmer auseinander rissen. Alles ging unheimlich schnell vor sich.
    Simai dachte, er sei eben erst zu Boden gegangen, als die Mördermajestäten ihr Ziel erreicht hatten und sich wieder in die Luft schwangen.
    Einer der größten Drachen hielt mit den Klauen ein Bündel umklammert, das auf den ersten Blick wie ein zusammengerollter Teppich aussah, auf den zweiten Blick aber ein paar strampelnde Beine erkennen ließ.
    Simai begriff, daß die Drachen die wertvolle Gefangene entführten.
    Taumelnd kam er hoch, riß sich den Bogen von der Schulter, griff sich einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne, während er gleichzeitig den Mund zum Alarmschrei aufriß.
    Eine harte Hand legte sich ihm auf Mund und Nase; eine andere Hand hieb ihn auf den rechten Unterarm, so daß er den Pfeil fallen ließ. „Ruhig!" befahl eine Stimme, in der Simai die Stimme Nam-Kos erkannte, des ranghöchsten Toggaren nach Kun-Ri. „Laß zuerst mich reden!"
    Polternd stürmten der Toggare-Ho und die Tomraden des Schiffes an Deck. „Ruhe!" befahl Nam-Ko scharf, dann fügte er, als es halbwegs ruhig geworden war, leiser hinzu: „Die Drachen haben die Gefangene entführt. Wir haben keine Möglichkeit, sie jetzt zu verfolgen. Jetzt ist es für uns am wichtigsten, daß kein Außenstehender etwas von der Entführung erfährt. Sowohl die Stadt-Tronahae als auch die Sternenfahrer müssen weiterhin glauben, daß Eirene Rhodan sich bei uns in sicherem Gewahrsam befindet. Stimmst du mit mir überein, Kun-Ri?"
    „Was du gesagt hast, soll so gelten, als hätte ich es gesagt", erklärte der Toggare-Ho mit beherrschter Stimme. „Es ist für uns eine Sache der Ehre und der Klugheit, daß wir unsere Schmach mit dem Mantel des Schweigens verhüllen. Nam-Ko und ich werden nachher einen Plan ausarbeiten, wie wir uns die Gefangene zurückholen und Vergeltung an den Drachen üben. Zuerst aber wird das Deck aufgeräumt und so hergerichtet, daß bei Tagesanbruch niemand sehen kann, was sich hier abgespielt hat."
    „Fangt an, Tomraden!" befahl Nam-Ko der Mannschaft, dann erst ließ er Simai los. „Ich habe versagt", flüsterte Simai zerknirscht. „Erlaube mir, daß ich mich selbst richte, Nam-Ko."
    „Wie hättest du die Drachen bei diesem Nebel rechtzeitig sehen können!" entgegnete der Toggare. „Deine Bitte ist abgelehnt. Du darfst aber an der Befreiungsaktion und der Strafexpedition gegen die Mördermajestäten teilnehmen - und du darfst überlegen, warum du noch lebst. Die großen Drachen haben noch nie einen Feind am Leben gelassen, wenn sie ihn töten konnten - und dich hätten sie mühelos töten können."
    Er ging mit dem Toggare-Ho davon.
    Simai blickte ihm nach, dann wandte er das Gesicht in Richtung der Tafelberge, in denen die Mördermajestäten ihre Horste hatten, und grübelte darüber nach, ob die Große Mutter seinem Stamm und nun auch den Mördermajestäten neue Gesetze gegeben hatte, die alles verändern würden, was seit undenklichen Zeiten nach Regeln abgelaufen war, die so unzerstörbar wie die Wüste erschienen waren.
     
    *
     
    War das der Tod?
    Das war Irunas erster Gedanke, nachdem sie mit der KARMINA und mit Atlan und Roi Danton von den Gezeitenkräften des Darkness-Black Holes zerfetzt worden war.
    Die Erinnerung daran ließ sie frieren.
    Mit diesem Gefühl stellten sich erste Zweifel daran ein, daß sie wirklich tot war, denn Tote sollten eigentlich nach ihren bisherigen Vorstellungen nichts fühlen können.
    Sie sollten aber auch nichts sehen können - und doch sah sie etwas: die mattsilbern leuchtenden, unterschiedlich großen Pyramiden, die rings um einen mit Platinplatten befestigten Platz unter einem schwarzen, sternenlosen Himmel standen.
    Nein, ich bin nicht tot! dachte die Akonin. Ich befinde mich in einem Zerotraum. Auch an Bord der KARMINA befand ich mich nur im Zerotraum - und als die KARMINA von den Gezeitenkräften des Darkness-Black Holes vernichtet wurde, konnte ich davon nicht betroffen werden, da ich ja nur mit meinem träumenden Bewußtsein anwesend war.
    Irgend etwas stimmte dennoch nicht, überlegte Iruna. Aber sie kam nicht darauf, was es war.
    Sie fragte sich, ob

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