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1450 - Insel der Vampire

1450 - Insel der Vampire

Titel: 1450 - Insel der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute in das Boot. Er sah die beiden Ersatzruder dort liegen. Sie klemmten innen an den Wülsten und mussten erst gelöst werden.
    Das war für Sobec kein Problem, auch wenn ihn beim Bücken der Schwindel zu übermannen drohte. Er fing sich wieder und richtete sich mit der Ruderstange auf.
    Hassan hatte ihn noch immer nicht erreicht. Er ging langsamer. Er schlurfte durch den Sand und schleuderte ihn vor sich her. In seinem Gesicht war keine Regung abzulesen. Es wirkte wie ein Klotz.
    Sobec trat zurück. Dabei schloss er beide Hände um die Ruderstange. Er wartete ab, was geschehen würde.
    Hassan blieb stehen, was Sobec überraschte. Der Türke stand am Bug des Schlauchboots und stierte seinem Kumpan ins Gesicht. Da der Mund verschlossen war, sah der Serbe auch die beiden spitzen Zähne nicht, die Hassan zu einem Monster machten.
    Sobec wollte wissen, ob er noch mit Hassan rechnen konnte. Ein kurzes Luftholen, dann sprach er ihn an.
    »He, Kumpel, kennst du mich nicht mehr?«
    Der Türke antwortete nicht. Er schob nur seinen Kopf leicht vor.
    »Was ist?«
    Hassan reagierte mit Verzögerung. Ruckartig bewegte er seine Schultern, bevor er dann sein rechtes Bein anhob, um die Distanz zu verkürzen. Der nächste Schritt war schneller, und die Entfernung zwischen den beiden Männern schmolz stark zusammen.
    Und dann öffnete Hassan den Mund, und Sobec gelang ein Blick bis tief in die Kehle des anderen.
    Er sah auch die Zähne, aber entdeckte nicht, ob zwei spitze darunter waren.
    Dafür schrie der Türke auf – und warf sich nach vorn. Er wollte Sobec zu Boden rammen, aber darauf hatte sich der Serbe eingestellt.
    Hassan wuchtete sich auf ihn zu, aber Sobec holte nicht nur aus, er schlug auch zu.
    Es war ein klassischer Treffer. Das untere Drittel der Ruderstange mit der flachen Breitseite schmetterte gegen den Schädel des Türken. Hassan wurde nach rechts geschleudert, wobei er noch einen kleinen Schritt ging, aber nicht mehr an das Boot gedacht hatte, über dessen Breitseite er stolperte.
    Zwangsläufig kippte er nach vorn. Da war nichts mehr, woran er sich hätte festhalten können. Kopfüber fiel er in das Boot hinein. Mit dem Kinn schlug er gegen den anderen Wulst, und Sobec lachte triumphierend auf, als er zum zweiten Schlag ausholte…
    ***
    Wir hatten die Nähe der vier Kisten verlassen und arbeiteten uns durch ein uns unbekanntes Gelände auf der Suche nach den hier versteckten Blutsaugern.
    Obwohl wir sie noch nicht zu Gesicht bekommen hatten, gingen wir davon aus, dass es sie gab. Sie würden uns bestimmt belauern und auf einen günstigen Zeitpunkt warten, um uns anzugreifen.
    Suko war nicht mehr in meiner Nähe, aber ich hörte ihn, denn es gelang uns nicht, uns lautlos zu bewegen. Immer wieder mussten wir störende Hindernisse zur Seite schieben, um danach wieder für kurze Zeit freie Bahn zu haben.
    Ich hatte mich nach links gewandt, weil ich mich der Felsregion zuwenden wollte. Ich wurde den Eindruck nicht los, dass es dort Höhlen verstecke gab.
    Dabei war ich froh, dass ich mich nicht auf meine kleine Leuchte verlassen musste. Wir hatten uns wetterfeste Stablampen geben lassen. Im Licht meiner Lampe bewegte ich mich vorwärts.
    Auf einem schmalen Felsvorsprung hielt ich inne und schaute mich um. Bäume wuchsen nicht in meiner Nähe. Über das Gestrüpp hinweg erreichte mein Blick sogar das Meer. Unter mir, aber nicht weit entfernt, bewegte sich Suko. Ich hörte ihn und sah auch das Licht seiner Lampe wandern.
    Vor mir ging es zwar nicht steil in die Tiefe, doch eine Rutsche war schon vorhanden. Mehr eine Rinne, die sich in dem glatten Gestein gebildet hatte.
    Der Lichtstrahl unter mir kam zur Ruhe.
    Ich rief halblaut Sukos Namen.
    »Keine Sorge, John, ich bin okay.«
    »Hast du eine Spur?«
    »Nein. Und du?«
    »Ich weiß nicht so recht. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr weit von meinem Ziel entfernt bin.«
    »Hat sich denn dein Kreuz gemeldet?«
    »Noch nicht.«
    »Wäre es besser, wenn ich hochkomme?«
    »Nein, warte noch. Ich schaue mich noch etwas um. Sollte ich was entdecken, sag ich dir Bescheid.«
    »Gut.«
    Manchmal heißt es, man muss immer seiner Nase nachgehen. Genau das tat ich in diesen Augenblicken. Ich ging meiner Nase nach, und das hieß, ich bewegte mich weiter nach vorn.
    Neben mir ragte ein Felsen wie ein mächtiger Buckel hoch. Die Spitze war recht flach und gerundet.
    Plötzlich passierte es.
    Auf der flachen Kuppe entdeckte ich eine Bewegung. Das war kein Tier, das sich

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