1473 - Jagt den Terraner
zugänglich, Überraschungen lieben wir überhaupt nicht. Das ist alles, Plophoser."
Der Hypertrop-Zapfstrahl wurde projiziert und stabilisiert. Sekunden später riß der Normalraum auf und erlaubte dem Zapfer den Kontakt zum übergeordneten Kontinuum.
Die Folge war eine ungeheure Struktur-Schockwelle, die über Lichtjahre hinweg geortet werden konnte.
Tekener hielt sich die Ohren zu. Auf dem alten Frachter liefen die technischen Vorgänge anders ab, als auf Kampfschiffen, die von vornherein auf möglichst kurze Tankpausen eingerichtet waren.
Das ehemalige Springerschiff war auf große Transportkapazitäten bei möglichst geringer Kostenintensität ausgelegt. Damit sollte Geld verdient, nicht aber nur welches ausgegeben werden.
Die Maschinenanlagen entsprachen der fur Handelsschiffe üblichen Norm. Vehemente Beschleunigungswerte waren ebenso überflüssig wie Hochleistungs-Projektoren für Hypertropanlagen und Schutzschirme.
Das, was die ELMER VILLON zusätzlich zur Grundausstattung zu bieten hatte, waren nachträglich eingebaute Elemente.
Deren gab es genug, aber der Hyper' tropzapfer war unverändert geblieben.
Ihn zu einem Minuten-Tanker zu machen, wäre einem Verzicht auf wesentliche Transportkapazitäten gleichgekommen. Die aber brauchte man, wenn der Frachter seinen Aufgaben gerecht werden sollte.
Tek griff nach einem Geräuschschutz und setzte ihn auf. Das Tosen wurde zu einem fernen Murmeln.
Der interne Sprechfunk schaltete sich automatisch ein.
Kon Makos meldete sich. Er kontrollierte die Maschinenanzeigen. „Wird dir jetzt klar, weshalb ich nicht im Leerraum auftanken wollte? Wir brauchen mit unserem schwachen Hypertrop gute eineinhalb Stunden, bis die beiden Gravitraf-Speicher geflutet sind. Dann beginnt noch die Gleichschaltungsund Abrufkontrolle. Das dauert nochmals eine Viertelstunde. In der Zeit sind wir durch den hyperenergetischen Ladungstrichter völlig wehrlos. Sämtliche Orter versagen im Energiesturm. Der Gegner hätte fast zwei Stunden Zeit, uns zu orten und zu stellen. Das konnten wir riskieren, ehe Rhodan in die Galaxis kam. Jetzt hat er die Cantaro aufgerüttelt. Wir hätten keine Chance gehabt, ungeschoren irgendwo aufzutanken."
Tekener hob entschuldigend die Hand. Er hatte begriffen, welche spezifischen Probleme sich für Makos aufwarfen. Denen mußte man Rechnung tragen, oder es kostete unweigerlich das Leben.
Die Buckelschiffe der Cantaro hätten im Zeitraum von zwei Stunden jeden Ort in der Galaxis erreichen können, denn sie waren überall stationiert. Eine von zahllosen Kampfgruppen hätte die auftankende ELMER VILLON mit Sicherheit angeflogen, und dann wäre ein Täuschungsmanöver nahezu unmöglich geworden.
Der Arhena-Ertruser konnte nun mit Billigung der cantarischen Helfershelfer in aller Ruhe seine Speicher füllen. Darauf mußte man erst einmal kommen, gestand sich Ronald Tekener vor sich selbst ein.
Dennoch wäre es ihm lieber gewesen, wenn die Vollflutung der Gravitrafspeicher unter weniger dramatischen Umständen hätte stattfmden können.
Kon Makos war bis an die Grenzen des kalkulierbaren Risikos gegangen. Ob es sich in dieser Form noch einmal wiederholen ließ, war fraglich. Irgendwann mußte es zur Entdeckung der wahren Gegebenheiten kommen.
Natürlich waren Raumschiffe bei einem Flutungsmanöver wehrlos und extrem verwundbar. Man konnte nicht einmal einen näherkommenden Gegner ausmachen.
Also mußte ein Weg gefunden werden, die kritischen zwei Stunden zu überbrücken.
Tek entschloß sich, dieses Problem zukünftigen Entwicklungen zu überlassen. Jetzt kam es darauf an, das Kreit-System zu erreichen und die Hilfsgüter abzusetzen.
Die um ihr Leben kämpfenden, umweltangepaßten Galaktiker des ertrusischen Widerstands brauchten sie dringend.
Im Hintergrund seines Bewußtseins begannen sich Zweifel zu regen. Die vorliegende Planung war gut, aber Tekener hatte plötzlich das Gefühl, sie etwas variieren zu müssen.
Währenddem die unerschöpflichen Energien des 5-D-Kontinüums von den Gravitrafs aufgenommen und zum späteren Abruf gespeichert wurden, schritt der Terraner auf das Zentraleschott zu.
Yart Fulgen sah dem hochgewachsenen Mann aufmerksam nach. Er ahnte, daß Tekener sich mit der Einsatzplanung beschäftigte
5.
Es war vernünftig gewesen, die Druckkanamer unmittelbar neben dem Transmitter aufzustellen.
Nach der allmählichen Gewöhnung an die auf Ertrus herrschenden Verhältnisse würde nicht mehr viel Zeit bleiben, den
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