1484 - Der Teufel von Venedig
anderen Seite hatte Suko bisher bemerkt, und darauf setzte er.
Die Gelegenheit war günstig, und er wusste auch genau, mit wem er es bei diesen vier Frauen zu tun hatte. Sie waren auf die andere Seite geholt worden und hielten sich trotzdem als lebende Tote in dieser Welt auf, was Suko beenden wollte.
Die Dämonenpeitsche würde ihm dabei die perfekten Dienste leisten. Er lief auf die vier Gestalten zu und hatte die Peitsche bereits schlagbereit angehoben.
Dann drosch er zu.
Gleich zwei Rücken wurden von den Riemen aus Dämonenhaut getroffen. Das Klatschen übertönte den Klang der Wellen, und die beiden Körper sackten erst ein wenig zusammen, bevor sie in die Höhe zuckten und sich zur Seite hin wegdrehten.
Suko sah für einen Moment die bleichen, erschreckten Gesichter und kümmerte sich um die nächsten beiden.
Sie hatten bemerkt, dass nicht alles glatt lief. Sie stemmten sich hoch und wollten eingreifen, aber sie mussten sich erst orientieren, und das kam Suko entgegen.
Als sie sich umdrehten, drehte auch er sich ihnen entgegen. Das Boot konnte ruhig schwanken, das war egal, denn die Riemen fächerten breit genug auseinander.
Diesmal krochen sie hoch bis zu den Gesichtern der Gestalten.
Dort riss die Haut auf, und Suko hörte vom anderen Boot her den wütenden Schrei des arroganten Arno.
Er schoss noch nicht, denn es war nicht einfach, Suko zu treffen, weil die Zombiefrauen von einer Seite zur anderen taumelten. Sie stolperten über das Schiff, und dort, wo die Riemen tiefe Furchen in ihrer Haut hinterlassen hatten, entstanden plötzlich erste kleine Flammen.
Schreie wehten durch den Kanal. Die Getroffenen torkelten umher. Immer wieder stießen sie mit ihren Knien irgendwo gegen.
Dann sah es so aus, als würden sie der Reihe nach einen Stoß bekommen. Die ersten beiden kippten nach vorn und ins Kanalwasser hinein. Die kleinen Flammen tanzten dabei über ihre Körper hinweg, aber sie bestanden nicht aus normalem Feuer, denn die Frauen brannten unter Wasser weiter.
Ein irrer Schrei ließ Suko aufhorchen. Er sah, dass sich Arno auf dem anderen Boot aufrichtete. Dabei wirkte er wie eine Schattengestalt. Er hielt eine Waffe in der Hand.
Bevor er sprang, schoss er.
Suko duckte sich und warf sich zur Seite. Das Geschoss traf dennoch. Nur nicht ihn, sondern eine der lebenden Toten, die genau in den Lauf der Kugel hineintorkelte.
Sie stürzte über die Bordwand hinweg ins Wasser.
Die vierte Zombiefrau war noch an Bord. Sie drehte sich um die eigene Achse. Dabei erhellten die winzigen Feuerzungen ihr starres Gesicht. Brian Cox hatte seine verschwundene Freundin genau beschrieben, und Suko musste an dieser Beschreibung denken, als er den letzten brennenden weiblichen Zombie sah.
Das war Virna!
Aber sie war kein normaler Mensch mehr. Auch sie torkelte auf die Bordwand zu und klatschte gleich darauf ins schmutzige Wasser, das auch ihre Flammen nicht löschen konnte.
Suko blieb abgetaucht. Er hatte die Peitsche wieder weggesteckt, denn Arno war kein dämonischer Gegner, sondern ein ganz normaler Mensch, der für die Signora arbeitete und dem es nichts ausmachte, andere Menschen zu töten.
Er suchte Suko.
Der Inspektor hoffte, dass er an Bord kommen würde. Aber das traute sich Arno noch nicht.
Dafür fiel Suko der Kollege Orbino auf. Er hatte durch seine Verletzung nicht eingreifen können.
Aber er hatte zugeschaut und wollte nicht länger untätig bleiben.
Er streckte die Hand aus und versuchte so, an seine Waffe zu gelangen, die ein Stück von ihm entfernt lag.
Er hatte damit seine Probleme, denn Suko hörte ihn keuchen. Er wollte ihm schon raten, aufzugeben, aber Orbino machte weiter und streckte sich, so weit es ging.
Er bekam die Waffe zu fassen. Mit ihr zusammen legte er sich auf den Rücken und zielte in die Höhe.
Suko war nicht in der Nähe des Hecks geblieben. Er lief jetzt an der rechten Seite des Boots entlang, aber er hatte sich so klein wie möglich gemacht. Außerdem wollte er den Kampf schnell beenden, und dazu musste Arno ausgeschaltet werden.
Da Suko bisher noch keinen Schuss abgegeben hatte, konnte Arno unter Umständen davon ausgehen, dass sein Gegner nicht bewaffnet war. Seine vier Helferinnen hatte er verloren. Sie brannten auch nicht mehr unter der Wasseroberfläche. Ihre Reste sanken dem Grund entgegen und würden dort für alle Zeiten bleiben.
Arno hatte nicht die Nerven, sich auf einen langen Kampf einzulassen. Er brüllte seine Worte Suko entgegen, ohne sich selbst zu
Weitere Kostenlose Bücher