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1497 - Die Gespenster-Villa

1497 - Die Gespenster-Villa

Titel: 1497 - Die Gespenster-Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glenda Perkins gesprochen und sie eingeweiht. Eventuell fand sie mehr über das uns noch unbekannte Totenhaus heraus, das südlich von Windsor lag und nicht sehr weit von der schnurgeraden Straße nach Ascot entfernt.
    Wir trafen im Büro ein, wo Glenda bereits auf uns wartete. Zwischendurch hatte ich erneut versucht, Mason Fox zu erreichen, was mir jedoch nicht gelungen war.
    Dafür lächelte uns Glenda an, und das an einem Tag, an dem es für uns nicht viel zu lächeln gab. Das tat gut.
    »Na?« fragte sie. »Erfolg gehabt?«
    »Das weißt du doch.«
    »Ja, ja, stimmt schon. Dass mehrere Leichen verschwunden sind oder Menschen, die im Sterben lagen, wisst ihr.«
    »Sicher.«
    »Das ist gut. Oder auch nicht. Kommt ganz darauf an, wie man es sieht.«
    »Und was ist mit dem Haus?« fragte ich.
    Glenda presste die Lippen zusammen und legte ihre Stirn in Falten. »Das ist ein Problem. Es gibt das Haus wohl, wie mir scheint, aber es hat historisch keine Bedeutung, glaube ich.«
    »Wie kommst du denn darauf, dass es eine historische Bedeutung haben könnte?« wollte Suko wissen.
    »Ganz einfach. Weil es nicht unbedingt weit von Windsor Castle entfernt liegt.« Sie deutete auf den Bildschirm. »In den Annalen des Schlosses ist dieses Haus nicht erwähnt worden, obwohl über einige Häuser geschrieben wurde, die in der Nähe standen. Diese Villa hat man wohl vergessen.«
    »Schade«, sagte ich.
    Glenda lächelte mich an. Es war schon mehr ein Grinsen. »Du hast mich angerufen, weil ich nachforschen sollte, und ich glaube nicht, dass ich dich durch diese Auskünfte zufriedengestellt hätte.«
    Ich kannte sie. Ich, kannte auch ihren spitzbübischen Gesichtsausdruck und hörte ebenso wie Suko, was sie uns noch zu sagen hatte.
    »Auf jedem Gebiet gibt es Experten. Ihr seid ja lange genug weg gewesen, also hatte ich Zeit. Ich habe einen Fachmann für Windsor und Eton – die Schule liegt ja auch nicht weit weg – ausfindig machen können. Dabei hat mir sogar Sir James geholfen. Schönen Gruß von ihm. Dank seiner Fürsprache konnte ich mit diesem Windsor-Fachmann sprechen.«
    »Ha«, rief ich, »und dabei ist etwas herausgekommen!«
    »Genau.« Glenda nickte und setzte sich auf die Ecke ihres Schreibtisches. Sie zupfte ihre braune Lederweste zurecht, dann sprach sie weiter. »Dieser Mann wusste wirklich alles. Natürlich wollte ich keine geschichtliche Darstellung des königlichen Hauses, ich wollte nur wissen, ob die Windsors in der Nähe noch Häuser gehabt haben, und genau das war ein Volltreffer. Es gab die Häuser.«
    »Gab?« murmelte ich.
    »Ja.«
    »Das ist schade.«
    »Moment, wir sind noch nicht am Ende, Mr. Geisterjäger. Es gab sie außerhalb des Komplexes, und es waren kleine Villen, die sich der eine oder andere Adlige – nicht nur der Windsors – erbaut hatte, um dort in Ruhe gewissen Dingen nachzugehen. Die Häuser lagen einsam, aber nicht zu weit entfernt.«
    »Das hört sich nicht schlecht an.«
    »Bingo. Ein Haus steht noch.«
    »Die Lust-Villa?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht. Eher das Gegenteil. Es war oder ist noch ein schlimmes Haus. Ein Totenhaus, hat man mir gesagt.«
    Glenda legte eine Pause ein, sodass ich wieder eine Frage stellen konnte: »Hat dein Informant mehr über dieses Haus gesagt?«
    »Ja. Niemand traute sich an das Haus heran. Es galt als verflucht, und man wollte es so schnell wie möglich vergessen. Es erhielt den Namen Gespenster-Villa, und dabei ist es wohl bis heute geblieben.«
    »Warum denn Totenhaus?« erkundigte sich Suko, der bisher nur zugehört hatte.
    Er erntete ein Schulterzucken. »Das weiß wohl niemand so genau. Auch der Experte druckste herum.«
    »Da hast du bestimmt nachgehakt.« Ich kannte Glenda und hatte mich nicht getäuscht.
    »Klar, John. So etwas interessiert mich. Es hieß, dass früher Menschen zum Sterben dorthin gebracht wurden, die man der Gesellschaft nicht mehr zumuten konnte. Alte und Schwache. Sie passten nicht in den Glamour des Schlosses und dessen Umgebung. Man schob sie ab, und wenn sie einsam und verlassen gestorben waren, holte man sie, um sie zu bestatten. Aber damit war die Sache nicht vorbei. Es blieb einfach zu viel zurück, verstehst du? Ein bestimmter Nachlass. Es hielt sich das Gerücht, dass in der Villa und deren Umgebung die Geister der Toten keine Kühe fanden, weil die Menschen so elendig und würdelos gestorben sind. Und diese Geschichte hat sich bis heute gehalten.«
    »Sehr gut«, sagte Suko leise. »Da bringt man auch

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