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1525 - Methanwelt Antau I

Titel: 1525 - Methanwelt Antau I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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längere Zeit in Anspruch nehmen."
    Atlan schwenkte seinen Sessel herum und blickte seine beiden Begleiter an. „Hält’s Maul, würde Nikki Frickel in einer solchen Situation sagen", entgegnete er. „Ich mache es etwas höflicher. Nimm bitte zur Kenntnis, daß wir auf deine Ausführungen verzichten."
    Er nahm etwas Wasser aus dem Automaten und trank. „Mich interessieren nur zwei Fragen: Was ist aus dem Shift von Andra von Sek geworden? Und wo sind die Fremden, die auf den Shift geschossen haben?"
    „Beide Fragen kann ich nicht beantworten", erklärte der Computer. „Der angesprochene Shift ist explodiert.
    Ich weiß jedoch nicht, ob die Besatzung zu diesem Zeitpunkt noch an Bord war, oder ob es ihr gelungen ist, mit Hilfe der SERUNS zu überleben. Zur zweiten Frage: Die Oberfläche von Antau Iist in ständiger Bewegung.
    Daher haben wir nach der Explosion unsere Position beträchtlich verändert. Das gleiche könnte auf die Fremden und ihr Raumschiff zutreffen. Sie sind jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit in eine andere Richtung gedriftet als wir."
    „Aufsteigen", befahl Atlan. „Wir suchen zuerst nach Andra von Sek und ihren Leuten, und dann nach den Fremden. Und gib endlich das vereinbarte Signal, damit die anderen wissen, daß der Havarist sich in diesem Gebiet befindet."
    „Signal ist abgesetzt", teilte der Syntron mit.
    Die Shift stieg in schneller Fahrt auf, doch Atlan schien nicht zufrieden zu sein. „Seht euch das an", sagte er und zeigte auf die Instrumente. „Die Windgeschwindigkeit steigt. Es wird schwierig werden."
    Vor den Fenstern war es nach wie vor dunkel. Nur auf den Ortungsschirmen war zu erkennen, wie ihre Umgebung aussah. Sie befanden sich nach wie vor in der Schlucht aus Ammoniakeis. Langsam glitten sie an den schroffen Wänden empor. Ammoniakschnee wirbelte ihnen aus der Höhe entgegen. „Schneller", forderte Bogat von Semas. „Die Temperaturen könnten sinken. Dann schließt sich die Schlucht, und wir sitzen fest."
    Der Shift schwankte heftig. „Wir müssen uns langsam nach oben tasten", widersprach Atlan. „Es ist nicht mehr weit. Nur noch etwa fünfzig Meter, aber schon jetzt sind die Steuersysteme voll gefordert. Wir werden immer wieder von Böen getroffen. Sie würden uns aus der Bahn werfen, wenn wir zu schnell werden."
    Bogat von Semas sah ein, daß Atlan recht hatte.
    Er wußte ebenso wie die anderen, daß der Shift durchaus in der Lage war, sich in einem Sturm zu bewegen, wie er zur Zeit über ihnen herrschte. Dabei würde die Maschine allerding$ bis an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit belastet werden. Die Gravo-Paks mußten sich ja nicht nur gegen die sturmgepeitschten Gasmassen hoher Dichte behaupten, sondern auch gegen die Schwerkraft. „Jetzt gilt es", sagte Atlan, als sie die Schlucht verließen. „Wir bewegen uns in Richtung des explodierten Shifts. Hoffentlich finden wir noch Überlebende."
    Eine Bö packte den Shift und schleuderte ihn zurück. Vergeblich steuerte Atlan gegen. Er konnte nicht verhindern, daß die Maschine in einen schwarzen Morast geriet, der sich in einer Senke gebildet hatte.
    Ein rotes Licht leuchtete auf dem Kontrollbord auf. „Schwierigkeiten mit den Antigravs", stellte Bogat von Semas fest. Er hob den Arm und zeigte auf das Licht.
    In diesem Moment setzten zwei der vier Gravo-Paks aus. Schlagartig stieg die Schwerkraft auf 8 g. Der Arm fiel herunter auf die Lehne des Sessel, und eine Alarmpfeife heulte auf.
    Der Shift versank im Morast. „AG eins und drei bringen Leistung Null", teilte der Bordsyntron mit. „Leistung von AG zwei und vier fallen.
    Ich empfehle auf Schwerkraftsysteme der SERUNS zu gehen."
    Plötzlich hallte die Stimme eines Mannes aus den Lautsprechern. Sie klang schrill und verriet, daß er sich in höchster Aufregung befand. „Wir haben es entdeckt", schrie er. „Das Raumschiff ist direkt vor uns. Es ist ..."
    Es krachte laut, und dann wurde es still. „Dieser verdammte Narr", flüsterte Atlan erschüttert. „Wir haben allen eingehämmert, daß sie vorsichtig sein sollen. Wer die Fremden entdeckt, soll sich sofort zurückziehen und Verstärkung herbeirufen.
    Warum konnte er nicht hören?"
    Keiner der drei Männer hatte Zweifel daran, was geschehen war.
    Die Fremden hatten geschossen und den Shift vernichtet. Sie hatten der Besatzung keine Überlebenschance eingeräumt.
     
    *
     
    „Jetzt reicht es", sagte Bully. „Was ist los, Jennek?"
    Der Wissenschaftler zuckte zusammen. Er hob den Kopf und blickte sich

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