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1525 - Methanwelt Antau I

Titel: 1525 - Methanwelt Antau I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Frau zu. „Verdammt, da ist etwas passiert", sagte Bully.
    Auf den Ortungsschirmen konnten sie den anderen Shift erkennen. Er steckte zu einem Drittel im Schlamm.
    Deutlich war zu sehen, daß die Schleuse offenstand.
    Jennek Lorean streckte die Hand zu den Schaltungen des Funkleitstands aus, doch Bully stieß sie rasch zur Seite. „Auch in dieser Situation schweigen wir", befahl er. „Wir werden uns den Fremden nicht als Ziel anbieten!"
    Der Wissenschaftler lehnte sich zurück. Verunsichert blickte er Reginald Bull an. „Die Besatzung braucht unsere Hilfe", sagte er dann. „Sie mußten den Shift verlassen und sind jetzt irgendwo da draußen. Wenn wir ihnen nicht helfen, sind sie verloren."
    „Ich kenne dich als nüchtern und sachlich denkenden Wissenschaftler", erwiderte Bully gelassen. „Wo ist deine Ruhe geblieben? Hat dich dieses geheimnisvolle Ding da draußen derart außer Fassung gebracht?"
    Jennek Lorean hielt es nicht mehr auf seinem Platz. Er stand auf. „Was hast du vor?" fragte er. „Willst du dich nicht um sie kümmern?"
    „Natürlich will ich das", versuchte Bully ihn zu besänftigen, „aber ich habe nicht vor, unser Leben dabei aufs Spiel zu setzen."
    Langsam führte er den Shift an die andere Maschine heran, bis sie nur noch wenige Meter von ihr entfernt waren. Nirgendwo waren Beschädigungen zu erkennen. Nichts verriet, weshalb die Besatzung den sicheren Hort des Shifts verlassen hatte. Sie konnte sich auch in den SERUNS in dieser lebensfeindlichen Welt bewegen, war jedoch in ihrer Beweglichkeit, ihrem Aktionsradius und ihren Kampfmöglichkeiten eingeschränkt. Zudem bestand die Gefahr, daß die Leute voneinander getrennt wurden und nicht mehr als Team arbeiten konnten. „So kommen wir nicht weiter", stellte Bully fest, nachdem er den anderen Shift einmal umrundet hatte, um sich die Maschine von allen Seiten anzusehen. „Ich gehe nach draußen. Ich will wissen, was da passiert ist."
    „Allein?" fragte die junge Frau. „Oder soll einer von uns mitkommen?"
    Reginald Bull zögerte. Wie sollte er sich entscheiden?
    Es war auf jeden Fall sicherer, in Begleitung eines anderen nach draußen zu gehen. Doch wen sollte er dafür auswählen?
    Jennek Lorean? Mit ihm stimmte etwas nicht. Er wurde von einem Wesen beeinflußt, daß auf dem Methanplaneten lebte und mehrfach in geistiger Verbindung mit ihm gestanden hatte. Er konnte jederzeit erneut unter den Einfluß dieser fremden Entität geraten und die Kontrolle über sich verlieren. Unter den Bedingungen, denen er außerhalb des Shifts ausgesetzt war, konnten die Folgen tödlich für ihn sein.
    Sarah Diem? Sie war fraglos eine zuverlässige Frau, die dem Einsatz in jeder Hinsicht gewachsen war. Doch wenn er sie mitnahm, befand sich der Wissenschaftler allein an Bord. Nahm das fremde Wesen erneut Kontakt mit ihm auf, während Sarah und er draußen waren, drohte eine Katastrophe für sie alle drei.
    Es gab nur eine Möglichkeit. „Ich gehe allein", entschied er.
    Jennek Lorean und die Ingenieurin begriffen. Bull wollte, daß der Wissenschaftler unter ihrer Kontrolle blieb. „Es tut mir leid", entschuldigte der Wissenschaftler sich. „Ich habe versucht, mich gegen diese Wesen zu wehren. Es ist mir nicht gelungen. Deshalb ist es richtig, wenn Sarah bei mir bleibt."
    Bully blickte ihn erleichtert an. „Ich wußte, daß ich mich auf dich verlassen kann", sagte er. „Eure Aufgabe ist es, den Shift auf Position zu halten, während ich draußen bin. Ich habe keine Lust, später stundenlang durch die Gegend zu irren, bis es mir endlich gelingt, wieder an Bord zu kommen."
    Sarah zwinkerte ihm zu. „Ach so", seufzte sie. „Und ich dachte, Jennek und ich könnten es uns gemütlich machen, während du draußen bist. Eine Stunde Zeit solltest du uns für unser Schäferstündchen allerdings lassen."
    Jennek Lorean grinste. „Wenn dieses Biest es doch nur so meinen würde!" stöhnte er. „Habe ich dir eigentlich erzählt, daß ich wochenlang hinter ihr her war, und daß sie mich immer wieder hat abblitzen lassen? Das ist kein Weib, das ist ein Eisblock!"
    Sie lachte. „Er hat es noch immer nicht verwunden, daß ich mich für einen anderen entschieden habe."
    Während Bully die Mannschleuse öffnete, sagte Jennek Lorean zu ihr: „Hast du keine Angst, daß ich die Situation schamlos ausnütze und über dich herfalle, während er draußen ist?"
    Sie lachte erneut. „Wenn wir nicht wichtigere Dinge zu tun hätten, würde ich dich glatt dazu auffordern",

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