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1525 - Methanwelt Antau I

Titel: 1525 - Methanwelt Antau I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber mir fehlen Informationen."
    „Dann fang’ mal an zu spekulieren", forderte Nikki Frickel sie auf. „Was könnte da sein?"
    „Dies ist ein junger Planet", antwortete der Syntron. „Am wahrscheinlichsten ist daher eine vulkanische Tätigkeit."
    Erschrocken fuhr Loydel Shvartz herum. „Habe ich richtig gehört?" rief er. „Vulkanische Tätigkeit? Willst du damit ausdrücken, daß wir uns möglicherweise direkt über einem Vulkan befinden?"
    „Es spricht einiges dafür."
    „Oh, Mann", stöhnte Nikki Frickel. „Und das erfahren wir erst jetzt!"
    Sie wandte sich an O’Negan. „Volle Pulle", befahl sie. „Wir müssen so schnell wie möglich raus aus dieser Falle."
    O’Negan erhöhte die Abstrahlleistung. Fingerdicke Energiestrahlen schossen ins Eis und lösten es augenblicklich auf. Plötzlich stürzten riesige Ammoniakmassen auf den Shift herab. „Oh, verdammt, das Zeug drückt uns zurück", sagte die Pilotin. „Das ist fast zuviel für die Gravo-Paks."
    Sie ging über den Sicherheitsbereich hinaus und steigerte die Belastung für die Antigravmaschinen. Eine Flut von roten Lichtern leuchtete warnend vor ihr auf, doch sie ignorierte sie. „Alles oder Nichts", sagte sie. „Etwas anderes bleibt uns jetzt nicht mehr."
    „Noch etwa dreihundert Meter bis zur oberen Kante des Eises", meldete Loydel Shvartz. „Wir schaffen es."
    Der Shift schwankte heftig, doch die herabstürzenden Ammoniakmassen konnten dafür nicht verantwortlich sein. „Was hat das zu bedeuten?" fragte Nikki Frickel. „Schnell. Ich will eine Antwort."
    „Gravitorische Schwankungen", erwiderte der Hyperphysiker überrascht. „Aber nicht bei den Gravo-Paks", rief sie.
    Die unregelmäßigen Bewegungen des Shifts wurden stärker. Die Maschine stieg nicht mehr gleichmäßig auf wie ein Fahrstuhl, sondern ruckte, als habe sie immer wieder Hindernisse zu überwinden, die sich ihr in den Weg stellten. „Nein - beim Schwerefeld des Planeten", erklärte Loydel Shvartz.
    Sie blickte ihn verblüfft an. „Sag’ das noch einmal."
    „Die Gravitation von Antau Ischwankt", betonte er. „Ein Phänomen, das ich in dieser Form noch bei keinem Planeten beobachtet habe."
    „Und was hat das zu bedeuten?"
    „Kann ich dir auch nicht sagen." Er zuckte mit den Schultern.
    Plötzlich gab es kein flüssiges Ammoniak mehr, das sie überschwemmte. Die Ortungsschirme zeigten an, daß sie sich am Grund eines gewaltigen Trichters befanden. Schwarzer Morast schob sich pulsierend über die Ränder des Trichters und rutschte dann langsam an seinen Seiten herab auf sie zu. „Auf jeden Fall haben wir es geschafft", stellte O’Negan gelassen fest. „Wir sind raus aus der Falle."
    Ein ohrenbetäubendes Krachen ließ sie verstummen. Plötzlich brachen Gewalten über den Shift herein, denen dieser nicht mehr standhalten konnte. Obwohl Nikki Frickel sich bemühte, ihn unter Kontrolle zu halten, wurde er hinweggeschleudert. Dabei überschlug er sich immer wieder und drehte sich zugleich um sich selbst. Davon war er jedoch im Inneren der Maschine nur teilweise etwas zu spüren, wenn die Gravo-Paks überlastet waren und in ihrer Leistung abfielen.
    Nikki und die beiden Männer schlossen ihre SERUNS und aktivierten die systemeigenen Antigravs, um sich abzusichern und gegen die Auswirkungen des turbulenten Fluges abzuschirmen.
    Vor den Sichtluken wurde es hell. Eine rotglühende Masse schoß mit hoher Geschwindigkeit an ihnen vorbei. „Was ist los?" fragte O’Negan. „Es ist der Vulkan", erwiderte Loydel Shvartz. „Er ist ausgebrochen, und wir stecken mitten drin.
     
    6.
     
    Atlans Shift saß fest. Die Leistung der Gravo-Paks war dramatisch gefallen.
    Jetzt zeigte Bogat von Semas sein ganzes Können. Er schaltete sich in das automatische Reparaturprogramm ein und entdeckte schon nach kurzer Zeit einen Fehler. Zugleich untersuchte Lomag De die Energieversorgung des Shifts. Er arbeitete in enger Abstimmung mit der Syntronik. „Die Belastungen waren einfach zu groß", stellte er mit heiserer Stimme fest. „Einige Versorgungskreise haben sich ausgeschaltet, um sich zu regenerieren. Das werden wir bald haben."
    Atlan ließ die beiden schalten und walten. Er konzentrierte sich einzig und allein auf die Ortung.
    Systematisch suchte er ihre Umgebung ab. Er war sicher, daß der gesuchte Havarist in ihrer Nähe war, und er wollte ihn finden, bevor er ihn aufspürte.
    Zu Beginn des Einsatzes waren sie davon ausgegangen, daß es ihnen gelingen würde, sich den Fremden

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