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1530 - Das Grab-Gespenst

1530 - Das Grab-Gespenst

Titel: 1530 - Das Grab-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich die Mienen der beiden Männer auf, aber sie wurden sehr bald wieder finster, als Bill erneut das Thema Knochen anschlug.
    »Ich denke, dass diese Knochenfunde schon etwas zu bedeuten haben.«
    Patterson schüttelte den Kopf. »Wer spricht denn von Funden?«
    »Der Junge soll doch…«
    Patterson winkte ab. »Ja, er hat zwei Knochen gefunden und sie mit nach Hause gebracht, wo er sie seiner Mutter zeigte. Das ist nichts Besonderes. Gehen Sie mal runter zum Strand. Was glauben Sie, wie viele Vogelskelette Sie dort finden?«
    »Ja, das ist mir schon klar.«
    »Eben.«
    »Aber der Junge hat doch keine Knochen von einem Vogelskelett gefunden.«
    »Das nicht.«
    »Es waren Menschenknochen, nicht wahr?«
    Patterson beugte sich vor. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Woher wollen Sie denn wissen, dass es sich um Menschenknochen handelt?« Das Gesicht sah plötzlich nicht mehr so nett aus. »Oder haben auch Sie Knochen gefunden?«
    »Nein, wir nicht.«
    »Aha.«
    »Wir haben sie nur gesehen, Mister Patterson.«
    Der Polizist sagte nichts, Dan, der Mann mit der Kappe, atmete scharf ein und fragte: »Wo denn?«
    »Man nennt die Gegend wohl Brachland, wie ich hörte.«
    »Ach, Sie meinen den Sumpf?«
    »Ja.«
    »Dann kennen Sie sich aber aus.«
    »Ja, es ließ sich nicht vermeiden. Wir sind nicht hergekommen, um hier zu schnüffeln, wir haben nur einen Bekannten besucht, und er hat uns die Knochen und den Sumpf gezeigt.«
    Patterson stellte die nächste Frage. »Wer ist denn Ihr Bekannter?«
    »Ron Sherwood.«
    »Ach, der Fremde«, sagte Dan und winkte ab.
    »Wieso ist er fremd?«, fragte Bill. »Ich weiß, dass er hier lebt. Aber fremd…«
    »Er ist kein Einheimischer. Wenn mich nicht alles täuscht, ist zu zudem so ein Schreiberling…«
    »Genau.«
    »Das ist kein anständiger Job für einen Mann.«
    Bill wollte nicht näher auf das Thema eingehen. Er wandte sich lieber an den Polizisten.
    »Die ganze Sache ist nicht mit der Entdeckung der Knochen auf dem Sumpfgelände erledigt. Dann hätte ich Sie auch nicht darauf angesprochen. Zudem geht es mir nicht um den Jungen, der Knochen fand, ich will bei meinem Bekannten bleiben, denn als er in sein Haus zurückkehrte und das Schlafzimmer betrat, da sah er, dass an ihm einen Knochen auf das Kopfkissen gelegt hatte.«
    Bill lächelte kühl. »Jetzt stellt man sich die Frage, wer dieses Geschenk in sein Schlafzimmer geschafft hat. Die Knochen ziehen also Kreise.«
    Die beiden Männer am Tisch sagten nichts mehr. Auf dem Gesicht des Kappenträgers schimmerten plötzlich Schweißperlen. Sein Lächeln verunglückte. Er stand mit einer heftigen Bewegung auf und verabschiedete sich. »Ich habe noch was zu tun.«
    Patterson nahm das kaum zur Kenntnis. Er nickte nur und wandte sich an Bill: »Und es stimmt, was Sie mir da gesagt haben?«
    »Voll und ganz.«
    »Nun ja.« Er trank einen Schluck Bier. »Dann sollte man Ihren Bekannten am besten selbst fragen.«
    »Da bin ich auch dafür, Mister Patterson. Er hätte eigentlich schon hier sein müssen. Wir haben ihn erwartet und waren verabredet. Er ist noch nicht gekommen, und das gefällt mir nicht.«
    »Sie machen sich Gedanken?«
    »Ja.«
    »Rufen Sie ihn an.«
    »Das hatte ich vor«, meldete sich Sheila, »er hat nur vergessen, uns seine Nummer zu sagen.«
    »Die kenne ich.« Patterson lächelte für einen Moment voller Stolz. Er griff in die Innentasche seiner braunen Lederjacke und holte ein Notizbuch hervor.
    »Ich habe noch immer die alte Methode. Sie gefällt mir am Besten und ist auch sicher.« Er schlug das Buch auf und schaute unter dem entsprechenden Buchstaben nach. »Da haben wir sie ja.«
    »Ist das die Handynummer?«, fragte Sheila.
    »Nein, der Festanschluss.«
    Patterson diktierte eine Zahlenfolge, die Sheila in ihr Handy tippte. Als der Ruf durchging, reichte sie Bill den Apparat über den Tisch hinweg. »Sprich du mit ihm.«
    »Okay.« Der Reporter rechnete damit, dass sich Ron melden würde. Der Ruf ging zwar durch, doch es war niemand da, der im Haus des Mannes abhob. Bill wollte nicht das Schlimmste annehmen. Er rechnete damit, dass Ron zu ihnen unterwegs war.
    Das sagte er auch laut.
    Sheila legte ihren Kopf schief. »Glaubst du daran?«
    »Nicht wirklich.«
    »Eben. Er hätte längst in der Gaststätte sein müssen. Ich denke, dass es nicht schlecht wäre, wenn wir uns auf den Weg machen und mal nachsehen. Allmählich mache ich mir Sorgen. Der Knochen auf seinem Kopfkissen war kein Spaß.«
    James

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