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1537 - Der Schlafwandler

1537 - Der Schlafwandler

Titel: 1537 - Der Schlafwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beil lässig von einer Seite zur anderen über den Boden hinweg.
    Dabei lösten sich einige Blutstropfen, die als rote Flecken auf dem Teppich liegen blieben.
    »Diesmal schaffst du es nicht«, versprach sie. »Du hast einfach keine Chance!«
    Das glaubte ihr Sheila sogar. Sie rührte sich nicht und bewegte nur die Augen, um nach einem Ausweg zu suchen. Ja, sie konnte noch weiter zurück, aber das brachte nichts, und lange durfte sie nicht mehr nachdenken, denn Angel hatte sich ihr schon so weit genähert, dass sie bereits treffsicher zuschlagen konnte.
    Sie hob das Richtbeil an.
    Sie würde zuschlagen und…
    In diesem Moment glaubte Sheila an ein Wunder. Es war alles so einfach und dennoch nicht erklärbar, aber der fahrbare Kleiderstander in ihrer Nähe machte sich selbstständig, und er hatte ein Ziel.
    Wuchtig gestoßen rollte er auf Angel zu, die nicht mehr ausweichen konnte. Er rammte gegen sie und stieß sie zurück.
    Es war ein Bild, das Sheila hätte jubeln lassen müssen. Leider war sie dazu nicht in der Lage, denn ihre Starre wollte nicht weichen.
    Doch sie erkannte, dass ihr der Weg zum Ausgang frei geräumt worden war. Und sie sah zudem, dass der Kleiderständer nicht von einem Geist bewegt worden war, sondern von einem Menschen.
    Sheila hörte Glenda Perkins schreien: »Weg hier, aber sofort!«
    ***
    Glenda hatte es geschafft. Sie hatte sich konzentrieren müssen, um wieder von einem Ort zum anderen zu gelangen.
    Glenda hatte nicht genau gewusst, wohin die Kraft sie gebeamt hatte.
    Weit weg und trotzdem nah. Sie hatte sich in einer dunstigen Umgebung gesehen und war doch in der Lage gewesen, ein Geschehen zu beobachten, das vor ihren Augen ablief.
    Schwach und nebelverhangen, wobei sie selbst keine körperliche Gefahr in der Nähe wusste. Aber sie hatte erlebt, wie der Schlafwandler gestorben war, und sie wusste auch, welch ein Glück Sheila dabei gehabt hatte.
    Das sollte sie nun verlassen, wenn es nach Angel ging, denn sie wollte Sheilas Tod.
    Um dies zu verhindern, setzte Glenda all ihre Kraft ein, um wieder dorthin zu gelangen, wo sie gebraucht wurde.
    Und sie schaffte es.
    Glenda materialisierte sich zwischen Fenster und Kleiderständer. So war sie vor Entdeckung geschützt. Den letzten Akt des Dramas hatte sie in einem normalen Zustand erlebt, und ihr blieb nur noch eine Chance, um etwas zu retten.
    Der Kleiderständer wurde in diesem Fall zu der ultimativen Waffe. Er selbst wog schon einiges, und die Wintersachen, die auf der Stange hingen, waren auch nicht eben leicht.
    Angel kam nicht mehr dazu, Sheila die Axt in den Kopf zu schlagen. Der Ständer erwischte sie voll und fegte sie zur Seite, sodass jetzt einige Sekunden gewonnen waren.
    Aber Sheila reagierte nicht auf den Warnschrei. Sie war noch zu sehr in ihrem starren Zustand gefangen. So blieb Glenda nichts anderes übrig, als selbst zu handeln.
    Sie rannte auf Sheila zu und hatte im nächsten Augenblick das Gefühl, eine Schaufensterpuppe an sich zu reißen. Sie zerrte Sheila einfach weg, die beinahe noch gefallen wäre, als sie zur Seite taumelte. Doch im letzten Moment fing sie sich wieder, und Glenda zerrte sie weiter auf den Ausgang zu.
    Abgeschlossen war die Tür nicht.
    Glenda riss sie auf.
    »Raus!«, brüllte sie und stieß Sheila in das Shopping Center hinein. Ob sie sich auf den Beinen halten konnte, sah Glenda nicht mehr, denn sie wollte sehen, was Angel unternahm.
    Auch die hatte die Zeit genutzt. Es war ihr gelungen, den Kleiderständer zur Seite zu wuchten. Sie hatte freie Bahn, und sie sah Glenda vor der offenen Tür stehen.
    Ein Schrei verließ ihren Rachen.
    Dann rannte sie los, und es war ihr egal, ob sich im Center unschuldige Menschen befanden…
    ***
    Da Glenda keine Waffe besaß, gab es nur eine Lösung für sie. Sie musste zusammen mit Sheila und so schnell wie möglich ein neues Versteck finden.
    Sheila stand keuchend da. Ihr Kopf bewegte sich hin und her. Einigen Passanten war aufgefallen, das hier etwas Unnatürliches ablief. Sie waren stehen geblieben, wusste aber nicht so recht, wohin sie schauen sollten.
    Glenda packte Sheila und stellte sich vor sie. Dann schrie sie den Leuten zu: »Haut ab, weg hier!«
    Sie rührten sich nicht.
    Jemand lachte laut.
    Ein anderer fragte: »Ist das eine Werbegag?«
    »Nein, das ist es nicht! Es ist ernst!«
    Und wie ernst es war, das konnte jeder ein paar Sekunden später sehen.
    Da tauchte Angel mit ihrem blutverschmierten Henkerbeil in der offenen Tür auf. Sie meldete sich

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