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1540 - Das Drachenriff

1540 - Das Drachenriff

Titel: 1540 - Das Drachenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war nicht ausgelöscht worden. Zumindest nicht richtig, und es schlug auch jetzt wieder zu, davon war sie überzeugt.
    Sie war allein, sie blieb allein, und genau damit gab sie sich nicht zufrieden. Sie wollte die kleine Welt erforschen, die sich um sie herum auftat, und sie dachte daran, dass der Spiegel sie nicht grundlos auf diese Insel geschafft hatte.
    Der Boden unter ihren Füßen war steinig, grünlich grau und schimmerte feucht.
    Den Turm hatte sie bereits gesehen, aber es gab noch andere Dinge, die interessant für sie waren, denn vor dem Turm ragte etwas in die Höhe, das längst nicht so hoch war, aber trotzdem als eine imposante Erscheinung betrachtet werden konnte.
    Es war ein Kreuz!
    Sie glaubte nicht daran, dass es im christlichen Sinne aufgestellt worden war. Es war sehr wuchtig gebaut. Das senkrechte Teil hatte die Dicke von mindestens zwei Baumstämmen, der waagerechte Balken war dünner, aber auch noch stark und klobig.
    Das Kreuz stand auf einer kleinen Erhebung und recht dicht am Wasser.
    Bei einem Sturm würde es sicherlich nass werden, aber das war jetzt unwichtig für Purdy Prentiss.
    Sie dachte an den ebenfalls vorhandenen Leuchtturm und gelangte zu dem Schluss, dass diese Insel einem Festland vorgelagert war und der Turm den Schiffern den Weg in den Hafen weisen sollte.
    Wenn sie nach vorn schaute, sah sie nur das Meer. Das Land musste auf der anderen Seite liegen, und so ging sie um den Turm herum, damit sie auch in die andere Richtung schauen konnte.
    Ja, sie hatte sich nicht geirrt. Es gab dieses Land. In der klaren Luft war es sogar gut zu sehen, aber es war nicht nur eine einfache glatte Küste.
    Sie sah die hohen Gebäude einer Stadt. Sie sah Schiffe im Hafen liegen und lange Kais, die ins Wasser hineinragten. Ob sich Menschen auf dem Land und auch auf dieser kleinen Insel befanden, fiel ihr nicht auf, dazu war die Entfernung auch zu weit. Aber sie erkannte einige Schiffe, die mit geblähten Segeln in einen Hafen einliefen.
    Obwohl die Insel, auf der sie sich befand, nicht direkt vor der Stadt lag, ging sie davon aus, dass es sich um eine antike Stätte handelte, und dabei schoss ihr sofort ein Begriff durch den Kopf. Atlantis!
    Andere Menschen hätten vielleicht gelacht, geschrien oder was auch immer. Purdy tat es nicht. Sie stand da und atmete die salzige Luft tief ein, und irgendwie hatte sie auch den Eindruck, wieder nach Hause gekommen zu sein.
    Der Spiegel hatte ihr den Weg nach Atlantis geöffnet, und sie war auf dieser kleinen Insel gelandet. Um aber aufs Festland zu gelangen, hätte sie ein Boot haben müssen, das ihr jedoch nicht zur Verfügung stand, und so musste sie sich mit dem Gedanken anfreunden, zunächst auf der Insel zu bleiben.
    »Das ist verrückt«, flüsterte sie sich selbst zu. »Das ist der reine Wahnsinn! So etwas kann es eigentlich nicht geben, und ich erlebe es trotzdem.«
    Beinahe hätte sie gelacht, doch dazu war die Sache einfach zu ernst.
    Jetzt, wo sie sich einigermaßen zurechtgefunden hatte, machte sie sich näher mit ihrer Umgebung vertraut. Das Meerwasser schäumte von allen Seiten gegen das Eiland und bildete Mauern aus Gischt, wenn es auf einen Widerstand traf.
    Nur brachen die Gischtmauern immer wieder zusammen, bauten sich aber sehr bald wieder auf, wenn neue Wellen gegen ein Hindernis rollten. Sie überlegte, ob sie sich allein auf der Insel befand. Bisher hatte sie niemanden zu Gesicht bekommen, was nicht unbedingt etwas zu beuten haben musste, denn der Turm bot sicherlich zahlreiche Verstecke, in dem sich ein Mensch über Monate hinweg verbergen konnte, wenn er genug zu essen und zu trinken hatte.
    Purdy war keine Person, die schnell resignierte und sich in ihr Schicksal ergab. Den Turm würde sie sich später anschauen. Zunächst wollte sie sich das mächtige Kreuz näher ansehen, das bestimmt nicht grundlos hier aufgestellt worden war.
    Als sie es genauer anschaute, da sah sie auf seinem feuchten Untergrund etwas kleben. Zuerst glaubte sie, Pflanzenreste zu erkennen.
    Doch das traf nicht zu. Sie entdeckte, dass es Stricke waren, und gelangte zu dem Schluss, dass man hier Menschen angebunden hatte.
    Warum?
    Einfach so, damit sie verhungerten und irgendwann zu Skeletten zerfielen? Das wiederum konnte sie nicht glauben, denn es lagen keine Knochen in der Nähe. Es sei denn, man hätte sie weggeschafft.
    Zuerst hatte sie an Atlantis gedacht. Dieser Gedanke drängte sich jetzt immer mehr in den Hintergrund, auch deshalb, weil hier ein recht

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