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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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verfolgen.“
    „Wenn das wahr ist, wüsste ich gern, warum du dann versprochen hast, morgen zurückzukommen und sie im Schwertkampf zu unterweisen.“
    Keane ließ die Zügel von Brianas Pferd los und trieb seinen Gaul in einen Galopp. „Weil ich nun, da sie entschlossen sind, sich tödliche Waffen zu schmieden, eine gewisse Verantwortung dafür trage, dass sie im Falle eines Falles wenigstens eine kleine Chance haben, einen Kampf zu gewinnen.“
    Briana musste sich anstrengen, um das Tempo mithalten zu können. „Wirst du mir erlauben, dir dabei zu helfen?“
    Keane tat so, als habe er sie nicht gehört. Zu viele widerstreitende Gefühle erfüllten ihn. Irgendwie konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ihm sein Leben aus der kühlen, vorsichtigen Kontrolle entglitten war. Beinahe über Nacht hatte er eine Richtung eingeschlagen, die er nie und nimmer mehr hatte einschlagen wollen. Er hatte sich selbst gegenüber sogar einen Schwur darauf abgelegt.
    Er befand sich auf diesem unerwünschten Weg ausschließlich wegen Briana O’Neil, der starrköpfigsten, widerspenstigsten und nervtötendsten jungen Frau, die ihm je begegnet war.
    Er preschte davon und ließ dabei Briana in einer Staubwolke hinter sich. Doch nicht einmal das verschaffte ihm Erleichterung oder Befriedigung.
    „Mylord.“ Vinson wartete bereits an der Tür, als Keane und Briana ins Haus traten.
    „Etwas ist passiert, nicht wahr?“ Keane kannte seinen Butler so gut, dass er ihm die schlechten Nachrichten beinahe vom Gesicht ablesen konnte.
    „Ja, Mylord.“ Vinson warf voller Unbehagen einen Blick auf Briana und schaute dann schnell wieder zur Seite. „Der Bote, den Ihr zum Elternhaus von Miss Briana geschickt hattet … er machte Bekanntschaft mit englischen Schwertern.“
    „Ist er etwa …?“
    „Ja, Mylord. Seine Leiche wurde vor Kurzem von ein paar Burschen aus einem etwas entfernt von Carrick liegenden Dorf gebracht.“
    „Nein!“ Briana stieß einen heiseren Schrei aus.
    Keanes Gesichtsausdruck erstarrte zu einer Maske. „Ich werde auf der Stelle zu seiner Familie reiten und ihr die Nachricht überbringen.“
    Briana berührte ihn sacht an der Hand. „Ich muss mit dir gehen.“
    Er erhob keine Einwände dagegen, denn er wusste, dass der Tod des Jungen eine Last war, die er und Briana nunmehr gemeinsam tragen mussten.
    Der Himmel war noch recht dunkel, als Keane zu den Ställen ging. Zufrieden sah er, dass sein Pferd aufgezäumt und gesattelt war, wie er es am Vorabend bereits angeordnet hatte. Auch der gewünschte Wagen, auf dem an die dreißig Waffen lagen, war hinter ein Pferd gespannt worden und bereit zur Abfahrt.
    Eine ganze Nacht lang hatten Bedienstete Schwerter, Messer und zahlreiche Langbogen bearbeitet, bis alle Klingen wieder scharf und glänzend waren. Zwar waren es nicht annähernd genug Waffen, um dem Feind damit ernsthaft Paroli bieten zu können, doch immerhin ein Anfang. Doch Keane hatte allen Männern von Carrick die Nachricht zukommen lassen, sie möchten ihre eigenen Häuser, Felder und Lagerschuppen durchsuchen nach allem, was sich als Waffe gebrauchen oder zu einer solchen umformen ließ. Die örtlichen Schmiede würden aus verschiedenen Ackergeräten weitere Waffen schmieden.
    Ein Stallbursche kam herangeschlurft, und Keane meinte zufrieden: „Gut, dass du da bist. Ich hatte schon befürchtet, ich müsste dich erst noch wecken. Dann wollen wir uns jetzt sofort auf den Weg machen.“
    Keane ritt voraus, tief in Gedanken versunken. Er versuchte herauszufinden, wie er eigentlich in die Situation gekommen war, in der er sich gegenwärtig befand. Hatte er nicht alles, aber wirklich alles getan, um genau dieser verzwickten Lage für alle Zeit zu entgehen?
    Und das alles wegen eines Frauenzimmers! Er hatte wirklich aus all dem Schaden nichts gelernt!
    Briana O’Neil! Er hatte eigentlich mehr oder weniger damit gerechnet, sie heute Morgen im Stall vorzufinden, um ihn anzuflehen, doch bitte mit zu den McCanns reiten zu dürfen. Wenn Keane es genau bedachte, war er sogar felsenfest davon überzeugt gewesen. Er hatte sich sogar schon Ablehnungsgründe im Kopf zurechtgelegt.
    Hier stimmte etwas nicht. Keane verlangsamte sein Tempo und schaute zurück zu dem Wagen, der in einiger Entfernung entlangrumpelte und immer näher kam. Es war so untypisch für Briana, dass sie kampflos auf Schloss Carrick geblieben sein sollte.
    Der Bursche auf dem Kutschbock hielt die Zügel locker in der Hand und saß etwas nach

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