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1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre

Titel: 1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedenfalls in der weiteren Umgebung des großen Trichterhauses, das Atlan bewohnte, relativ dichtgedrängte Ansammlungen von Wohngebäuden - Häusergruppen, die man auf Terra als „Siedlung" bezeichnet hätte -, in denen hauptsächlich Wissenschaftler zu Hause waren. In einer dieser Siedlungen stand der Trichter, den der bekannte und vielfach ausgezeichnete Historiker Enderoa sein eigen nannte.
    Enderoa gehörte dem arkonidischen Adel an. Seine Familie blickte mit berechtigtem Stolz auf lange Jahrtausende des aufopfernden Dienstes am Großen Imperium zurück. Es verstand sich fast von selbst, daß Enderoa Monarchist war. Er hatte sich mit ganzem Herzen dem Programm verschrieben, das Atlan als Imperator Gonozal IX. auf den Kristallthron heben wollte - und hatte mit tiefer Enttäuschung reagiert, als Atlan sich von derartigen Plänen schließlich distanzierte. Enderoa war dem früheren Kristallprinzen aber nach wie vor treu ergeben. Theta von Ariga wußte, das. Deswegen hatte sie Atlan empfohlen, Enderoa mit der Durchforschung jenes Abschnitts der arkonidischen Geschichte zu beauftragen, der inzwischen unter dem Namen das Zeitalter Demarons bekannt war. Wenn es da etwas zu finden gab, was Erkenntnis bezüglich der Herkunft der Linguiden beinhaltete, dann würde Enderoa es an den Tag bringen.
    Atlan war nur allzu gern auf Thetas Vorschlag eingegangen. Er kannte Enderoa persönlich und hatte ihm bereitwillig den Auftrag zur Aufbereitung der Geschichtsdaten aus der Demaronschen Epoche erteilt. Er war zu Anfang sicher gewesen, daß es nicht allzu schwer sein könnte, etwas über die Bewegung arkonidischer Raumschiffe in Erfahrung zu bringen, die zu einer Zeit, als die Eastside der Milchstraße erst wenig erforscht war, im Einflußbereich der Blues stattgefunden hatten. Solche Expeditionen mußten vor elf- und zehntausend Jahren seltene Ereignisse gewesen sein, über die die Nachrichtenmedien auf jeden Fall berichtet hatten. Auch Enderoa hatte das geglaubt - und war bitter enttäuscht worden. Es war, so hatte er Atlan einmal berichtet, als hätte irgend jemand die Geschichte der arkonidischen Raumforschung über eine Periode von 100 Jahren - von 6100 bis 6000 v. Chr. terranischer Zeitrechnung - einfach ausradiert. Es wurde über einige Feldzüge berichtet, die in der Nähe des Kugelsternhaufens M13 stattgefunden hatten, aber von Expeditionen zur Eastside war nirgendwo die Rede.
    Ungeachtet der anfänglichen Enttäuschung hatte Enderoa weitergewühlt und war schließlich auf die Familienchronik der Tereomin gestoßen. Einen Verdienst konnte er sich dafür nicht anschreiben; die Entdeckung war offenbar einem Zufall zu verdanken. Aber Enderoa mußte mehr erfahren haben - so meinte zumindest Theta von Ariga -, als in der Datei verankert war, von der Theta noch rasch eine Kopie hatte anfertigen können, bevor sie von Enderoa gelöscht worden war.
    Enderoas Trichterhaus war von durchschnittlicher Größe. Der Trichterstiel hatte zwölf Meter im Durchmesser; die obere Trichterkante lag fünfzehn Meter über dem Erdboden. Atlan parkte seinen Gleiter in der Nähe des Haupteingangs, der durch eine Kette freischwebender, leuchtender Girlanden markiert wurde. Er stieg aus, und als er sich dem Eingang näherte, ertönten aus dem Lautsprecher des Servosystems, der neben der Tür angebracht war, die Worte: „Das Haus erkennt den Erhabenen Atlan, der eigentlich Seine Imperiale Majestät Gonozal der Neunte genannt werden müßte."
    Atlan lächelte amüsiert. Den Text hatte Enderoa selbst seinem Hauscomputer vorgesprochen und ihm zugleich die persönlichen Charakteristika seines Gönners eingegeben, so daß der Syntron Atlan auf der Stelle erkennen würde, wenn er sich dem Haus näherte. „Wünscht der Erhabene, meinen Herrn zu besuchen?" fuhr der Servo fort. „So ist es", antwortete Atlan. „Ist er noch wach? Ist er allein?"
    „Ich habe von ihm noch nichts Gegenteiliges gehört", lautete die Antwort. „Bitte, tritt ein, Erhabener."
    Die Tür glitt auf. Atlan durchquerte einen kleinen Vorraum und schwang sich in den Antigravschacht, der bis zum Trichtermund emporführte. Als er den Schacht verließ, erwartete er eigentlich, Enderoa zu sehen, der von seinem Syntron gewiß doch inzwischen über den nächtlichen Besuch informiert worden war.
    Rechts und links des Schachtausstiegs zog sich jedoch leer und still der Korridor, der rings um das höchste Stockwerk des Hauses führte und dessen Beleuchtung auf Nachtintensität gedämpft

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