1559 - Kleine böse Nathalie

Titel: 1559 - Kleine böse Nathalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark

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machen.«
    »Da können wir uns die Hand reichen:«
    Das hörte sich nicht gut an. Ich sagte: »Man hat ihn nicht mit einer Waffe getötet?«
    »So ist es. Zumindest nicht mit einer normalen, wenn Sie zum Beispiel an eine Pistole oder ein Messer denken.« Er schob sich ein Pfefferminzbonbon zwischen die Zähne. »Dieser Mann ist auf eine andere Weise ums Leben gekommen. Nageln Sie mich bitte nicht genau fest, aber ich würde sagen, dass er verbrannt ist.«
    »Bitte?«, keuchte Bill.
    »Ja, er ist verbrannt, behaupte ich mal.«
    »Deshalb also die Veränderung der Haut.«
    Ich fragte: »Können wir davon ausgehen, dass ein Feuer diese Verbrennungen verursacht hat?«
    »Nein, das können wir nicht. Zumindest kein normales Feuer, denn das hätte Spuren hinterlassen. Hier ist etwas am Werk gewesen, das alle Poren der Haut verstopft hat. Stellen Sie sich das vor! Er kann verbrannt und erstickt sein.« Der Arzt schüttelte den Kopf. »Das ist für mich wirklich ein Phänomen. Ich kann Ihnen keine andere Erklärung anbieten. So leid es mir tut. Wir müssen die Leiche genauer untersuchen. Und diese Verbrennungen sollten Sie auch mit einer gewissen Vorsicht annehmen. Es ist vorerst nur eine Vermutung. Verbrennen ohne Feuer.«
    »Und dann gibt es da noch die Augen«, sagte ich.
    »Ja.« Der Doc nickte. »Auch sie haben sich verändert. In ihnen ist so etwas wie ein falsches Licht zu sehen. Es hat sich darin festgesetzt. Und es hat mit dem zu tun, was sich auf der Haut als Rückstand befindet. Ich werde den Toten später in der Pathologie aufschneiden und sehen, was sich unter der Haut befindet.«
    »Okay, tun Sie das.«
    Der Mediziner schaute mich an und auch den Kollegen Little.
    »Ich weiß ja nicht, wer von Ihnen sich um den Fall kümmern wird, aber ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken. Das wird noch ein heißes Ding.« Er nickte uns zu und ging.
    Wir waren recht sprachlos, was bei Bill nicht lange anhielt.
    »Wenn wir wirklich davon ausgehen, dass Eric Garner verbrannt ist, was war dann die Ursache?«
    »Kein normales Feuer«, sagte ich.
    Sofort griff Little ein. »Kennen Sie denn auch ein unnormales, Mr. Sinclair?«
    »Ja, aber darüber möchte ich jetzt nicht reden.« Meine Gedanken drehten sich um das Höllenfeuer, und ich konnte mir kaum vorstellen, dass der Kollege es akzeptieren würde.
    Er lachte. »Klar, man kennt Ihren Ruf. Sie gehen davon aus, dass es ein übersinnlicher Fall sein könnte.«
    »Ich schließe es nicht aus.«
    »Dann bleiben Sie mit am Ball?«
    »So ist es.«
    Er war nicht sauer darüber und nieste einige Male in sein großes Taschentuch, bevor er mit einem lauten Geräusch seine Nase putzte.
    Die Untersuchungen würden sich weiter fortsetzen, aber wir mussten nicht unbedingt dabei sein.
    Das sagte ich dem Kollegen, der mich unter seinen hochgezogenen Brauen anschaute und sich erkundigte, ob wir einer bestimmten Spur nachgehen wollten.
    »Es geht erst mal um den Toten selbst. Wir müssen herausfinden wie er gelebt und mit wem er Kontakt hatte. Möglicherweise finden wir seinen Namen auch in der elektronischen Kartei des Yard. Ich werde das so schnell wie möglich in die Wege leiten.«
    »Sofort?«
    »Ja.«
    Ich trat an den äußersten Rand des Lichtscheins und telefonierte mit meiner Dienststelle. Da ist man nie begeistert, wenn man meinen Namen hört. In diesem Fall war das Problem nur klein, und ich wurde gefragt, ob das schon alles wäre.
    »Ja.«
    »Unter welcher Nummer kann ich Sie erreichen?«
    »Ich rufe in zehn Minuten wieder an.«
    »Die Zeit reicht.«
    Bill Conolly schob sich an mich heran.
    »Sieht nicht gut aus, wie?«
    Ich hob die Schultern. »Wir müssen abwarten, was die Spurensicherung ergibt. Dann wissen wir auch, mit welch einem Wagen der oder die Unbekannte geflohen ist.«
    Bill schaute zu Boden und kratzte sich dabei an der linken Stirn. »Ich komme noch mal auf die Fußspuren zurück. Glaubst du wirklich, dass sie einer Frau gehören?«
    »Ich schließe es zumindest nicht aus. Und Mörderinnen gibt es auf dieser Welt leider genug. Sogar welche, die mit der anderen Seite in Verbindung stehen.«
    »Richtig. Ich frage mich nur, wie dieser Eric ums Leben gekommen ist. Verbrannt ohne Feuer!«
    »Moment, Bill. Ohne richtiges Feuer. Ich muss dir nicht erklären, dass es Abarten gibt.«
    »Das Höllenfeuer?«
    »Unter anderem. Magisches Feuer. Ob die Hölle dabei mitgespielt hat, weiß ich nicht. Ich schließe es nur nicht aus. Wir stehen mal wieder mit beiden Beinen mitten im