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1559 - Kleine böse Nathalie

1559 - Kleine böse Nathalie

Titel: 1559 - Kleine böse Nathalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Talisman mit sich führte?
    Das war eine der Fragen, auf die wir eine Antwort finden mussten. Dazu mussten wir Nathalie finden. Nur sie konnte uns sagen, welches Motiv sie leitete, wildfremde Menschen umzubringen, denn dieser Eric Garner war ja kein Freund von ihr gewesen.
    »Manchmal ist die Wissenschaft doch so etwas wie eine perfekte Brücke, Mr Sinclair.«
    »Da sagen Sie was.«
    »Jetzt besteht natürlich die Chance, den Fall wieder neu aufzurollen. Aber alles, was ich Ihnen gesagt habe, steht auch in den Unterlagen. Für mich ist es Zeit, dass ich ins Bett komme.«
    Um den Vorsatz zu unterstreichen, fing er wieder an zu niesen, und ich war der Letzte, der ihn aufhalten wollte.
    Er schüttelte den Kopf, zog die Nase hoch und stand auf.
    »Dann will ich mal los.«
    Ich hielt ihn nicht auf. Ich spürte in meinem Innern einen Motor, der allmählich auf Touren kam. Der Besuch hatte mir viel gebracht, und ich bedankte mich bei dem Kollegen für seine tatkräftige Unterstützung.
    Little winkte nur ab.
    »Lassen Sie es gut sein, Mr. Sinclair. Sie glauben nicht, wie froh ich bin, dass die Dinge wieder aufgerollt werden. Nichts ist für einen Polizisten schlimmer als Fälle, die nicht aufgeklärt werden. Da sage ich Ihnen sicher nichts Neues. Wir haben damals sechs Leichen gefunden. Eine davon ohne Kopf. Ich bin der Meinung, dass mehr hinter dieser Tat steckt als nur ein einfaches Abfackeln. Und wenn es jetzt weitergeht, kann ich nur dankbar sein.«
    Es war so etwas wie ein Abschluss. Der Kollege verließ mein Büro. Ich hörte noch, wie er Glenda riet, nicht zu nah an ihn heranzukommen, dann fiel auch die zweite Tür des Vorzimmers zu.
    Dafür erschien Glenda bei mir.
    Ihrem Gesichtsausdruck sah ich an, dass sie alles gehört hatte. Ihre Haut war etwas blass geworden, und die Bemerkung »Das ist ja schrecklich!« klang echt.
    »Du sagst es.« Ich sah zu ihr hoch. »Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch. Hast du von dieser Tat gehört? Oder kannst du dich daran erinnern?«
    Sie nickte heftig. »Ja, ich habe nachgedacht, und mir ist auch dieser Brand wieder eingefallen. Nur dass es sechs Tote gewesen sind, das habe ich vergessen.« Sie stieß scharf die Luft aus. »Dahinter steckt mehr als nur die Tat eines Durchgedrehten. Das ist ein Fall für uns, John.«
    »Da sind wir einer Meinung.«
    Sie war noch nicht fertig. »Wie sieht es mit einem Verdacht aus? Hast du einen?«
    Ich lächelte kantig. »Nathalie Elcott.«
    »Ja, das liegt auf der Hand. Aber warum hat sie das getan? Als das Haus abbrannte und es keiner verlassen konnte, ist sie nicht dabei gewesen. Man hat ihre Leiche nicht gefunden. Ich muss mich jetzt fragen, warum sie damals nicht dabei war.«
    »Das auch, aber es gibt noch ein zweites Problem. Ich kann nicht vergessen wie dieser Eric Garner ums Leben gekommen ist. Eine Wunde hat man bei ihm nicht entdeckt. Sein Tod trat einzig und allein durch die Veränderung seiner Haut ein.«
    »Und weiter?«
    Ich verengte beim Sprechen leicht die Augen. »Es muss etwas geben, das durch die Veränderung seinen Tod eingeleitet hat, und ich bin davon überzeugt, dass nicht nur die Haut in Mitleidenschaft gezogen wurde, sondern auch die inneren Organe. Alles wurde funktionslos. Den Grund dafür müssen wir herausfinden. Dann haben wir die Lösung und Nathalie auch.«
    Glenda hatte keine Einwände. Sie schnitt allerdings ein anderes Thema an.
    »Kannst du dir vorstellen, dass es sich bei ihr um eine Rächerin handelt? Dass sie mit dem Tod ihres Vaters nicht klar gekommen ist und nun diesen Weg geht?«
    »Vorstellen kann ich mir alles, Glenda. Die Frage ist nur, warum sie diesen Weg geht. Wenn es sich um Rache handelt, dann gehe ich immer davon aus, dass es zwischen Täter und Opfer ein persönliches Motiv gibt. Eine Verbindung, um genau zu sein, und ich frage mich, ob es die zwischen Nathalie und dem Toten gegeben hat.«
    »Sie hat sich mit ihm getroffen.«
    »Schon. Ich denke aber, dass es für beide nur eine flüchtige Internet Bekanntschaft gewesen ist. Keine große persönliche Beziehung, und trotzdem killt sie.«
    »Einfach so, meinst du?«
    »Klar. Und damit habe ich meine Probleme.«
    Glenda konnte mir auch nicht helfen. Sie kannte mich und wusste, wann ich gern allein nachdachte. Das war hier der Fall, und so zog sie sich wieder in ihr Büro zurück.
    Für mich stand fest, dass Nathalie Elcott die Täterin war. Eine junge Frau, die getötet hatte und von der ich sogar wusste, wie sie aussah, denn ich glaubte nicht, dass

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