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157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Faust.
    Sie erreichten das Haus des verbrecherischen Alchimisten. Ungeduld und Tatendrang glitzerten in ihren Augen.
    »Mal sehen, ob sie öffnen, wenn wir klopfen«, sagte Don Cassavetes und wandte sich der Tür zu.
    ***
    Spencer Krige brüllte seine Todesangst heraus, als der Bucklige zustach. Ihm war, als würde der Schrei seine Seele aus der Brust reißen. Die Spitze des Federmessers drang in seinen Körper, doch er spürte keinen Schmerz, und er starb auch nicht. Das verblüffte nicht nur ihn, sondern auch Zacko. Verdattert riß der Diener das Messer zurück.
    »Herr!«
    Dwight Yulin grinste. »Ich habe es geahnt.«
    »Was geahnt, Herr? Wieso kann ich den Mann nicht töten? Die Klinge war in seinem Körper, das sah ich ganz genau. Dennoch lebt er weiter, obwohl er eigentlich tot sein müßte. Das verstehe ich nicht.«
    »Womit experimentieren wir hier?« fragte der Alchimist, um Zackos Gedanken anzuregen.
    »Mit… mit Magie.«
    »Ja, aber mit keiner gewöhnlichen, sondern wir wenden die Magia diabolica an!«
    »Hat sie diesen Mann etwa unverwundbar gemacht?«
    »So ist es«, bestätigte Yulin begeistert. »Es handelt sich hierbei um eine erfreuliche Nebenerscheinung. Wer mein Teufelsblut trinkt, kann nicht mehr getötet werden. Das magische Konzentrat bietet ihm Schutz vor allen Waffen.«
    »Das kann ich kaum glauben.«
    »Du hast es doch eben selbst gesehen«, sagte der Alchimist. »Ich glaube, daß das magische Elixier auch noch anderes bewirkt, Zacko: Ich denke, daß dieser Mann nun nicht mehr altern wird.«
    »Das würde heißen, daß er ewig lebt«, bemerkte der Bucklige überwältigt. »Wenn er nicht altert und nicht getötet werden kann, muß er zwangsläufig immer am Leben bleiben.« Yulin lachte. »Du hast es erfaßt, Zacko. Du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst. Wir haben Spencer Krige zu ewigem Leben verholfen. Dafür müßte er uns eigentlich unendlich dankbar sein, nicht wahr?«
    »Ein Experiment mit einem verblüffenden Ergebnis, Herr«, stellte der Diener fest.
    Krige hörte jedes Wort. Unverwundbar war er, das hatte sich erwiesen, er würde nicht mehr altern und dadurch ewig leben - als Miniatur-Mann. Was mit ihm passiert war, war so ungeheuerlich, daß er es einfach nicht fassen konnte. Ewig leben - der Traum vieler Menschen war für ihn in Erfüllung gegangen, doch das machte ihn nicht glücklich. Er wollte diese Bevorzugung nicht. Was sollte er in 100 oder 200 Jahren noch auf dieser Welt? All seine Freunde würden längst tot und begraben sein. Er wollte dieses einsame ewige Leben nicht. Aber wurde er gefragt? Yulin interessierte nicht, was er wollte.
    »Kann man ihn wirklich nicht umbringen, Herr?« fragte Zacko, dem das einfach nicht einging. »Mit gar nichts?«
    »Nur magische Waffen heben seine Unverwundbarkeit auf«, entgegnete der Alchimist. »Aber wer besitzt schon eine?«
    »Wird er wieder wachsen?«
    Yulin schüttelte den Kopf.
    »Er bleibt für alle Zeiten so klein?« fragte Zacko.
    »Unsere nächste Aufgabe wird darin bestehen, ein Serum zu finden, das das Wachstum anregt, ohne den magischen Schutz zu beeinträchtigen«, erklärte Dwight Yulin. »Das bedeutet, daß noch sehr viel zu tun ist, Zacko.«
    »Inzwischen könnten wir das Teufelsblut anbieten«, sagte der Diener.
    Der Alchimist nickte zustimmend. »Das habe ich vor.«
    Es klopfte, und Yulin fuhr zusammen. Zacko hielt Spencer Krige immer noch mit der linken Hand fest.
    »Sieh nach, wer da ist!« verlangte Yulin.
    Der Bucklige ließ den kleinen Gefangenen los, und Yulin stellte wieder die Glasglocke über ihn. Krige stand auf. Es war für ihn kein Geschenk des Himmels, daß er noch lebte. Unglück und Verzweiflung erfüllten ihn. Es war nicht richtig, daß man ihm nichts anhaben konnte. Er fühlte sich plötzlich nicht mehr als Mensch, aber was war aus ihm geworden? Wie bezeichnete man das, was er verkörperte?
    Zacko eilte nach unten und öffnete das Guckloch. Als er gleich zwölf Männer vor der Haustür stehen sah, schwante ihm Schlimmes. »Was wollt ihr?« fragte er ruppig.
    »Machen Sie auf!« forderte Don Cassavetes.
    »Ich denke nicht daran!«
    »Ist es Ihnen lieber, wenn wir die Tür aufbrechen?«
    »Das wagen Sie nicht!«
    »Und ob!« gab Cassavetes entschlossen zurück.
    »Ihr seid wohl alle betrunken!«
    »Verdammt, machen Sie die Tür auf!« herrschte Cassavetes den Buckligen ungeduldig an.
    »Verschwindet!« schnauzte Zacko zurück und klappte das Guckloch zu.
    Cassavetes schlug mit den Fäusten gegen das

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