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1581 - Ekel

1581 - Ekel

Titel: 1581 - Ekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besondere Aufgabe vor ihr lag.
    Susan ahnte von nichts. Sie würde überrascht sein, so früh Besuch zu bekommen.
    Lisa klingelte.
    Es dauerte nicht lange, da wurde die Tür geöffnet, und Susan Serrano schaute sie überrascht an…
    ***
    Trotz des Aufruhrs in ihrem Mund brachte Lisa ein Lächeln zustande, als sie die überraschte Frage hörte.
    »Du…?«
    »Ja, ich bin es.«
    »Das ist ja…« Susan schüttelte den Kopf, denn ihr fehlten plötzlich die Worte.
    »Lässt du mich rein?«
    »Natürlich - komm!« Sie trat zur Seite, um der Freundin den Weg freizugeben.
    Lisa hatte mit einem Blick erkannt, dass es Susan nicht besonders ging.
    Sie wirkte so anders. Unsicher, übermüdet, nervös und fahrig. Sie war zudem schon angezogen, hatte sich ein dunkles Hängerkleid übergestreift.
    Von dem Anruf sagte Lisa nichts. Das hätte alles zerstört. Sie versuchte, sich so gelassen wie möglich zu geben, was ihr schwerfiel, denn auch Susan schien zu bemerken, dass sich Lisa nicht so benahm wie sonst.
    Sie ging sehr langsam und wirkte dabei irgendwie steif. Nur ihre Wangen konnten keine Ruhe finden. Sie bewegten sich, weil sie Druck von innen bekamen.
    Lisa ging ins Wohnzimmer und ließ sich in einem Sessel nieder. Susan nahm ihr gegenüber Platz, und beide Frauen schauten sich in den folgenden Sekunden an, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
    Susan versuchte es mit einem Lächeln, bevor sie sagte: »So früh habe ich nicht mit die gerechnet. Du hättest ruhig vorher anrufen können, dann hätte ich einen Kaffee gekocht.«
    »Nicht nötig.« Lisa merkte, dass ihr das Sprechen schwerfiel. In ihrem Mund zuckte und tobte etwas, das sie nicht loswerden konnte.
    Schleim und diese Schlange, die sich gebildet hatte. Sie atmete nur durch die Nase. Das Gefühl des Ekels verschwand nicht.
    »Was ist denn mit dir, Lisa?«
    Das war genau die Frage, die Lisa den Mund öffnen ließ.
    Darauf hatte die Schlange nur gewartet. Sie schoss durch den Lippenspalt, und Lisa gab ein würgendes Geräusch von sich.
    Susan, die ihr gegenüber saß, starrte wie hypnotisiert auf den grünlichen Schlangenkörper. Das Maul blieb nicht geschlossen. Es öffnete sich und ließ die gespaltene Zunge ins Freie schießen. Zwei kleine, nadelspitze Zähne blitzten, als der Kopf von einer Seite zur anderen schwang.
    Um Susans Brust schien sich ein eiserner Ring zu legen. Plötzlich stiegen negative Gefühle in ihr hoch. Ihre Handflächen waren plötzlich nass vom Schweiß.
    Sie sah Lisa nicht mehr so klar. Hin und wieder fiel ein Schleier vor ihre Augen.
    »Bitte, Lisa, was willst du hier?«
    Als hätte die Schlange die Frage verstanden, zuckte sie wieder zurück in den Mund und ringelte sich dort zusammen. So hatte Lisa die Gelegenheit, eine Antwort zu geben.
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Nein, nicht wirklich.«
    »Ich bin geschickt worden. Eva hat mich angerufen. Ich soll eine Verräterin besuchen.«
    »Was?«
    »Ja, das bist du doch. Eva hat es genau gespürt. Du hast sie und uns verraten.«
    Susan Serrano saß wie vom Donner gerührt auf ihrem Platz. Sie konnte es nicht fassen, dass man sie so sah. »Ich habe euch nicht verraten! Ich nicht.«
    »Doch, das hast du. Du bist nicht mehr wie wir. Das hat Eva auch gespürt. Deine Seele ist gestorben. Man hat sie vernichtet, und deshalb gehörst du nicht mehr zu uns. Hast du das verstanden?«
    »Ich denke schon.«
    Lisa sprach weiter, auch wenn es ihr schwerfiel. »Und wer nicht mehr zu uns gehört, der soll auch zu keinem anderen gehören. Das soll ich dir sagen, Susan.«
    »Aber ich kann nichts dafür!«
    »Doch, das kannst du.«
    Susan wurde nervös. Sie hatte längst gemerkt, dass sie ihre Besucherin nicht umstimmen konnte. Das Herz schlug schneller in ihrer Brust. Sie fürchtete sich plötzlich vor Lisa und sah ihr Erscheinen als eine Art Straf aktion an.
    »Und was hast du vor?«, hauchte sie.
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Es geht kein Weg daran vorbei.« Nach diesen Worten stand Lisa auf.
    Zugleich war es ein Signal, denn der Druck hinter ihren Lippen war so stark geworden, dass sie den Mund nicht mehr geschlossen halten konnte.
    Sie öffnete ihn.
    Erneut hatte die Schlange freie Bahn.
    Susan Serrano sagte nichts mehr. Sie saß in ihrem Sessel und hatte beide Hände fest um die Lehnen gekrallt.
    Lisa Long ging um den Tisch herum, der zwischen ihnen stand, und näherte sich ihrer ehemaligen Verbündeten.
    Susan versuchte, ihren Blick von der Schlange zu lösen. Sie starrte

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