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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sollte.
    Lalektat grinste sie an. „Hallo, alte Dame", sagte er unerschrocken. „Ich dachte, du schwingst deine Fauste auch, um den Fettbakkenfröschinnen zu zeigen, was Sache ist."
    „Halt den Mund, du Dummkopf!" fuhr Layka ihn an, wobei sie hastig zur Seite zeigte.
    Lalektat erstarrte vor Entsetzen, als er sah, worauf sie ihn aufmerksam machen -wollte. Schlagartig erkannte er, warum seine Mutter und Layka von panischem Entsetzen erfüllt waren.
    Zwischen zwei umgestürzten Tischen lagen zwei junge Frauen. Die eine gehorte der Volleron-Sippe an, was leicht an dem Diamantkettchen um ihren Hals zu erkennen war, die andere der Tryolla-Sippe. Sie trug die für diesen Clan übliche Tätowierung am rechten Ellenbogen - eine kleine, grüne Fliege. Beide Frauen waren tot. Ihre weit geöffneten Augen waren gebrochen. In der Brust der Frau des Tryolla-Clans „steckte ein schmaler Dolch.
    Lalektat war wie gelahmt. Er konnte"ie Augen nicht von den -Toten wenden. Laworn dagegen kauerte sich auf dem Boden zusammen und preßte beide Hände vor das Gesicht. Seine zuckenden Schultern verrieten, daß er weinte.
    Es waren die ersten Toten in der FeHde zwischen den beiden Clans von Voltry.
    Plötzlich sprang Laworn auf, schnellte sich aus der Deckung und kämpfte sich in Panik bis zum Ausgang durch. Als einige Frauen ihn aufzuhalten versuchten, stieß er sie mit überraschender Kraft zurück. Wie von Sinnen schlug er sich bis zum Ausgang durch. Blindlings rannte er an einem Mann vorbei, der auf dem Boden kniete und sich um eine verletzte Frau kümmerte. Doch er kam nicht weit. Der Mann packte ihn am Bein, und er stürzte hilflos auf den Boden. „Laß mich!" schrie er. „Laß mich los!"
    Der Mann dachte nicht daran. Er zog ihn mit einem Ruck zu sich heran, krallte seine Finger in sein Genick und zwang ihn, die verletzte Frau anzusehen. „Sie verblutet mir unter den Händen", sagte der Mann. Er trug das schwarze Stirnband, das ihn als Angehörigen der Tryolla-Sippe auswies. „Ich muß mich um sie kummern. Hier.
    Nimm das und wirf es in den Saal."
    Er druckte Laworn eine faustgroße Kapsel in die Hand. „Was ist das?" fragte der Junge. „Die Kapsel enthält ein Gas, das aggressionshemmend wirkt", erläuterte der Mann. „Wirf sie in den Saal, damit die Kämpfe aufhören. Los! Beeile dich! Oder willst du, daß es noch mehr Tote gibt?"
    Laworn zögerte. „Verdammt noch mal", brüllte der Mann ihn an. „Wirf endlich. Ich kann es dir nicht abnehmen. Ich kann diese Frau nicht allein lassen."
    Der Junge sah, daß der Mann seine Hand auf eine stark blutende Wunde gelegt hatte, und er begriff, daß er handeln mußte. „Es ist eine Bombe!" mutmaßte er. „Blödsinn. Nur ein harmloses Gas. Nun mach schon! Fünf Frauen sind tot. Willst du, daß es noch mehr werden?"
    Laworn schob die Befürchtung zur Seite, er könne zu einem Bombenwurf mißbraucht werden. Er stand auf, ging einige Schritte auf die kampfenden Frauen zu - und zögerte erneut.
    Seine Tante Laalloon, Lesa, Layka und Lalektat taumelten ihm entgegen. Sie hatten sich mühsam durchgekämpft" und waren nun am Ende ihrer Kraft. Er wollte sie nipht dem Gas aussetzen, da sie keinen aggressiven Eindruck machten und er sie nicht zu beruhigen brauchte. So wartete er, bis sie an ihm vorbei waren. Dann warf er die Kapsel mitten in den Saal. Eine rote Rauchsaule stieg auf, loste sich in Schwaden auf und verteilte sich im Saal. Die Wirkung zeigte sich sehr schnell.
    Alle Frauen, die mit dem freigewordenen Gas in Berührung kamen, sanken augenblicklich zu Boden. Laworn stand am Eingang des Saales und beobachtete, wie der Kampf in wenigen Sekunden zu Ende ging. Er konnte genau erkennen, wie weit das Gas vordrang, weil es jede Frau zusammenbrechen ließ, die es erreichte. Als Laworn merkte, daß es auch ihm recht nahe gekommen war, flüchtete er zum Antigravschacht. Dort aber blieb er stehen.
    Er spürte ein eigenartiges Kribbeln im Nacken, und vor den Augen hatte er tanzende Lichter. Zugleich hatte er das Gefühl, körperlos' zu werden. Immer weniger nahm er seine Umgebung wahr, erfaßte jedoch, daß Laalloon, Lesa, Layka und Lalektat verschwunden waren.
    Hatte das Gas ihn erreicht?
    Er fuhr herum und blickte zu der Stelle hinüber, an der jener Mann gewesen war, der ihm die Kapsel gegeben hatte. Weder von ihm noch von der verletzten Frau war etwas zu sehen. Der Boden war makellos sauber, obwohl vorher Blutflecken darauf gewesen waren.
    Laworn wich entsetzt zurück, stolperte und fiel in

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