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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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verflog, und sie begann Mitleid für Spencer zu empfinden. „Du gibst uns nicht einmal eine Chance! Um dich vor Enttäuschungen zu bewahren, gehst du keine verbindliche Beziehung ein, weil die Frau dich verlassen könnte. Und du nimmst keine Kinder an, weil sie auch die im Stich lassen könnte, weil ihr angeblich die Bindung zu ihnen fehlt.“
    „Abby …“
    „Warum nimmst du immer das Schlimmste an? Damit du es besser ertragen kannst, wenn sich herausstellt, dass deine Frau genau das ist, was du ihr immer schon unterstellt hast: ein herzloses Wesen ohne jeglichen Anstand, Ehrgefühl und Treue?“
    Spencer fuhr herum und betrachtete sie mit glühendem Blick. „Du verkehrst alles, was ich sage, und lässt es klingen, als ob ich schlecht von dir denken würde.“
    „Tust du das denn nicht?“ Schweren Herzens ging sie auf ihn zu. „Es gibt auch Frauen, die zu ihren Entscheidungen stehen. Die den Mann, den sie lieben, und die Kinder, die sie brauchen, nicht einfach verlassen, weil sie es sich anders überlegt haben. Aber deiner Ansicht nach scheine ich keine solche Frau zu sein.“
    „Ich glaube, dass du zu jung und unerfahren bist, um jetzt schon zu wissen, was du vom Leben erwartest. Es spricht nicht gegen dich als Person, wenn du im Laufe der Zeit feststellst, dass du mehr willst, als ich dir geben kann.“
    „Laufen wir nicht alle, ob jung oder alt, Gefahr, dass unser Leben nicht so verläuft, wie wir es geplant haben? Und ganz besonders gilt das für die Ehe. Vielleicht stellt man fest, dass man nicht zusammenpasst, oder einer von beiden stirbt früh. Sich auf einen anderen Menschen einzulassen ist immer ein Wagnis – aber gerade das macht doch eine Ehe aus!“
    „Erzähl mir nichts von Wagnissen“, entgegnete Spencer ungehalten. „Du hast gar keine Vorstellung davon, was ich mit dieser Ehe alles aufs Spiel setze.“
    „Du wagst überhaupt nichts, Spencer. Du kontrollierst deine Gefühle und schließt eine Adoption von vornherein aus. Wenn die Beziehung dann zerbricht, hast du zwar nichts verloren, weil du von Anfang an wusstest, dass es passieren würde, aber du wirst auf diese Weise auch nie etwas gewinnen. Wenn ein Mann über einen tiefen Abgrund springen muss, um an das Ziel seiner Träume zu gelangen, sich aber immer wieder sagt, dass er es ohnehin nicht schafft und es deshalb auch nie versucht, wie will er seinen Traum jemals verwirklichen?“
    „Was verlangst du von mir?“ fragte er mit rauer Stimme. „Willst du, dass ich mich auf das Wagnis einlasse, mit dir zusammenzuleben und eine Familie zu gründen – immer wissend, was passieren kann? Das schaffe ich nicht. Aber ich ertrage es auch nicht, wenn du mich jetzt verlässt.“
    Abby schluckte. „Ich brauche einige Tage Bedenkzeit. Denn wenn ich bei dir bleibe, wird es für immer sein. Wenn du meinst, du könntest nur mit halbem Herzen verheiratet sein – ich kann das nicht.“ Sie sah ihn unverwandt an. „Ich muss mir darüber klar werden, ob ich mir vorstellen kann, immer ohne Kinder – seien es meine eigenen oder fremde – zu leben …“, sie zögerte kurz und fügte dann hinzu, „… nur weil du nicht bereit bist, für mich ein Wagnis einzugehen.“
    „Und wenn du es dir nicht vorstellen kannst?“ fragte er kurz angebunden.
    „Dann halten wir an unserem ursprünglichen Plan fest. Es bleibt bei der Scheinehe, bis Nathaniel gefunden ist, und dann gehen wir nach Amerika, um die Trennung in die Wege zu leiten.“
    „Das will ich aber nicht!“ brauste er auf. „Warum können wir nicht einfach so weiterleben wie bisher?“
    „Bis ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen könnte? Die Jahre würden vergehen, und ich hätte mich nie bewusst dafür entschieden, alles andere für dich aufzugeben. Dann wäre es allerdings sehr wahrscheinlich, dass genau das eintreten würde, was du befürchtest – ich würde meine Entscheidung bereuen und dir bittere Vorwürfe machen. Und das möchte ich nicht.“
    Abby ging zu der Verbindungstür, die zu ihrem Schlafzimmer führte, aber Spencer eilte ihr hinterher und zog sie in seine Arme.
    „Nichts spricht dagegen, dass du in der Zwischenzeit das Bett mit mir teilst“, murmelte er leise.
    „Doch.“ Sie befreite sich schnell aus seiner Umarmung, bevor sie der Versuchung nachgab. „Du bist nicht der Einzige, der sein Herz vor Verletzungen schützen will. Ich liebe dich, Spencer, aber ich werde es nicht zulassen, dass du diese Liebe – oder das Glück, das ich in deinen Armen empfinde

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