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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Reaktion freuen oder beunruhigt sein sollte.
    An der Tür zu seiner Loge trafen sie Lady Tyndale, aber Spencer wartete deren Erklärung, wohin sie gehen wolle, nicht einmal ab. Er zog Abby mit sich in die Loge und schloss die Tür vor Lady Tyndales Nase.
    Lady Evelina blickte auf. „Da seid ihr ja. Wir haben uns schon gefragt …“
    „Da wart ihr nicht die Einzigen.“ Spencer ließ Abbys Hand los und begann in der Loge auf und ab zu gehen. „Wenn nur jeder sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern würde!“
    Als Evelina bei Spencers Worten zusammenzuckte, beeilte Abby sich, ihr zu versichern: „Beachte ihn einfach nicht – er meint nicht dich. Wir mussten auf dem Flur sehr böswilligen Klatsch mit anhören, das ist alles.“
    „Das ist alles?“ Spencer wandte sich ungestüm zu ihr um. „Herrgott noch mal, die halbe Welt hält dich für die Geliebte meines Bruders!“
    Abby sah, wie Evelina erblasste, und fügte eilig hinzu: „Ich glaube, dass du diesen Irrtum gründlich ausgeräumt hast, als du mich auf dem Gang geküsst hast.“
    „Du hast sie geküsst?“ Evelina klang überrascht.
    „Ja, ich habe sie geküsst. Was ist denn dabei? Sie ist meine Frau oder etwa nicht?“ Spencer holte tief Luft und schaute Abby stirnrunzelnd an. „Aber ich hatte nicht beabsichtigt … verzeih mir, Abby. Ich wollte dich nicht öffentlich kompromittieren.“
    „Du hast mich nicht kompromittiert.“ Er hatte sie überwältigt, erregt, ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt – das ja, aber in Verlegenheit hatte er sie nicht gebracht.
    „Eigentlich sollte man meinen, die Leute hätten Besseres zu tun, als sich über die Angelegenheiten anderer den Kopf zu zerbrechen“, murrte Spencer weiter, doch er schien schon viel ruhiger zu sein.
    Abby ging zu ihm und senkte die Stimme. „Ich habe dir gleich gesagt, dass es nicht funktionieren würde. Die Leute müssten töricht sein, würden sie glauben, dass ein Viscount …“
    „Sie werden glauben, was ich sie glauben lasse. Und es wird Zeit, dass ich das allen verständlich mache.“ Er bot Abby seine Hand. „Komm, meine Liebe, ich werde dich jedem, dem wir begegnen, als meine Frau vorstellen. Das sollte dem unschönen Klatsch endgültig ein Ende bereiten.“
    Lady Tyndale kam mit bleichem Gesicht in die Loge zurück. „An Ihrer Stelle würde ich jetzt nicht nach draußen gehen. Ich habe einige Damen gehört, die sagten …“
    „Dass Abby Nats Geliebte sei?“ fragte Spencer kurz angebunden. „Glauben Sie ihnen kein Wort.“
    „Nun … nein. Sie haben vielmehr gesagt, dass sie Ihre Geliebte sei.“ Die ehrenwerte Lady Tyndale errötete leicht. „Anscheinend haben Sie … nun … also wirklich, Mylord! Die meisten Männer küssen ihre Frauen nicht so … und noch dazu in der Öffentlichkeit.“
    Spencer drückte Abbys Hand. „Ich bin nicht ‚die meisten Männer’“, entgegnete er. „Ich werde meine Frau küssen, wann, wo und wie ich will, und ich kann nicht verstehen, dass einige Dummköpfe Gerüchte über Abby in Umlauf setzen, nur weil … ich die Beherrschung verloren habe.“
    Lady Tyndale bemühte sich um Haltung. „Nach allem, was ich gehört habe, haben Sie Ihre Frau nicht nur geküsst.“
    Abby errötete heftig, als sie sich erinnerte, wie warm Spencers Hand ihre Brust umfasst hatte. Kein Wunder, dass alle sie für seine Geliebte hielten! Aber das brachte sie auf eine Idee.
    „Würden Sie uns einen Moment entschuldigen?“ bat sie Lady Tyndale und Evelina und zog Spencer beiseite. „Vielleicht solltest du alle in dem Glauben lassen, dass ich deine Geliebte bin. Nach meiner Abreise müsstest du nicht die Farce aufrechterhalten, dass wir uns entfremdet hätten. Alles wäre einfacher.“
    „Für wen?“ Seine Augen funkelten aufgebracht. „Mein Bruder hat dir schon genug genommen – ich werde nicht zulassen, dass er dir auch noch deinen Ruf nimmt.“
    „Mein Ruf in England wird nicht von Belang sein, wenn ich nach Amerika zurückkehre.“
    „Aber er ist für mich von Belang.“ Spencers Blick verfinsterte sich. „Ich werde mich nicht zum Verbündeten meines Bruders machen, indem ich zulasse, dass schlecht über dich geredet wird.“
    Seine unerschütterliche Entschlossenheit, sie zu beschützen, ließ ihr so warm ums Herz werden, dass sie nur ein bebendes Lächeln zu Stande brachte.
    „Lass uns gehen.“ Er legte ihre Hand in seine Armbeuge, und sie liefen zu ihren beiden Begleiterinnen hinüber, die ebenfalls flüsternd die Köpfe

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