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1605 - Blutnacht - Liebesnacht

1605 - Blutnacht - Liebesnacht

Titel: 1605 - Blutnacht - Liebesnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dagegen?«
    Dagmar lächelte schief. »Du weißt leider nicht, wer dieser Darius tatsächlich ist und auf wen du reingefallen bist. Sei froh, dass wir hier in Sicherheit sind.«
    »Und wer ist er?«
    »Das weißt du doch. Ein Vampir.«
    Moni Schmitz legte den Kopf zurück. »Das ist geil«, jubelte sie. »Das ist richtig geil. Es mit einem Vampir zu treiben. O Mann, darum wird man mich beneiden.«
    »Das ist kein Spaß. Es ist tödlicher Ernst, das kannst du mir glauben.«
    Das Benehmen der jungen Frau änderte sich. Sie drehte den Kopf nach links, um die Fahrerin anschauen zu können. Die dunkle Schminke in ihrem Gesicht war durch den getauten Schnee verlaufen. Und plötzlich konnte sie nicht mehr lachen. Selbst ein Grinsen schaffte sie nicht.
    »Hör mal, stimmt das alles, was du mir eben gesagt hast? Ist das dein voller Ernst?«
    »Ja, denn den Spaß hebe ich mir für Karneval auf. So, und darüber solltest du mal nachdenken.«
    Es war schwer, Moni Schmitz zu beruhigen, aber Dagmar hatte es geschafft, denn sie sagte nichts mehr. Sie saß auf ihrem Sitz und starrte auf ihre gefesselten Hände.
    Nach einer Weile des Nachdenkens fragte sie mit leiser Stimme: »Kannst du mir die Dinger abnehmen?«
    Dagmar konnte das, weil John Sinclair ihr den Schlüssel gegeben hatte.
    Sie zögerte noch und stellte ihre Bedingungen. »Ich kann sie dir lösen, aber nur, wenn du versprichst, dich ruhig zu verhalten. Ist das okay für dich?«
    »Klar.«
    Wenig später war Moni Schmitz ihre Fesseln los. Sie rieb sich die Handgelenke und schüttelte den Kopf.
    »Was hast du?«
    Moni Schmitz starrte in den Vorhang aus Eis. »Es ist alles so seltsam«, flüsterte sie. »Jetzt sitzen wir hier und warten darauf, dass dieser Vampir kommt und an unser Blut will. Oder?«
    »Ja und nein.«
    »Wieso?«
    »Ich will es dir erklären, Moni. Ich weiß, dass Darius nicht allein ist. Er hat noch eine Helferin an seiner Seite. So etwas wie eine Braut. Sie heißt Anne Höller, und ich kann dir sagen, dass dir das gleiche Schicksal widerfahren sollte. Du bist nicht die Einzige, Moni, du solltest eine von vielen werden. Dieser Darius hat es raffiniert angefangen. Ein Blutsauger, der über das Internet Kontakte knüpft. Und er hat seine Opfer gefunden. Es gibt eben zu viele einsame Menschen auf dieser Welt. Das hat er ausgenutzt.«
    »Das ist kaum zu glauben.«
    »Aber es ist leider wahr.«
    Moni Schmitz schwieg. Sie hing ihren Gedanken nach, und Dagmar wollte sie dabei nicht stören. Einige Male zuckte ihr Gesicht, und sie zog auch die Nase hoch. So sah sie aus wie jemand, der unter Druck steht.
    »Und das ist alles wahr?«
    »Warum sollte ich dir etwas vormachen?«
    »Weil es so verdammt unwahrscheinlich ist.«
    »Ach? Auch in deiner Szene?«
    »Ja, denn keiner von meinen Freunden hat je einen echten Vampir zu Gesicht bekommen.«
    »Das ist gut möglich. Aber ihr glaubt daran. Oder sehe ich das falsch?«
    »Manchmal haben wir es uns gewünscht. Es muss ein irres Gefühl sein, in eine andere Ebene zu gleiten.«
    »Besser nicht.«
    »Das hat sich angehört, als würdest du dich auskennen.«
    »Kann sein.« Mehr sagte Dagmar nicht. Sie wollte nicht alles preisgeben, was sie wusste. Und sie wollte Moni Schmitz nicht verunsichern.
    Und so schwiegen und warteten sie.
    Dagmar fragte sich, worauf sie warteten. Es war nicht viel zu erkennen.
    Das lag nicht allein an der Dunkelheit, sondern mehr daran, dass diese Mischung aus Hagel und Schnee noch immer vom Himmel fiel und sich die Sicht verschlechterte.
    Wer immer etwas von ihnen wollte, der fand jetzt die perfekten Bedingungen vor.
    Moni unterbrach das Schweigen. »Wie lange müssen wir denn hier noch sitzen?«
    »Das weiß ich nicht. Es kommt auch auf John Sinclair an. Ohne ihn fahren wir nicht los.«
    »Ja, das sehe ich ein. Aber wer ist dieser Typ? Blickt er auch durch?«
    »Wenn einer Durchblick hat, dann er.«
    »He, hört sich ja scharf an. Bumst ihr zusammen?«
    »Nein.« Die Antwort hatte scharf geklungen.
    »He, he, war nur eine Frage.«
    »Schon gut.«
    Sie schwiegen wieder, und die Gedanken der rothaarigen Frau wanderten zu Harry, der noch immer im Koma lag. Sie betete innerlich, dass er diese Phase überstehen würde. Gern hätte sie an seinem Bett gesessen und gewacht, aber…
    Monis Stimme zerriss ihre Gedanken.
    »He, da ist jemand!«
    »Wo?«
    »Draußen. Hast du nichts gesehen?«
    »Nein.«
    »Aber ich«, flüsterte Moni. »Da ist ein Schatten gewesen, und er hat sich bewegt. Er war auch nicht

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