1617 - Blutlust
auf. Die kurze Distanz zu seinem Opfer legte er auf Knien zurück. Er sah das Stemmeisen, das der Mann verloren hatte. Es war unerreichbar weit von ihm entfernt.
Blut, Blut!
Nur das zählte. Es gab nichts anderes für ihn. Der erste Tränk war wichtig. Und sein Opfer war so gut wie wehrlos. Wenn es einen Widerstand gab, dann würde er nur schwach sein.
Der Blutsauger kam näher. Röchelnde Laute wehten seinem Opfer entgegen, und jetzt merkte der Bestatter endlich, was da auf ihn zukam.
Er konnte es nicht fassen. Jetzt war er an der Reihe, und er war zu schwach, um eine Flucht anzutreten.
Hammer ließ sich durch nichts aufhalten. Er kroch sogar noch schneller.
Der Blutgeruch machte ihn verrückt vor Gier. Er sah es aus der Nase des Mannes fließen. Es hatte bereits die Lippen passiert und rann am Kinn entlang. Ein wunderbarer Lebenssaft. Eine Flüssigkeit, die ihm neue Stärke geben würde.
Hammer fühlte sich noch nicht stark. Er hatte einen ersten Angriff geschafft, das war auch alles. Der zweite musste richtig klappen, und er zuckte mit beiden Händen, um das zu erreichen, was er wollte.
Plötzlich hielt er die beiden Fußknöchel seines Opfers umklammert. Es war der erste Triumph für den Blutsauger, der keinen Widerstand erlebte. Sein Angriff hatte die andere Seite einfach zu sehr geschwächt.
Und so tat er das, was er tun musste.
Er zog seine Beute zu sich heran. Der Bestatter rutschte über den Boden, ohne sich wehren zu können. Und so geriet er in die Bissnähe des Blutsaugers, der darauf nur gewartet hatte.
Monk schrie. Er wollte es tun, aber der Schlag gegen seinen Hals hatte Nachwirkungen. So drang nur ein Krächzen aus seinem Mund.
Der Vampir kannte kein Pardon. Für Monk war es schlimm, über den Boden geschleift zu werden und in unmittelbare Nähe des Blutsaugers zu gelangen, dessen Gesicht er plötzlich über sich sah.
Obwohl es trotz der Veränderung noch menschlich aussah, war es für Monk nicht anderes als eine böse Fratze, die zu einem Großteil aus einem weit aufgerissenen Maul bestand.
Hammer wollte zubeißen. Aber ihm fehlte noch die Routine. Er musste sich seine Beute erst zurechtlegen. So packte er mit beiden Händen zu und schleuderte den Mann auf den Bauch.
Monk schrie jämmerlich. Sein Schrei erstickte, als sich der Vampir auf seinen Rücken kniete. Der Druck schien seine Wirbelsäule brechen zu wollen. An beiden Ohren zerrte der Gierige den Kopf des Mannes hoch.
Jetzt konnte er zubeißen.
Aber Monk wehrte sich. Es war ein Reflex, ausgelöst vom Überlebenswillen. Er drückte seinen Körper in die Höhe, und damit hatte Bruce Hammer nicht gerechnet. Er geriet aus dem Gleichgewicht, kippte nach rechts weg und ließ auch die Ohren los.
Trotz seiner schlechten Lage war Monk klar, dass er eine Chance bekommen hatte. Er wollte nach vorn kriechen. Auch das geschah mehr aus einem Reflex heraus, als dass er es bewusst getan hätte. Er wollte nur nicht sein Blut verlieren.
Aber Hammer war schneller. Ein Sprung, und er hatte sein Opfer wieder erreicht. Diesmal umklammerte er den Körper in der Mitte und wuchtete ihn herum.
Plötzlich lag der Bestatter wieder auf dem Rücken, und jetzt war sein Widerstand gebrochen. Der Vampir konnte Monk in die Höhe ziehen, ohne dass der sich wehrte. Es gab keinen Widerstand mehr.
Ein schon heulender Laut drang an Monks Ohren, als die kräftigen Hände ihn packten, um ihn in die richtige Position zu bringen.
Wieder hatte der Blutsauger seinen Mund weit aufgerissen. Gurgelnde Laute drangen hervor. Es musste bei ihm so etwas wie eine Vorfreude auf das Blut sein.
Kein Chance mehr für den Menschen, es war vorbei. Er kam dagegen nicht mehr an.
Der Kopf des Blutsaugers zuckte nach vorn und zugleich nach unten, um den entscheidenden Biss anzusetzen.
Genau da wurde alles anders.
Irgendetwas flog heran. Es prallte gegen den Kopf des Blutsaugers, der von einem Moment zum anderen den Halt verlor. Plötzlich wurde er zur Seite gefegt.
Monk wusste nicht, was um ihn herum geschah.
Er lag auf dem Boden, hielt die Augen weit offen und sah drei Gestalten, die wie aus einer anderen Welt kommend in sein Reich eingedrungen waren…
***
Schreie und keuchende Geräusche hatten uns den Weg gewiesen.
Jane und auch ich hatten es nicht vermeiden können, dass sich Justine Cavallo an die Spitze gesetzt hatte. Sie war einfach nicht mehr zu halten, als hätte sie etwas gutzumachen.
Und sie griff zuerst ein.
Wir hatten mit einem Blick erkannt, was sich dort
Weitere Kostenlose Bücher