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1617 - Blutlust

1617 - Blutlust

Titel: 1617 - Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen die Wand, was bei ihm keine Schmerzen verursachte. Auch als er die Augen schloss, reichte ihm das nicht. Er sackte in die Knie und schlug die Hände vor sein Gesicht, um den Anblick des Kreuzes nicht mehr ertragen zu müssen.
    Justine sagte in sein Jammern hinein: »Ich würde an deiner Stelle reden, sonst kannst du dich vergessen.«
    Zunächst reagierte er nicht. Er zuckte mit seinem gesamten Körper, bis Justine es leid war und ihm einen Tritt gegen die Schulter versetzte, sodass er zu Boden fiel und sich dort krümmte wie ein Wurm.
    »Ich werde alles sagen!« Er hielt die Hände vor seinem Gesicht. »Und dann?«, keuchte er.
    »Sehen wir weiter.«
    »Was wollt ihr wissen?«, keuchte er.
    »Schon besser.« Justine schaute auf den Liegenden. »Ich will nur wissen, in welchen Bars sie immer auftrat. Das waren bestimmt Stammlokale - oder nicht?«
    »Waren es.«
    »Dann will ich jetzt die Namen hören!«
    Er ließ die Hände sinken und keuchte: »Ich kann sie nicht sagen, wenn das Kreuz in der Nähe ist.«
    »Keine Sorge, das verschwindet.«
    Justine musste mir nicht erst einen Blick zuwerfen. Ich hatte verstanden und zog mich zurück. Sie kümmerte sich um ihren Artgenossen und flüsterte: »Also rede, Bruder.«
    Bruce Hammer wartete noch. So richtig überzeugt war er nicht. Nur widerwillig nahm er die Hände von seinem Gesicht. Danach bewegte er den Kopf, um zu sehen, wo ich mich aufhielt.
    Ich war weit genug zurück gegangen und stand neben Jane Collins, die den Bestatter allein gelassen hatte.
    »Und?«, flüsterte ich.
    »Es geht ihm einigermaßen. Selbst für einen Typen wie ihn war es nicht leicht, so ein Erlebnis zu verkraften.«
    Ich konzentrierte mich wieder auf Justine und Bruce Hammer. Sie hatte alles im Griff. Ihr Auftreten war das einer Chefin. Durch nichts ließ sie sich aus der Ruhe bringen. Es fiel mir noch immer schwer zu glauben, dass sie auf unserer Seite stand. Eigentlich hätte sie zu Hammer gehört, aber das vergaß sie in solchen Fällen.
    »Was hast du uns zu sagen?« Hammer überlegte. Er hob die Schultern.
    »Ich weiß nicht, was du wissen willst.«
    Es war kaum zu sehen, wie Justine ihren Arm bewegte. Ihre Hand klatschte in das Gesicht des Vampirs. Die Wucht schleuderte ihn zur Seite. Er fiel nicht, er verspürte auch keine Schmerzen, aber er war gedemütigt und wusste jetzt, wer hier das große Sagen hatte.
    Er duckte sich, zog die Schultern in die Höhe und hob auch die Arme an.
    »Keine Ausrede mehr! Ich will von dir alles über Viola wissen. Du kennst sie. Du hast sie verehrt. Du bist ihr nachgelaufen, und ich kenne sie auch. Aber nicht so genau wie du. Mich interessiert ihr Leben vor unserer Bekanntschaft. Deshalb wirst du mir mehr darüber sagen. Solltest du dich weigern, wirst du Schmerzen erleben, wie du es dir nicht mal vorstellen kannst.«
    Justine hörte auf zu sprechen. Sie lauerte auf eine Reaktion des Vampirs, und als dieser schließlich nickte, da gönnte sie ihm ein kaltes hartes Lächeln.
    »Sie war eine so schöne Frau, aber sie war immer unterwegs. Zumeist in der Nacht.«
    »Gut, das weiß ich. Was hat sie in den Bars getan?«
    »Sie sang.«
    »Gut. Und weiter?«
    »Sie zog sich aus. Sie strippte.«
    »Das hat sie mir gar nicht gesagt.«
    »Viola war gut. Man hat sich um sie gerissen. Die - die - Leute wollten nur sie sehen. Ja, so ist das gewesen.«
    »Und was hast du getan?«
    »Ich habe sie geliebt!«
    »Das war doch nicht alles.«
    Bruce Hammer senkte den Kopf. »Nein, das war nicht alles. Ich habe ihr auch geholfen. Sie hat sich auf mich verlassen. Ich bin ihr Freund und ihr Fahrer gewesen. Ich habe sie dorthin gebracht, wohin sie wollte.«
    Justine lächelte wieder. »Und da du das getan hast, wirst du sicherlich auch die Namen der Bars kennen. Oder?«
    Er senkte den Kopf.
    Das gefiel der Vampirin nicht. Sie griff zu und schleuderte Hammer gegen die Wand. Er wusste, was die Uhr geschlagen hatte.
    Und er hörte auch die Drohung, die ihm Justine zuflüsterte: »Ich kann dir deinen Kopf abhacken, verstehst du? Dann wirst du sie nie mehr wiedersehen.«
    Bruce Hammer hatte verstanden. Er senkte den Kopf.
    »Ich warte nicht mehr lange!«, drohte sie.
    »Ja, ja, schon gut. Ich werde es euch sagen. Es waren drei Bars. Moonlight, Redhouse und Eve’s. So haben sie geheißen.«
    Justine tätschelte seine linke Wange. »Super, mein Freund. Warum nicht gleich so?« Sie stieß ihn vor die Brust, sodass er wieder gegen die Wand prallte. Dann drehte sie sich in unsere

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