Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1621 - Colounshabas Waffe

Titel: 1621 - Colounshabas Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu Volumen und welcher Gegenkräfte es bedurfte, um den Ereignishorizont von beiden Seiten zu überbrücken. Stieg man noch tiefer in dieses dreidimensionale Gebilde, dann erhielt man auch die Formel dafür, wie man die Kräfte zur Überwindung Schwarzer Körper und ihrer Nutzung als Lebensräume oder als Transportmedien mit arcoanischer Technik nutzen konnte.
    Obwohl Colounshaba den Schwarz-Körper-Knoten bereits inund auswendig kannte, übte er dieselbe Faszination wie beim erstenmal auf sie aus. „Damit kenne ich mich gerade noch aus", ließ sich Phaourongusta vernehmen. „Aber ich fürchte, ich kann dir nichts Neues sagen. Es gibt jedoch eine Anekdote, die dir vielleicht noch nicht bekannt ist."
    „Ich höre."
    Es war noch in Noheyrasa gewesen, mitten in der Sriinplage, daß sich ein Organmediziner und ein 5-D-Spezialist eingefunden hatten, um diesen dreidimensionalen Körper für die Handhabung von Schwarzen Körpern mit dem Leuchtorgan der Sriin, das für ihre Fähigkeit des unendlichen Schritts verantwortlich war, zu vergleichen. Phaourongusta konnte seine Heiterkeit kaum bremsen, als er zum besten gab, daß der Mediziner zuerst tatsächlich einen optischen Vergleich zwischen dem Sriinorgan Fourusharoud und der Skulptur angestellt hatte. Erst als ihn der Supra-Spezialist darauf aufmerksam machte, daß man ins Unsichtbare einsteigen mußte, um die Aussage des Knotens zu verstehen, hatte der Mediziner seine Betrachtungen eingestellt.
    Colounshaba war natürlich bekannt, daß man das Leuchtorgan der Sriin eingehend untersucht hatte, um hinter ihre besondere Art der Fortbewegung über scheinbar beliebige Distanzen zu kommen - dies allerdings ohne Erfolg. Diese Anekdote war ihr jedoch nicht bekannt, und sie ließ sich von Phaourongustas Heiterkeit anstecken. „Ich glaube, wir beide werden uns ausgezeichnet verstehen, Phaourongusta", sagte sie. „So lange es eben währt..."
    Sie wechselten, Phaourongusta voran, in gemächlichem Tanz von einem Schwerkraftfeld auf das andere über, von Plastik zu Plastik. Trotz des langsamen Tempos war Phaourongusta für Colounshabas Geschmack zu rasch unterwegs. Er ließ ihr keine Zeit, bei der einen oder anderen Plastik zu verweilen und sie genauer in Augenschein zu nehmen.
    Colounshaba verzichtete jedoch darauf, den Museumswächter darauf anzusprechen. Sie wollte dem Greis bei seiner Führung nicht dreinreden, um ihm das Gefühl zu lassen, ihr nützlich sein zu können. Es ging ja erst einmal darum, sich über Boogolamiers Vermächtnis einen Überblick zu verschaffen.
    Wenn sie sich intensiver mit den Objekten auseinandersetzen wollte, mußte sie das ohnehin in aller Ruhe und allein tun; Phaourongusta wäre ihr dabei nur hinderlich gewesen.
    Nur selten machte Phaourongusta vor einem Objekt halt, um es bei seinem Namen zu nennen, ihr seine Bedeutung zu erklären oder, wenn ihm diese fremd war, gelegentlich eine Interpretation zu versuchen. „Dieses Kunstwerk gefällt mir von allen am besten", sagte Phaourongusta verträumt und deutete mit allen vier Armen auf einen halbtransparenten, unregelmäßigen Vielflächenkörper mit kristalliner Struktur.
    Der Vielflächner hatte etwa die Größe eines arcoanischen Hinterleibes und war auch etwas in die Länge gezogen. Die vielen Schichten und Ebenen im Innern des Körpers, die das Licht aus jeder Perspektive anders brachen und so ein unendliches Kaleidoskop an Formen und Farben bot, ließen schon im optischen Bereich erkennen, daß hier in die Tiefe der Dimensionen gehende Vorgänge dargestellt werden sollten. „Dieses Kunstwerk vermittelt mir einen Hauch von der Größe des Kosmos", hörte Colounshaba Phaourongusta schwärmen, während sie versuchte, der Skulptur seine Geheimnisse zu entlocken. Sie kam damit jedoch nicht weit. Sie war gerade dabei, den Kode zu entschlüsseln, der verriet, daß es sich hier um einen Formelsatz für die Erkennung von Störfeldern, die für kosmische Defekte verantwortlich sind, handelte, als sich Phaourongusta bereits vom nächsten Ausstellungsstück meldete.
    Colounshaba fügte sich ergeben und folgte seinem Ruf. „Manchmal muß ich mich wiederum fragen, ob Boogolamier der Ästhetik nicht absichtlich den Rücken gekehrt hat, und warum", sagte Phaourongusta, als Colounshaba ihn bei dem klumpigen, schwammartigen Gebilde von annähernd Kopfgröße erreichte. Er deutete darauf und sagte angewidert: „Warum nur hat Boogolamier neben so wunderbaren Kunstwerken auch solch häßliche Dinge

Weitere Kostenlose Bücher